Freitag, 16. Mai 2025

Fuori di testa, 0 und 1


Von der Grazer Sturmflut gibt es ein interessantes Heft. Die Ausgabe 1 ist gar nicht das erste Heft des Fanzines, da zuvor bereits eine Nullnummer erschienen war. Ich hatte sie zwar aufmerksam gelesen, aber sie war nicht für einen über Sturm Graz hinausreichenden Kreis bestimmt und daher wollte sie hier nicht präsentieren. Nachdem aber doch auch einige andere Rezensionen zu lesen waren, erlaube ich mir nun ein paar Worte darüber. Das schnelle Herumkursieren des Hefts #0 „hat uns zwar ein paar sehr liebe Rezensionen eingebracht, aber nicht allen von uns getaugt. Letztendlich ist es aber wohl illusorisch, so etwas vollkommen intern zu halten, was im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass wir die Ausgabe 1 vollkommen freigeben. Sie ist weiterhin als Erinnerungsstück für GSF, Friends und all diejenigen, die der Gruppe verbunden sind, gedacht.“ ist im Vorwort von #1 zu lesen.





Rezension


Fuori di testa
Ausgabe #0
Cup Spezial
2023
80 S.






Die Ausgabe 0 feierte die Sturm-Cupsiegersaison 2022/23 und erzählt in Spieltagsberichten von den Cupspielen. Ein erstes Highlight hatten sie dabei schon in der zweiten Runde, nämlich das Aufeinandertreffen mit Austria Salzburg. In der dritten Cuprunde folgte das erste Grazer Derby seit 15 Jahren. Darauffolgende Kracher waren gegen die Dosen und das Semifinale gegen den LASK. Dem Grande Finale mit Rapid sind fast 30 Seiten gewidmet. Lesenswert geschrieben und schön bebildert. Trotz interessanten Inhalts will ich darauf nicht viel weiter eingehen, da das Heft ja nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Ein Zitat sei mir dennoch gegönnt. Der Fanzine-Namensgebung wird hier nämlich im Vorwort erklärt: „Die italienische Phrase tauchte in den späten 1990er Jahren auf einem Doppelhalter und auf Collagen der Grazer Sturmflut auf. Sie lässt sich sinngemäß mit ‚durchgeknallt‘ oder ‚verrückt‘ übersetzen und wurde damals vom Supertifo gefladert, wo es eine Rubrik desselben Namens gab, in der die Leser Fotos von durchgeknallten Ultras zu sehen bekamen.“





Rezension


Fuori di testa
Ausgabe #1
Europacup 2023/2024
2024
124 S.






War in Ausgabe #0 die ÖFB-Cup-Saison 2022/23 das Heftthema, so ist dies in Ausgabe #1 die Europacupsaison 2023/24. Wieder werden in lebendig geschriebenen Spielberichten die Fahrten und Erlebnisse zu den Auswärts- und Heimspielen geschildert. Die Charakterisierungen der Szenen des jeweiligen Gegenübers in gelungenen Karikaturen und vier Stichworten/Zahlen ließ einen schmunzeln. In den von unterschiedlichen Personen verfassten Texten geht man auf das Gegenüber auch ein, etwa auf das Erstaunen über die einen Gutteil der zweiten Hälfte oben gelassene Überrollfahne der Gäste beim Spiel gegen Raków Częstochowa in Graz. Wie im ersten Heft gibt es auch wieder einen kleinen fiktiven Roman vor dem Hintergrund wahrer Begebenheiten. Höhepunkte werden genauso beschrieben wie Dinge, mit denen man nicht so zufrieden war. Als „merkbare Verbesserung“ wird der STURM-Schriftzug in der Choreo im Spiel gegen Slovan Bratislava in Graz im Vergleich zum nicht gelungenen STNRW vor einigen Jahren bezeichnet. Ob das Steinbäcker-„Steiermark“ nach dem Rückspiel bei Slovan Bratislava „vermutlich bis in die Steiermark zu hören war“ weiß ich nicht. Es war jedenfalls recht laut, wie auch ich seinerzeit im Blog vermerkte. Das Aus kam dann im Achtelfinale gegen Lille.
Aus der Schatzkiste in der elektronischen Schublade verwahrter Berichte für eine nicht mehr zustande gekommene weitere Ausgabe der Schwarzmalerei ist im Heft noch vom trotz Coronapandemie-Auswärtsfanverbot besuchten Spiel bei Mura 2021 und den Umständen damals sowie dem Spiel gegen Dynamo Kyiv im Stadion von ŁKS in Łódź 2022 zu lesen. Weiters gibt es auch eine Sturm-Sicht auf das von Rapid erneut verlorene Cupfinale 2024 und die letzten Spiele vor dem Sturm-Meistertitelgewinn 2024. Der letzte Text im Heft ist programmatisch: „Scheiß Nazis!“


A5-Format / erhältlich bei der Grazer Sturmflut

Mittwoch, 14. Mai 2025

St. Marien – Vorwärts/ATSV Steyr Juniors 8:2 (3:0)

Oberösterreich, 1. Klasse Ost, 15. Runde, 14.5.2025
Sportanlage St. Marien, 127

Zehn Tore im Mittwochsspiel in der oberösterreichischen 1. Klasse Ost. Die Heimmannschaft spielte dominant, hatte Chancen und machte kontinuierlich ihre Tore. Die Spielgemeinschaft der zweiten Mannschaft von Vorwärts Steyr und ATSV Steyr konnte zwar binnen weniger Minuten ihre beiden Tore machen, unterlag aber klar. Am Ende handelten sie sich mit unschöner Aktion noch eine rote Karte ein.
Die Union St. Marien wurde 1947 gegründet und spielte 1948/49 in der damaligen 2. Klasse G des Oberösterreichischen Fußballverbands. Nach dieser Saison musste man den Spielbetrieb allerdings schon wieder einstellen. Nach einer Wiederaufnahme 1953 (allerdings nicht im Meisterschaftsbetrieb) erfolgte 1954 die erneute Stilllegung. 1961 begannen andere Sektionen des Vereins wieder und schließlich 1967 auch die Fußballer. Hintergrund der Wiederaufnahme war, dass zwischenzeitlich der ASKÖ St. Marien gegründet worden war und auch mit dem Fußball begonnen hatte. 1967 gab es so in der 4. Klasse D dann auch das St. Mariener Ortsderby in der damals rund 2.400 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Gemeinde. Die Union gewann 1968 vor knapp 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauern mit 2:1. Danach einigten sich die Funktionäre auf eine Fusion und es blieb 1968/69 nur die Union St. Marien bestehen. Die größten Erfolge sind die 2.-Klasse-Meistertitel der 1976/77, 1994/95, 2000/01 und 2013/14 mit anschließenden Saisonen in der 1. Klasse, in welcher der Verein nunmehr seit 2014/15 auch wieder spielt.
Der Sportplatz wurde 1967 nahe dem Flusslauf des Astenbach errichtet und in den Jahren 1977 und 1978 mit dem Klubhaus versehen. 1987 kam der Kabinentrakt dazu. 2016 und 2017 wurden die Gebäude saniert. Auffällig ist auch die kleine Sitzplatztribüne, die an der Längsseite errichtet wurde. Die Gemeinde St. Marien besteht aus 14 Ortschaften, in denen zusammen 5.200 Menschen leben (am meisten im Ort St. Marien selbst mit 1.500).