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Sonntag, 6. Juli 2025

Dorfbach – Ortenburg 3:0 (0:0)

Deutschland, Bayern, Toto-Pokal Niederbayern Ost, Vorrunde, Gruppe Dorfbach, Finale, 6.7.2025
Sportanlage Dorfbach, 200

Der DJK-SV Dorfbach gewann gegen den ASV Ortenburg den Gemeindepokal und die Vorrunde des Kreispokals. Bei unbeständigem Wetter, das mehrmals zwischen Wolken, Sonne und Regen wechselte, gingen die achtklassigen Dorfbacher als Favorit in das Finalspiel gegen die zehntklassigen Ortenburger. Es dauerte aber dann doch bis in die zweite Hälfte, bis die Tore fielen und es schließlich ein klares Ergebnis wurde.
Die Vorrunde des Kreispokals im Kreis Niederbayern Ost wird hier in Form eines Gemeindepokals zwischen den vier Fußballvereinen des aus 112 Gemeindeteilen (Ortschaften) bestehenden Markts Ortenburg im niederbayerischen Landkreis Passau ausgespielt. Von Donnerstag bis Sonntag gab es am ersten Juliwochenende am Dorfbacher Sportplatz Fußballprogramm. Der DJK-SV Dorfbach aus der Kreisliga Passau hatte sich im ersten Semifinale am Donnerstag klar mit 11:1 gegen den FC Unteriglbach aus der Kreisklasse Pocking durchgesetzt und der ASV Ortenburg aus der A-Klasse Pocking im zweiten Semifinale am Freitag in Unterzahl 6:4 gegen den DJK-FC Neustift aus der A-Klasse Osterhofen gewonnen. Am Samstag standen Jugendspiele an bevor dann am Finaltag am Sonntag zunächst ab 9:00 Uhr erst weitere Jugendspiele stattfanden, um 14:00 das Spiel um dritten Platz zwischen Unteriglbach und dem Neustift und um 16:00 schließlich das große Finale zwischen Dorfbach und Ortenburg. Der Sieger trifft nun in der zweiten Pokalrunde auf den SV Hofkirchen aus der Bezirksliga Ost. Der zwischen Vorrunde und zweiter Runde eigentlich geplante Spieltag entfiel aufgrund zu wenig Anmeldungen für den Bewerb.
Den Einlauf der Mannschaften begleiteten zwei junge Mädchen, die es gesundheitlich nicht leicht haben. Eine sehr stolze Spendensumme erhielt die Familie für sie vor Spielbeginn überreicht.
Der DJK-SV Dorfbach wurde 1959 als Sportverein Dorfbach gegründet. Damals war Dorfbach noch eine eigenständige Gemeinde, seit 1972 gehört sie zu Ortenburg. 1974 trat der SV Dorfbach dem römisch-katholischen Sportverband Deutsche Jugendkraft (DJK) bei und trägt seither den vollständigen Namen DJK-SV Dorfbach. Zuletzt wurde der Verein 2024/25 Meister der neuntklassigen Kreisklasse 6 Pocking und spielt 2025/26 daher zum ersten Mal seit 19 Jahren wieder in der achtklassigen Kreisliga Passau.
Die Sportanlage Dorfbach wurde 1969 errichtet. Das Vereinsheim stammt aus den Jahren 1972 bis 1974 und wurde ab den 1990er Jahren schrittweise um- und ausgebaut. 2010 bis 2013 erfolgte eine umfassende Sanierung u.a. mit neuem Dach.

Samstag, 17. Mai 2025

SV 09 Arnstadt II – Weimarer SV 5:0 (1:0)

Deutschland, Thüringen, Kreisliga Mittelthüringen Nord, 23. Spieltag, 16.5.2025
Manfred-von-Brauchitsch-Kampfbahn, 988 (1.753)

Viele hundert Zuschauerinnen und Zuschauer in einem besonderen Kreisliga-Spiel. Seit einiger Zeit erwecken engagierte ostdeutsche Groundhopper unter dem Titel Lost Ground Hop mit viel Arbeit v.a. zur Herstellung eines tauglichen Spielfelds Lost Grounds für ein Spiel wieder zum Leben. Diesmal war die verfallene Manfred-von-Brauchitsch-Kampfbahn an der Reihe, wo seit 15 Jahren kein Spiel mehr stattgefunden hatte und es aller Wahrscheinlichkeit nach auch nie mehr eines geben wird. Die historische Holztribüne konnte aus Sicherheitsgründen nicht geöffnet werden, bot aber einen prächtigen Hintergrund für das Spiel. Die zweite Arnstädter Mannschaft wurde ihrer Favoritenrolle als Tabellenführer auch gegen den drittplatzierten Weimarer SV gerecht und gewann hoch 5:0.
Das zu locker 90% nicht nur an diesem Abend leicht zu erkennend aus Groundhoppern bestehende Publikum hatte mit dem Anhang beider Vereine und sonstigen örtlichen Fußballfans gemeinsam, dass sie das Spiel an diesem besonderen Ort genossen. Auch wenn es am Ende heftig regnete.
Der SV 09 Arnstadt entstand 2009 aus der Fusion des SV Arnstadt-Rudisleben und der BC 07 Arnstadt, die bereits seit 2005 eine Spielgemeinschaft gebildet hatte. Der SV Arnstadt-Rudisleben bestand seit dem Ende der Chema-Fabrik 1990 als Nachfolgeverein der 1952 gegründeten BSG Motor Rudisleben. Historisch bestanden in Arnstadt der 1905 gegründete bürgerliche S.-V. Arnstadt und der 1907 gegründeten Arbeiterverein B.C. Arnstadt. Nachdem in der sowjetischen Besatzungszone 1945 alle Vereine aufgelöst worden waren, entstand im unter sowjetischer Leitung stehenden Betrieb der Chemischen Maschinenbauwerke in Rudisleben der SAG Podjomnik die Betriebssportgemeinschaft Podjomnik Rudisleben und 1952 wurde durch Fusion mit der BSG Nafa einer Nadelfabrik aus dem Nachbarort Ichtershausen daraus die BSG Motor Ichtershausen-Rudisleben, die aber im Lauf der Zeit schlicht nur Motor Rudisleben genannt wurde. 1964/65 und 1978/79 bis 1983/84 spielte Motor Rudisleben in der zweitklassigen DDR-Liga.
Die Spielstätten des SV 09 Arnstadt sind das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion und der Sportpark am Obertunk in Arnstadt. Die renovierungsbedürftige Sportanlage in Rudisleben hatte keine Funktion mehr und verfiel.
Die Manfred-von-Brauchitsch-Kampfbahn wurde 1954 mit einem Freundschaftsspiel gegen den damaligen Erstligisten Motor Zwickau vor 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauern eröffnet. Benannt ist sie nach dem ehemaligen Rennfahrer und DDR-Funktionär Manfred von Brauchitsch. Prunkstück der Anlage war und ist die Tribüne mit hölzernem Giebeldach. Darüber hinaus gab es Böschungen, auf denen die Leute stehen konnten. 1964 versammelten sich hier zum Rekordbesuch 8.000 oder gar 9.000 Menschen, um die frisch aufgestiegene Motor Rudisleben gegen Turbine Erfurt (heute Rot-Weiß Erfurt) aus dem nur zwanzig Kilometer entfernten Erfurt in der DDR-Liga spielen zu sehen. Bereits in den 1980er Jahren spielte Motor Rudisleben aber auch bereits im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion in Arnstadt und nicht mehr hier, wie Josef Gruber in seinem Buch Das Fußballstadion (im ersten der zwei Bände) im Kapitel über die Manfred-von-Brauchitsch-Kampfbahn berichtet. Er schreibt auf Basis der Vereinsquellen, dass der reguläre Ligabetrieb hier 2011 eingestellt wurde. 2020 wurden die Kabinen unter der Tribüne durch einen Brand zerstört.
Rudisleben, in dem weniger als 1.000 Menschen leben, ist seit 1999 (gegen seinen Willen, man versuchte dagegen gerichtlich vorzugehen) Teil von Arnstadt. Vor dem Spiel habe ich Arnstadt besichtigt.