Mittwoch, 7. August 2019

Lost Ground GAK-Stadion Körösistraße

Graz, 3.8.2019

Der GAK wurde 1902 als Grazer Athletiksport-Club (das „K“ wurde damals noch als „C“ geschrieben) gegründet. Die fußballbegeisterte Gründergruppe um Carl Markel hatte zuvor dem Akademischen Sportverein (ASV) beitreten wollen und auch ein Testspiel mit 4:1 höchstwahrscheinlich gegen eine Nachwuchsmannschaft des ASV gewonnen, der Beitritt wurde ihnen als Gymnasiasten aber verwehrt, da der ASV nur Studenten und Akademiker aufnahm. Vorbild für die Namensgebung war der Wiener Athletiksport Club (WAC).
Als Sportplatz wurde schnell die die „Hauptmühlwiese“ zwischen Körösistraße und Mur im Grazer Bezirk Geidorf gefunden. Hier richtete sich der GAK ein, baute seine Sportanlage und schließlich sein Stadion, in dem er bis zur Eröffnung des neuen Liebenauer Stadion 1997 zuhause war. 1975 bis 1986 hatte der GAK dazwischen allerdings seine Spiele (wie auch Stadtrivale Sturm) im alten Liebenauer Stadion gespielt. 1986 kehrte der GAK dann zurück und benannte das Stadion nach einem Sponsor („Casino-Stadion“). Man hatte auf den Tribünen eine Kapazität für 9.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, mit Zusatztribünen für bis zu 11.000.
Nach 1997 wurde das alte GAK-Stadion noch bis 2004 als Trainingsstätte genutzt (es folgte Weinzödl als Trainingsanlage). Dann wurde es geschlossen und 2005 abgerissen. An seiner Stelle wurden Wohnbauten errichtet. Daneben ist die 1902/03 gegründete GAK-Tennissektion (seit 1975 eigener Zweigverein) aber weiterhin am traditionellen GAK-Areal in der Körösistraße beheimatet.



Einer der größten Fußballer, die der GAK herausgebracht hat, war der 1909 in Graz geborene Tormann Rudi Hiden. Bereits als 16-jähriger kam er 1925 ins Tor des GAK, für den er bis zu seinem Wechsel mit 18 Jahren zum WAC nach Wien und damit in den Profifußball 1927 spielte. 1927 bis 1933 spielte er für den WAC und feierte bereits 1928 mit 19 Jahren sein Debut in der Nationalmannschaft. Er wurde zum Tormann des gefeierten Wunderteams der 1930er Jahre. Nach einem Länderspiel in Paris gegen Frankreich erhielt er ein Angebot des Racing Club de Paris, das er annahm. Er spielte dann 1993 bis 1940 für den RC Paris. 1940 beendete Hiden seine Spielerkarriere. Als Trainer war er in Frankreich, der Türkei und Italien aktiv, aber nur mäßig erfolgreich. Außerhalb des Fußball scheiterte er geschäftlich sowohl mit einer Bar in Paris als auch einem Hotel am Wörthersee. Krebskrank, verarmt und verschuldet verstarb er vergessen 1973 in Wien. Eine Gedenktafel erinnert hier seit 2009 an ihn.


An der Körösistraße befand sich in einem typischen Vorstadthaus des 18.Jh. die Gaststätte Körösistubn mit einem uralten Weinstock im Gastgarten, der als ältester Weinstock des Landes 2007 zum amtlichen Naturdenkmal erklärt wurde. Das Gasthaus wurde seinerzeit vom GAK-Anhang gut frequentiert. Im Bezirk Geidorf wichen in den letzten Jahren Altbauten neuen großen Wohnhäusern, so wurde auch das Grätzl um die Körösistubn 2014 abgerissen und ein Neubau errichtet. Das Naturdenkmal wurde im Rahmen einer kleinen Grünfläche erhalten.



Historische Bilder vor dem Stadionabriss aus dem Jahr 2005, dankenswerterweise zur Verfügung gestellt vom Unterwegs Fanzine:

Quelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs FanzineQuelle: Josef Gruber / Unterwegs Fanzine


Grazer Straßenbild im August 2019:

1 Kommentar:

  1. Fotos meiner schlechtesten Sofortbild Kamera ever. ;)
    http://www.stadionfotos.at/oesterreich_steiermark_graz_casinostadion/oesterreich_steiermark_graz_casinostadion.html

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