Deutschland, WDFV, FVN, Bezirksliga Niederrhein, Gruppe 3, 18. Spieltag, 7.12.2019
RSV-Stadion (Jahnstadion), 500
Ein emotionales Abschiedsspiel vor dem Stadionabriss gab es in Rheydt. Der Abschied vom herrlich anzusehenden, nostalgisch stimmenden Stehplatzstadion lockte wie schon in den Spielen zuvor zahlreiche Groundhopper an, die gut drei Viertel der Zuschauerinnen und Zuschauer ausmachten. Im Spiel in der siebtklassigen Bezirksliga gingen die Rheydter nach einer halben Stunde in Führung. Nach der Pause ging es mit Ausgleich, erneutem Rheydter Führungstreffer und schließlich wiederum Ausgleich hin und her in einem ausgeglichenen Spiel mit schlussendlich verdientem Remis.
Eine Rheydter Fangruppe supportete mit teil kreativ gereimten kurzen Gesängen das ganze Spiel über recht engagiert und zelebrierte den Abschied nach Schlusspfiff mit Pyro.
2020 beginnen die Bauarbeiten. Die Stehplatzränge werden eingeebnet, Hauptfeld und Trainingsplatz auf ein gleiches Niveau angehoben und zwischen die dann neuen Kunstrasenplätze wird ein moderner Funktionsbau mit Kabinen errichtet werden.
Der Rheydter Spielverein, hier in Rheydt allgemein kurz „Spö“ genannt, wurde 1905 von fußballbegeisterten Mitgliedern des Rheydter Turnvereins 1847 gegründet, nachdem die Vereinsführung des Turnvereins den Kauf eines Fußballs verboten hatte. 1950/51, 1951/52 und 1953/54 spielte der RSV drei Saisonen in der damals höchsten Spielklasse, der Oberliga West. Die Aufstiegssaison 1952/53 und die letzte Oberliga-Saison der Vereinsgeschichte 1953/54 war dabei der später bei Borussia Mönchengladbach (deutscher Meister 1970, 1971 und 1975, DFB-Pokal-Sieg 1973, UEFA-Cup-Sieg 1975) und dem 1. FC Köln (deutscher Meister 1978, DFB-Pokal-Sieg 1977 und 1978) erfolgreiche Hennes Weisweiler hier Trainer. 2002 ging der Verein pleite, musste Insolvenz anmelden und wurde aus der laufenden Saison der mittlerweile fünftklassigen Oberliga ausgeschlossen. Der RSV überlebte das Insolvenzverfahren und begann zur Saison 2003/04 in der Verbandsliga Niederrhein neu. 2005 stieg man in die Landesliga ab und 2006 weiter in die Bezirksliga. 2009/10 bis 2013/14 spielte man dann wieder in der Landesliga, bevor man 2014 in die Bezirksliga und 2015 gleich weiter wieder in die Kreisliga abstieg. 2017 schaffte man die Rückkehr in die Bezirksliga.
Das Jahnstadion oder RSV-Stadion genannte und offiziell Stadion „Rheydter Spielverein“ an der Jahnstraße bezeichnete Stadion wurde 1922 mit Platz für damals 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer eröffnet und ist seither die Heimstätte der Spö. 1925 wurde die überdachte Tribüne mit Klubhaus fertiggestellt. Zu der Zeit kamen hierher weit mehr Zuschauerinnen und Zuschauer als zur Borussia Mönchengladbach. Auf der Tribüne findet man heute Sitze vom Bökelbergstadion. Direkt nebenan liegt das 1927 eröffnete Grenzlandstadion.
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