Freitag, 10. September 2021

Athleticker, Juli 2021





Rezension


Athleticker
So tickt die Kurve
Juli 2021
68 S.









Nach dem letzten Sonderheft in A4 erschien im Juli wieder eine reguläre Ausgabe im A5-Format. „Demut ist das Wort der Stunde. Was auch immer uns bevorstehen mag; der chaotische Weg der hinter uns liegt, ist kein unbedingt neuer für das LASK.“ Mit so einer bemerkenswerten Aufforderung an die LASK-Fangemeinde lässt das Heft gleich zu Beginn aufhorchen. Man verweist auf die noch nicht lange zurückliegenden Zweitligazeiten. Auch im Text über ein Gespräch mit dem Trainer Thalhammer über die sportliche Situation heißt es einleitend über den Anhang: „Fakt ist jedoch, dass wohl einige Leute ein zu schwach ausgeprägtes Bewusstsein für die aktuelle Situation besitzen und wenig Demut ihr gegenüber zeigen.“

Über „leiwande Jugend“ sinnieren zum zehnjährigen Jubiläum die Linzer Jungs, erzählen von Episoden und Anekdoten der ersten Jahre seit 2011 und haben dabei im Rückblick auch manch kritisches Wort über jene Zeit: „Es war wohl das, was rauskommt, wenn man zusammenschmeißt, was man für den damals gängigen Mainstream in den deutschsprachigen Kurven hielt und die Scheiße kräftig verrührt.“ Der Zehnjahrestext endet bereits mit der Saison 2013/14, was an der Kurvenentwicklung liegt: „Betreffend der jüngeren Vergangenheit wäre es anmaßend, die Erlebnisse und Ereignisse als die allein unseren zu verlaufen. Wie alle Gruppen haben wir zuletzt viel Zeit in die Strukturbildung rund um den gemeinsamen Namen Landstrassler investiert.“

Neben u.a. Texten zu Philosophie und Grammatik oder dem neuen Frauen-Team sind im Heft Betrachtungen über den „vergessenen Titel“ der österreichischen Amateurstaatsmeisterschaft 1931 interessant. Deren Gewinn jährt sich 2021 zum 90. Mal und stellt den nach dem Double 1964/65 für den LASK immer noch den drittwichtigsten Titel der Vereinsgeschichte dar. Ein Highlight sind im Heft stets die Erinnerungen an Europacup-Auswärtsfahrten vergangener Zeiten, so wie diesmal über die Fahrt der zwanzig LASKler zum UI-Cup-Spiel in Metz 1995 mit dem bezeichnenden und schon literarische Qualität habenden Titel „Viel Regen und noch mehr Alkohol.“

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