Ebbs – Wacker Innsbruck 1:2 (0:0)

Tirol, Tiroler Liga, 3. Runde, 13.8.2022
Jennbachstadion, 950

Beim SK Ebbs gab es den ersten Sieg des aus finanziellen Gründen in die Viertklassigkeit abgestürzten zehnfachen österreichischen Meisters FC Wacker Innsbruck in der Tiroler Liga. In einem Match auf Augenhöhe ging Wacker in Minute 70 in Führung und erhöhte diese zehn Minuten später. In der Nachspielzeit konnte Ebbs das Ehrentor erzielen, doch an der Niederlage nichts mehr ändern.
Die Tivoli Nord supportete gefällig und gut. Man machte aber auch erneut darauf aufmerksam, dass die vielen Probleme des Vereins noch nicht geklärt sind. „Kernmitglied abschaffen!¡!“ hing statt dem Fetzen der Verrückten Köpfe und in derselben Stoßrichtung ging das „Gegen jedes Kernmitglied!“ von Wacker unser. Darüber hinaus gab es auch ein großes Banner „Kernmitglied raus!¡!“ Mit der Schaffung eines sogenannten Kernmitglieds mit privilegierten Rechten hatte man in der Vereinssatzung den Einstieg eines Investors ermöglicht und damit, wie die katastrophalen Investoreneinstiege der vergangenen Jahre zeigten, die Büchse der Pandora geöffnet. Jetzt hat der FC Wacker Innsbruck eine schwierige Konsolidierung vor sich, deren Gelingen nicht feststeht. Spruchbänder thematisierten aktuelle Problemstellungen mit „Rettet den Wacker Nachwuchs!¡!“ (VK), einer Adorno-Paraphrase „Überleben um jeden Preis? Es gibt kein richtiges Leben im falschen!“ (WU) und „Des Tiroler Fußballs größte Schand: Geisler und sein ,Fußball‘verband!!!“ (UL) gegen den Tiroler Fußballverband und seinen Präsidenten. Mit dem ersten Meisterschaftssieg gibt es jetzt zumindest auch sportliche Hoffnung.
Der SK Ebbs wurde 1961 in Ebbs im Unterinntal gegründet. 1962/63 begann man mit dem Spielbetrieb. Die größten Erfolge sind die Saisonen in der Tiroler Liga als höchster Spielklasse im Landesverband 1986/87 bis 1994/95, 2005/06, 2016/17 und nunmehr seit 2019/20.
Das Jennbachstadion wurde 1971 nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet. Es liegt, wie der Name schon sagt, am Jennbach, welcher die Orte Ebbs und Niederndorf trennt und schließlich in den Inn mündet, der hier die Grenze zu Bayern bildet. Das Klubhaus stammt aus dem Jahr 2008. „Circa 950“, wie der Platzsprecher durchsagte, Zuschauerinnen und Zuschauer machten diesen Tag zu einem richtigen Fußballfest.