Samstag, 9. Oktober 2021
Kőszegi Lóránt FC – Szentgotthárdi VSE 1:3 (0:0)
Ungarn, Vas Megyei I.o., 9. forduló, 9.10.2021
Lóránt Gyula Sporttelep, ca. 60
Am Samstagnachmittag gewannen nach chancenarm torloser erster Hälfte die Gäste aus Szentgotthárd nach Rückstand in Kőszeg. Zehn Minuten nach der Pause ging die Heimmannschaft in Führung, zwei Minuten später folgte aber die Ausgleich und später kamen noch zwei Tore zum 1:3 dazu.
Der Kőszegi Lóránt FC wurde 1912 als Kőszegi Sport Egyesület (KSE) gegründet. 1924/25 spielte man in der zweitklassigen Nyugati kerület, I. osztály. Höher hinauf als in die Drittklassigkeit kam der Verein sonst nicht. Zuletzt spielte man 2010/11 eine Saison drittklassig in der NB III. Seither ist man auf Komitatsebene in der viertklassigen Vas Megyei I.o. In den Nachkriegsjahrzehnten änderte sich der Vereinsname mehrmals. So spielte man 1945 bis 1949 als Kőszegi Munkás SE, 1949 bis 1951 nach einer Fusion mit dem 1946 gegründeten Postsportverein als Kőszegi Nemez Posztó SE, 1951 bis 1953 als Kőszegi Vörös Lobogó SE (Rote Fahne). 1953 übernahm der Militärsportverein Kőszegi Bástya (später Kőszegi Dózsa) die Fußballmannschaft, sodass Kőszegi Nemez-Posztó SE neugegründet wurde. 1954 hat man den Verein erneut in Kőszegi Vörös Lobogó SE umbenannt, 1957 in Kőszegi NPÁSE, 1959 in Kőszegi Textiles SE und 1972 in LATEX Kőszegi SE. Nach der Wende kehrte man 1992 zum alten Namen Kőszegi SE zurück, 2010 wurde daraus der Kőszegi SK, 2015 der Kőszegi FC und 2020 erfolgte die bislang letzte Namensänderung in Kőszegi Lóránt FC.
Sowohl der Verein als auch das Stadion sind nunmehr nach dem 1923 in Kőszeg geborenen Gyula Lóránt benannt. Er begann bei KSE mit dem Fußball und feierte später als Spieler und Trainer große Erfolge. So wurde er mit Nagyváradi AC aus dem heute rumänischen Oradea im Zweiten Weltkrieg 1943/44 erstmals ungarischer Meister, 1946/47 mit UTA Arad rumänischer Meister und in der besten Zeit des ungarischen Fußballs mit dem damals besten Team Honvéd 1951, 1954 und 1955 noch weitere drei mal ungarischer Meister. Nach der Flucht seines damaligen Vasas-Mannschaftskollegen László Kubala, dem späteren Weltstar des FC Barcelona, aus dem kommunistisch gewordenen Ungarn 1949 versuchte Lóránt auch zu flüchten, wurden aber verhaftet und in ein Gefangenenlager eingesperrt. Durch Intervention des Nationalteamtrainers Sebes kam Lóránt daraus wieder heraus und durfte wieder fußballspielen. 1963 flüchtete er erfolgreich, unter Zurücklassung von Frau und Kindern in Ungarn, nach Westdeutschland, wo er 1964 beim Rheydter SV als Trainer zu arbeiten beginnen konnte und später bei zahlreichen namhaften Vereinen wie u.a. 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Köln, Kickers Offenbach, Eintracht Frankfurt, Bayern München und Schalke 04 Trainer war. Dazwischen trainierte er 1975/76 erstmals PAOK und wurde mit ihnen auch griechischer Meister. 1980 kehrte er nach Saloniki zu PAOK zurück und verstarb dort 1981 an einem bei einem Spiel an der Seitenlinie erlittenen Herzinfarkt noch im Stadion. In Deutschland machte er sich einerseits einen Namen als bis über die Grenze der Gesundheitsgefährdung seiner Spieler harter Trainer und andererseits als moderner Trainer, der als erster in der deutschen Bundesliga mit Raumverteidigung anstelle von Manndeckern spielen ließ.
Die Sportanlage Lóránt Gyula Sporttelep wurde 1922 mit einem Spiel von KSE gegen Celldömölk eröffnet. Auf der Hauptseite gibt es Stufen mit Sitzplätzen, im übrigen Oval bieten Böschungen viel Platz.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Kőszeg besichtigt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen