Champions League, 3. Qualifikationsrunde, Rückspiel, 13.8.2019
Parken, 29.872
22 Elfmeter dauerte es in einem unfassbaren Elfmeterschießen, bis der Sieger in diesem Drittrundenspiel der Champions-League-Qualifikation gekürt war. Dabei waren gar nicht die Goalies so ausgezeichnet (nur drei Elfer wurden insgesamt von ihnen abgewehrt), sondern die Schützen so schlecht: Neun Fehlschüsse! Das Seine trug dabei ein Elfmeterpunkt bei, der nach einem regnerischen Tag wenig mehr als ein Gatschloch im Rasen war und so manchen Schuss schlecht aussehen ließ. Zweimal hatte Kopfenhagen den Matchball, um zu gewinnen, aber am Schluss feierte Roter Stern trotz vier vergebenen Elfmetern. Bereits vor der Pause wurde in der regulären Spielzeit mit dem 0:1 der Gäste nach einer Viertelstunde und dem Ausgleich kurz vor Pausenpfiff das 1:1-Hinspielergebnis egalisiert. Nach Wiederbeginn schien Roter Stern das Pech auf ihrer Seite zu haben, mit einem Abseitstreffer und kurz darauf einer rote Karte, sodass sie ab der 55. Minute nur mehr zu zehnt waren. Der FC Kopenhagen war fortan spielbestimmender, die beste Chance war aber auch nur ein Stangenschuss zwanzig Minuten vor Schluss. Gelb-rot in der Verlängerung für einen Kopenhagner fiel nicht mehr ins Gewicht, sodass die Entscheidung im Elfern fiel.
Auf der Kopenhagener Fantribüne Sektion 12 mit der Urban Crew im unteren Rang und den Urban Juniors im oberen Rang wurde zu Spielbeginn eine pyotechnikuntermalte Choreographie in den blau-schwarzen Vereinsfarben gezeigt. Bengalen und Blinker gab es auch während des Spiels hier immer wieder zu sehen. Wechselgesänge wurden nicht nur mit der Längsseite, wo im unteren Rang durchgehend gestanden wurde, sondern auch zwischen den beiden Fankurven-Rängen zelebriert. Auf der Seite von Roter Stern ging es in den ersten Reihen gewohnt leidenschaftlich zu. „UEFA Mafia! ließ der Auswärtsblock gleich bei der ersten gelben Karte nach wenigen Minuten hören. Auch auf Kopenhagner Seite gab es aber einen Doppelhalter mit dem beliebten Slogan.
Der F.C. København (FCK) entstand 1992 aus der Fusion des 1876 gegründeten Kjøbenhavns Boldklub (KB) mit nomen est omen 1903 gegründeten dem Boldklubben 1903 (B1903). KB ist der älteste Fußballverein Nordeuropas (Fußballsektionsgründung 1879), gewann die ersten beiden dänischen Meisterschaften 1913/14 sowie 1914/15 und wurde bis 1980 insgesamt 15-mal dänischer Meister sowie 1969 Cupsieger. B1903 wurde zwischen 1924 und 1976 siebenmal Meister und dazu 1979 und 1986 Cupsieger. Beide Kopenhagener Vereine hatten im Laufe der 1980er Jahre sportlich und im Faninteresse an Boden verloren und waren gegen den Vorortverein Brøndby IF deutlich zurückgefallen, sodass 1992 eine Fusion der Profifußballabteilungen zu einem Kopenhagener Großverein beschlossen wurde. Abseits davon bestehen sowohl KB und B1903 weiterhin als eigene Vereine und spielen in Amateurligen. Der FCK gewann von 1992/93 bis 2018/19 13 dänische Meistertitel und acht Cupsiege.
Rapid spielte 2009 im Rahmen des dann gewonnenen Sommervorbereitungs-Turnier Thermenland-Cup in der Steiermark im Thermenstadion Bad Waltersdorf gegen den FC Kopenhagen und gewann vor 800 Zuschauerinnen und Zuschauern 2:1.
Der Parken wurde 1992 eröffnet. An seiner Stelle in der Parkanlage Fælledparken befand sich zuvor das alte Stadion Københavns Idrætspark, das 1911 eröffnet und 1990 für den Neubau abgerissen worden war. 2001 wurde ein verschließbares Dach gebaut und 2009 wurde eine Hintertortribüne abgerissen und mit 4.000 VIP-Plätzen neu errichtet. Das Stadion bietet heute 38.065 Plätze, den Rekordbesuch gab es vor dem VIP-Tribünen-Umbau bei einem Länderspiel 2005 im Spiel mit 42.099 Zuschauerinnen und Zuschauern. Die dänische Nationalmannschaft spielt hier und das dänische Cupfinale wird hier jährlich ausgetragen.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Kopenhagen besichtigt.
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