Samstag, 23. Oktober 2021
Oggau – Rust 1:0 (0:0)
Burgenland, 1. Klasse Nord, 13. Runde, 23.10.2021
Sportplatz Oggau, 400
Derbysieg des UFC Oggau gegen den SCF Rust. Die Gäste aus der Freistadt Rust starteten stärker in das Spiel, es entwickelte sich mit Fortdauer des Matchs aber ausgeglichen. Ein Solo sorgte in den Schlussminuten für das von den Heimfans ausgiebig gefeierte 1:0.
„Von der Wulka bis zum See, immer wieder UFC“ singt man in Oggau am Neusiedler See. Seit 2012 gibt es hier die Ultras Oggau und sie gaben dem Derby mit reichlich Rauch und Pyro zu Spielbeginn, zum Beginn der zweiten Hälfte und zum Torjubel einen gebührend feurigen Rahmen. Dazu gab es auch noch Spruchbänder, einerseits zur „Storchenjagd“ (Rust ist ja als Stadt der Störche bekannt, da sich dort jedes Frühjahr viele dutzend Störche aus Afrika kommend niederlassen), und andererseits gegen die Auswärtsfans.
Denn nicht nur eine Heimfanszene unterstützte bei diesem Derby in der burgenländischen 1. Klasse Nord ihre Mannschaft, sondern auch die Ruster Auswärtsfans zeigten eine pyrountermalte Choreographie zu Spielbeginn, Pyro zum Wiederbeginn und während des Spiel immer wieder mal Rauch und Fahnen. Das Ruster Spruchband bezog sich auf die sichtbare Ruster Fanfreundschaft ins oberfränkische Kulmbach (eine Städtepartnerschaft).
Die Menge an Pyro, die es an diesem Nachmittag zu sehen gab, war schon bemerkenswert.
Der UFC Oggau wurde 1948 gegründet. Die größten Erfolge waren der Meistertitel der II. Liga Nord 1973/74 und die darauffolgenden Jahre in der burgenländischen Landesliga (heute Burgenlandliga) 1974/75 bis 1980/81. Derzeit spielt Oggau seit dem Wiederaufstieg aus der siebtklassigen 2. Klasse Nord 2015 in der sechstklassigen 1. Klasse Nord.
Der Sportplatz wurde 1976 mit einem Spiel des UFC Oggau eröffnet. Das wäre an sich noch nicht erstaunlich. Besonders war allerdings die Gastmannschaft zur Sportplatzeröffnung, nämlich der FC Bayern München. Laut Medienberichten hatte die Gattin des damaligen UFC-Kassiers eine Wahltante in Velden, deren Tochter mit dem damaligen Bayern-Manager Robert Schwan verheiratet war. Über diese Verbindung wurde das Match eingefädelt und so sahen am 7. August 1976 hier 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer den dreifachen Serien-Europacupsieger (1974, 1975, 1976) und damals erst fünffachen deutschen Meister (Rekordmeister sollte noch ein Jahrzehnt lang bis 1986 der 1. FC Nürnberg bleiben) mit Beckenbauer, Müller, Hoeneß, Rummenigge, Maier unter Trainer Cramer 13:2 (6:2) beim damaligen burgenländischen Landesligisten in Oggau gewinnen. Mit einem Kopfballtor und einem Weitschusstreffer wurde Bayern-Goalie Sepp Maier zur Freude des Publikums zweimal bezwungen. Ein Matchplakat und Mannschaftsfotos erinnern in der Kantine an dieses Ereignis.
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