Mittwoch, 20. April 2022

ATSV Stein – Behamberg-Haidershofen 1:1 (0:0)

Oberösterreich, 1. Klasse Ost, 13. Runde, 20.4.2022
Sportplatz ATSV Stein, 170

Ein ausgeglichenes Spiel zwischen dem ATSV Stein und dem ASV Behamberg-Haidershofen endete unentschieden. Fahrt nahm das Match in den letzten Minuten auf. Denn da fielen die Tore. Erst ging die Heimmannschaft per Elfmeter in Minute 82 in Führung, doch die Gäste konnten in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielen.
Das Spiel war ein noch aus dem Herbst ausständiges Nachtragsspiel. Vor Ort war auch der bekannteste Sohn Haidershofens.
Der ATSV Stein wurde 1954 im Steyrer Stadtteil Stein-Gleink gegründet. Man begann 1955/56 in der damaligen oberösterreichischen 3. Klasse B2 mit dem Meisterschaftsbetrieb. Das 25-jährige Vereinsjubiläum feierte man 1979 mit einer Juxpartie gegen eine ÖSV-Schifahrer-Nationalteam-Fußballmannschaft. Im Lauf der Jahrzehnte erreichte der ATSV Stein mehrmals die 1. Klasse und stieg mehrmals wieder in die 2. Klasse ab. Derzeit spielt man seit 2017/18 wieder in der 1. Klasse Ost.
Der Sportplatz in Steyr-Gleink war bereits der Ort, wo die Spieler des späteren ATSV Stein 1953 lose zum Fußballspielen zusammengekommen waren. Die Meisterschaftsspiele musste man bis 1962 aber zunächst auf der Rennbahn austragen, da der einfache Sportplatz nicht meisterschaftstauglich war. Nachdem man das geschafft hatte, erreichte man mit dem Abschluss eines Pachtvertrags mit der Stadt Steyr für das Gelände im Jahr 1967 einen weiteren wichtigen Schritt. Denn nun konnte man um die Baubewilligung für ein Klubhaus ansuchen. 1970 wurde es eröffnet und 2003 bis 2005 umgebaut und erneuert.
Der Sportplatz liegt in der Klosterstraße. Da dieser Name nicht von ungefähr kommt, wurde vor dem Spiel das nahe ehemalige Stift Gleink besichtigt.



Der Nebenplatz ist der Trainingsplatz des SK Vorwärts Steyr. Die Umstände, unter denen man dort den Trainingsbetrieb organisiert, hat der Verein unlängst in einem als Hilferuf zu wertenden, aber nüchtern gehaltenen Text geschildert. Da heißt es u.a.:
„Werfen wir einen näheren Blick auf die Bedingungen unter denen unsere Mannschaft der zweiten Bundesliga trainiert. Die Jungs ziehen sich im Stadion um, wo auch die Duschmöglichkeiten sind. Mit den Kleinbussen, die von den Spielern gefahren werden, geht es 10 Minuten einmal quer durch die Stadt nach Gleink.
Am Trainingsplatz selbst haben wir keinen eigenen Wasserschluss. Von April bis Ende September bekommen wir Wasser vom Tennisverein nebenan entsprechend weiterverrechnet. Von Oktober bis März gibt es kein Wasser am Trainingsplatz. Der Platz kann nicht mehr bewässert werden. Doch auch die Toilette kann nicht mehr benutzt werden. Für Notfälle bringt unser Platzwart Wasserkübeln nach Gleink, damit unsere Spieler zumindest ihre Notdurft verrichten können.
Der einzige Trainingsplatz, der unserer Kampfmannschaft zur Verfügung steht, hat mit 64,5 x 95 Meter keine Meisterschaftsmaße. Gewisse Trainingsinhalte und Standards wie Flanken oder Eckbälle können nur unzureichend trainiert werden.
Trainiert wird zumeist zweimal pro Tag. Das beansprucht den Platz entsprechend intensiv. Ob Regen oder Sonnenschein für Regenerierung oder Instandhaltungsmaßnahmen gibt es nur minimale Zeitfenster, da die Mannschaft keine Ausweichmöglichkeit hat.
Die Platzbewässerung ist ein zeitintensives Unterfangen. Eine Bewässerungsanlage gibt es nicht. Mit einem Wagerl wird der Platz Stück für Stück bewässert – eine vollständige Platzbewässerung dauert somit 16 bis 18 Stunden. Denn daneben muss ja auch noch trainiert, liniert und der Rasen gepflegt werden.
Aufgrund fehlender anderweitiger Möglichkeiten trainieren die SKV Senioren und unsere pro-mente Inklusionsmannschaft für psychisch und sozial beeinträchtigte Menschen ebenfalls auf diesem Platz und ohne entsprechend Infrastruktur vor Ort wie Umkleiden oder Duschmöglichkeiten.
Last but not least kann der Platz nicht abgeschlossen werden. Trotz intensiver Bemühungen hinsichtlich Rasenpflegen wird der Platz dann dennoch in den kurzen Ruhezeiten von anderen ungefragt genutzt.“


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