Europa League, 3. Qualifikationsrunde, Rückspiel, 15.8.2019
Philips Stadion, 24.600
Mit dem geringstmöglichen Resultat aus 1:0-Auswärtssieg und 0:0 zuhause in Eindhoven erreichte PSV die nächste Europacuprunde. Gegen den norwegischen FK Haugesund, die in der vorigen Runde als heuriges Los von Sturm Graz diese verabschiedet hatten, hatte PSV zwar mehr Spielanteile, die erste Torchance gab es aber erst nach einer halben Stunde. Auch nach Seitenwechsel blieb es mager. Die beste PSV-Chance war ein abgefälschter Schuss eine Viertelstunde vor dem Ende und nicht einmal in das leere Tor ging in der 90.Minute der Ball hinein (noch von einem Verteidiger vor der Linie geklärt). Hingegen hatte Haugesund dann in den Schlussminuten zwei Matchbälle zur Egalisierung des 0:1 aus dem Hinspiel vorige Woche zehn Minuten vor Schluss mit einem Weitschuss und mit einem Stangenschuss. So applaudierten die Auswärtsfans nach Schlusspfiff ihrer Mannschaft, während die Freude beim Heimpublikum verhalten war.
Vor der PSV-Fantribüne sind Fanklub-Fetzen wie Werbebanden aufgehängt. Lighttown Madness bezieht sich auf die Eindhovner Geschichte als Glühbirnen-Stadt durch Philips. An beiden Hintertortribünen montierte Spruchbänder protestieren gegen den Sonntagabend-Spieltermin um 20 Uhr in der Meisterschaft. Zu Spielbeginn und einmal am Schluss gab es Fahnen und Doppelhalter, sonst wurde hier trommelbegleitet mit Stimme und Händen supportet. Fankulturell ist man hier eher Hool und nicht Ultrà. Kleiner Smashhit war eine Abwandlung zum Musikstück Happy together. Die Auswärtsfans waren aus dem Stadtzentrum fröhlich singend als Familienausflug zum Stadion marschiert.
Die PSV, vollständig Eindhovense Voetbal Vereniging Philips’ Sport Vereniging, wurde 1913 als Philips-Werksverein gegründet. PSV steht demgemäß als Abkürzung für Philips’ Sport Vereniging. Mit 24 niederländischen Meistertitel (zuletzt 2017/18), neun Cupsiegen (zuletzt 2011/12), dem UEFA-Cup-Sieg 1978 und dem Meistercupsieg 1988 ist PSV einer der erfolgreichsten niederländischen Fußballvereine. Traditionell spielt man in rot-weiß längsgestreiften Dressen und schwarzen Hosen. Allgegenwärtig ist am und im Stadion auch der Vereinleitspruch Eendracht Maakt Macht, abgeleitet vom lateinischen Spruch Ex unitate vires („Aus Einigkeit Kraft“).
1955/56 wurde der Europacup zum ersten Mal gespielt. Später wurde daraus der Europacup der Meister – 1955 war zwar der Wiener Sport-Club österreichischer Meister gewesen, doch nominiert wurde dennoch Rapid. Rapid bekam die PSV als Premierengegner zum Europacupdebut, die ihrerseits auch nicht niederländischer Meister gewesen war. Auf der Pfarrwiese gewann Rapid das Hinspiel 6:1, um dann hier das lockere Rückspiel 1:0 zu verlieren. Gegen PSV hatte die Rapid also ihrerstes Europacup-Heimspiel, den ersten Heimsieg, das erste Auswärtsspiel und die erste Auswärtsniederlage. PSV vice versa. Vor drei Jahren wurde im Philips Stadion das sehenswerte PSV Museum besucht, das dazu auch Erinnerungsstücke zeigt.
Das Philips Stadion wurde 1913 als Philips sportpark in der vom Philips-Konzern geprägten niederländischen Stadt Eindhoven eröffnet. Seit 1977 trägt es seinen heutigen Namen. Neben drei EM-Spielen 2000 fand hier 2006 auch das UEFA-Cup-Finale statt. 1941 wurde das Stadion zu einem Leichtathletikstadion mit Laufbahn und einer Kapazität von 18.000 Plätzen ausgebaut. 1958 wurde die Laufbahn aber schon wieder entfernt und die Tribünen auf 22.000 Plätze ausgebaut. Die einzelnen Tribünenseiten wurde 1977 (Haupttribüne), 1988 (Südtribüne) und 1993 (West- und Osttribüne) neu gebaut. Für die EM 2000 wurden die bis dahin offenen Ecken geschlossen. Das Stadion hat heute eine Kapazität von 35.119 Plätzen, wirkt aber größer.
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