Samstag, 14. Januar 2023
Diabolik 1
Rezension
Diabolik
Fanzine der Fraternité Violette Ausgabe 1
Saison 2021/22
230 S.
Ein neues Fanzine aus Salzburg. Die italienische Comicfigur Diabolik findet sich im Logo der 2007 gegründeten Fraternité Violette, stand im Zentrum der am Titelblatt zu sehenden 15-Jahres-Choreographie und ist jetzt auch der Titel ihres Hefts.
Die Saison 2021/22 ist das Thema des Fanzines. Die Herbstsaison 2021 wird mit einem 58 Seiten starken Block an Fotos dargestellt. Was dazu zu sagen war, hatten sie bereits im TGS-Sonnenkönig 18 geschrieben, sodass hier optische Eindrücke geboten werden. Der viele Platz dafür wird genutzt, neben typischen Kurvenfotos auch zahlreiche Detailaufnahmen abzudrucken, welche die FV-Fotografen gekonnt eingefangen haben. Zur Frühjahrssaison 2022 kann man dann neben Fotos auch Spielberichte zu den Matches der Austria Salzburg lesen. Da sind Schmankerl dabei, wie der unerwartete Empfang der Auswärtsfans durch den Telfser Obmann mit Schnaps für die Gäste (Spoiler: Schlussendlich entwickelte sich aber alles suboptimal und in der nächsten Saison war das Cupspiel ein Geisterspiel). Auffällig sind dabei zwei Dinge: Einerseits, dass man nicht nur lobt sondern mit Selbstreflexion auch Kritik an eigenen Auftritten übt. Andererseits, dass Spielberichte nicht nur von den FV selbst geschrieben wurden sondern auch von Freunden stammen. Den Freundschaften ist ein weiterer Teil des Hefts gewidmet. Mit Berichten über die mit ihnen besuchten Spiele im Frühjahr 2022, vor allem mit dem 1. FC Saarbrücken (7x) und dem FC Aarau (4x). Dazu gibt es jeweils einen Bericht von Spielen von Udinese und Barletta. Wie bei den Salzburg-Matchberichten sind die Texte persönlich gehalten geschrieben, lassen die Umstände daher gut nachfühlen und geben einen guten Einblick. Interessant ist die an polnische Verhältnisse erinnernde, penibel genau Angabe von Besuchszahlen bei Spielen der Freunde (allerdings nur bei jenen Spielen, wo FV präsent war, wie eingangs klargestellt wird). Nach einer Graffiti-Fotostrecke kommt am Schluss der spannendste Part des Hefts. In einem „Gruppengespräch“ plaudern drei FV-Mitglieder zu Hintergründen der Entstehung und Umsetzung der Jubiläumschoreographie und über die Regionalliga-Frühjahrssaison. Auch hier wird offen gesprochen, etwa über Abläufe oder Erwartungshaltungen und Realität geht. „Der Fokus der Erstausgabe lag am Geschehen der Spieltage. Die ersten Überlegungen für die Zweitausgabe gehen in eine größere Breite, somit auch abseits des Spieltags.“ schreiben die FV. Das klingt gut.
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