Freitag, 8. April 2022

Ballesterer 169




Rezension


ballesterer
Nr. 169, April 2022
84 S.










„Krieg in der Ukraine“ ist das aktuelle Schwerpunkt-Thema. Dazu gibt das Editorial einen Einblick in die Hintergründe der Entstehung des Hefts: „Im Grund ist der ballesterer ein träges Magazin. Unsere Schwerpunkte beschließen wir meist zumindest ein halbes Jahr im Voraus, unsere Ausgaben gehen mehr als eine Woche vor Erscheinen in Druck. Wir haben also den Luxus, zeitlos zu sein. Doch manchmal geht uns der verloren, jetzt ist so ein Zeitpunkt. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben wir unsere ursprünglichen Pläne über den Haufen geworfen. Stattdessen berichten wir über den Krieg und das Beben, das er auch im Fußball ausgelöst hat.“ Das war eine gute Entscheidung.
Nicole Selmer, die Russland und die Ukraine u.a. bei der EM 2012 und der WM 2018 bereist hat, beleuchtet in einem Artikel das „Sportwashing“, mit dem Putins Russland Einfluss und Soft Power über Investitionen im Sport gewann, und die Rolle der willfährigen Fußballverbände UEFA und FIFA. Weiters schreibt sie über Schachtar Donezk als Beispiel, interviewt Ingo Petz von Fankurve Ost und berichtet über die Hilfsprojekte vieler Fankurven in Europa. In seiner Vereinswappen-Kolumne beschäftigt sich Christian Nell diesmal mit dem FK Mariupol, dessen Heimatstadt in diesem Krieg traurige Bekanntheit erlangt hat.

Interessantes im Heft gibt es weiters über die Fluchtgeschichte des Georgier Lewan Eloschwili (ლევან ელოშვილი) bei Kapfenberg, über den Durand Cup und Aspekte der zumindest mir doch weitgehend unbekannten indischen Fußballgeschichte von Stefan Belabed und von Klaus Federmair über die bemerkenswerte Union Saint-Gilloise. In der Reihe ballesterer supporter wird der Bregenzer Benjamin Fogarasi portraitiert.

Nicht von Krieg handeln meine Beiträge im Heft. Ich schreibe über Simmering in meiner Amateurfußballreihe Nebenschauplätze und trage einen Text über Cerignola im Groundhoppingbereich bei.


A4 / 6,50 € / erhältlich im Zeitschriftenhandel

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