Griechenland, Super League 1, 17i Agonistiki, 5.1.2020
Xanthi FC Arena, ca. 1.500
In einem verrückten Spiel, in dem beide Mannschaften gegen Sturmböen kämpften, wurde alles in narrischen fünf Minuten entschieden, in denen erst die Gäste der Athlitiki Enosi Larisas (Αθλητική Ένωση Λάρισας, „Athletik-Union von Larissa“) aus der thessalischen Stadt Larissa in Führung gingen und dann Xanthi das Spiel drehte.
Die Xanthifans trotzten dem Wetter. Auswärtsfans waren aufgrund Boykotts der Spiele aus Protest gegen die eigene Vereinsführung nicht erschienen.
Der Xanthi Football Club entstand als AO Xanthi PAE (Α.Ο. Ξάνθη Π.Α.Ε.) 1967 in der nordostgriechischen Stadt Xanthi aus der Fusion der Stadtrivalen Aspis Xanthis (Ασπίς Ξάνθης, 1922 gegründet, seinerzeit der populärste Klub der Region) und Orfeas Xanthis (Ορφέας Ξάνθης, 1903 gegründet, der bürgerliche Stadtverein). Die beiden Ursprungsvereine wurden später wiedergegründet. Orfeas spielt viertklassig. Der Fusionsverein stieg 1989 erstmals in die erste griechische Liga (damals A' Ethniki, heute Super League 1) auf und spielt seither darin. Beste Platzierung war der vierte Platz 2004/05. In den Saisonen 2001/02, 2005/06, 2006/07 and 2013/14 nahm Xanthi am UEFA-Cup bzw. der Europa League teil.
1991 kaufte ein aus Xanthi stammender Geschäftsmann den Klub, der Importeur einer Automarke war. So trat man bis 2016 unter dem Sponsornamen eines tschechischen Autoherstellers auf. Dabei wurden auch die Škoda-Farbe Grün anstelle der traditionellen Vereinsfarben Rot-Weiß verwendet. Eine Besonderheit des Vereins und des politischen Klimas der Region um Xanthi war stets, dass hier auch Muslime aus den türkischen und pomakischen Minderheiten Westthrakiens spielen.
Mit György Korsós (2006-2008), Herbert Gager (2000-2002) und Roman Wallner (2008) spielten gleich drei Ex-Rapidler einmal für Xanthi (die drei haben weiters gemeinsam, dass sie alle auch für die Wiener Austria spielten). Weitere Österreicher, die in den 2000er Jahren für Xanthi spielten, waren Jürgen Leitner, Andreas Lipa, Günther Friesenbichler, Enrico Kulovits, Volkan Kahraman und Michael Gspurnig.
Die Xanthi FC Arena wurde 2004 als Neubau im Vorort Pigadia (Πηγάδια) sieben Kilometer außerhalb von Xanthi eröffnet, wo auch das Trainingsgelände liegt. Ein Jahr nach Beginn des Spielbetriebs nahm man 2005 noch eine offizielle Eröffnung vor, für die man Pelé einflog. Das neue Stadion ersetzte das alte innerstädtische Xanthi-Stadion als Spielstätte des Xanthi FC, nachdem man sich mit dem Gesamtverein AO Xanthi zerstritten hatte. Das um 6,5 Mio. € gebaute Stadion bietet 7.244 Plätze auf drei Tribünen. Zunächst waren nur die zwei überdachten Längsseitentribünen mit 5.500 Plätzen geplant. Erst im Zuge der Bauarbeiten wurde entschieden, dann auch gleich noch eine unüberdachte Hintertortribüne dazu zu errichten. Die vierte Tribünenseite wurde angedacht, aber nie verwirklicht. Als offizieller Rekordbesuch gilt das Spiel gegen Panathinaikos mit 6.642 Zuschauerinnen und Zuschauern aus dem Jahr 2007. Allerdings entsprach die offizielle Zahl von 6.558 beim Spiel gegen PAOK im April 2019 am Weg zu deren Meistertitel nicht der Realität, da sich PAOK-Fans mit allen Mitteln Zutritt verschafft hatten und das Stadion jenseits aller Kapazitätsgrenzen überfüllt war.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Xanthi besichtigt.
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