Samstag, 9. April 2022

Stadion am Luftschiffhafen, Potsdam

9.4.2022

Das Stadion am Luftschiffhafen wurde als Teil der großen Anlage des Land- und Wassersportplatz Luftschiffhafen 1925 eröffnet.
Vor dem Ersten Weltkrieg hatte Graf Zeppelin das Gelände in Potsdam 1910 gekauft und 1911 als Luftschiffhafen eröffnet. 1912 wurde die größte Luftschiffhalle Deutschlands errichtet, dazu gab es Werkstätten, Verwaltungsgeäude und 1912 auch schon einen Fußballplatz. Im Krieg wurden hier dann Luftschiffe für die Kriegsführung gebaut und die Anlage daher nach dem Versailler Friedensvertrag abgerissen sowie die Zeppeline zerstört.
Die Stadt Potsdam kaufte die Anlage 1924 zurück und nutzte sie für die Allgemeine Wassersportausstellung 1925, baute eine Regattastrecke am Templiner See, Fußball- und Hockeyplätze, eine Festhalle und zahlreiche andere Einrichtungen neben dem Stadion mit 13.000 Plätzen- Prunkstück des Stadions ist die im Stil des Art Déco gehaltene Tribüne mit den hölzernen Sitzbankreihen darin und daneben.
Großen Fußball gab es hier nicht. Vielmehr gab es hier vor allem Leichtathletik. In der DDR nutzte der Armeesportklub ASK Vorwärts Potsdam das Stadion. Nach der Wiedervereinigung folgte ihm 1990 der Olympische Sportclub Potsdam Luftschiffhafen. 1987 wurden hier die DDR-Leichtathletik-Meisterschaften ausgetragen. Fußballerisch nutzt der Frauen-Bundesligist 1. FFC Turbine Potsdam (sechsmal DDR-Meister der Frauen, nach der Wiedervereinigung sechsmal deutscher Meister und zweimal Europacupsieger) das Stadion als Trainingsstätte und hat auch seine Geschäftsstelle im heutigen Sportpark Luftschiffhafen.
2006 wurde das Stadion renoviert, da es bei der WM 2006 Trainingsstätte der ukrainischen Nationalmannschaft war. Seit Oktober 2020 läuft eine große Sanierung. Stadiongebäude und Anzeigetafel wurden abgerissen, Laufbahn, Spielfeld und Ränge werden saniert. Das ganze soll 2023 abgeschlossen sein.
Einst sah man vom Stadion direkt auf das Wasser, aber seit den 1970er Jahren steht eine Sporthalle dazwischen. Luftschiffhafen war zwischen den Türmen des historischen Eingangstors einst zu lesen.

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