Freitag, 23. September 2022

Forza Rapid, 26



Rezension


Forza Rapid
Die Hütteldorfer Revue
Nr. 26, 1/2022
100 S.










„Weiter geht's!“ ist die Devise am Titelblatt von Forza Rapid. Eingangs wird im Heft die vergangene Saison sportlich bilanziert. Die Interviews mit dem noch optimistischen Trainer Feldhofer und dem mittlerweile zurückgetretenen Geschäftsführer Peschek haben halb-historischen Charakter, wenngleich es hier einerseits auch um die Karriere des ersteren und andererseits um das Thema 50+1 geht. Im Interview mit Leo Querfeld ist u.a. über dessen Religiosität zu erfahren – dass er vor Spielen in der Weststadion-Kapelle Psalme und vor dem Einschlafen in der Bibel liest.

Die Serie Fetzn-Schmankerl hat sich bereits als Highlight des Hefts etabliert. Diesmal beschäftigt sich Thomas Lanz mit dem unrühmlichen Abgang Andi Herzogs von Rapid 2003 und die Rolle eines Ultras Rapid-Spruchbands dabei. Auslöser war ein kolportiertes Zitat Herzogs aus einem Boulevardmedium. Dabei wurde ihm allerdings, wie Herzog zuletzt in seinem Buch und weiters hier im Interview klarstellt, das Wort im Mund verdreht. Im Gespräch geht es auch um den damals nicht öffentlich bekannten Hintergrund der Vertragsklausel, dass sich Herzogs Vertrag bei 25 Einsätzen verlängert hätte. Kurios ist die Geschichte, wie Herzog das Spruchband am Anfang des Spiels nicht sah und eine erneute Präsentation an Umständen scheiterte.

Stimmungsvolle Fanfotos aus den 1990er Jahren gibt es diesmal aus dem Fundus von Roman Zach-Kiesling (nach 1980er-Jahre-Bilder in Ausgabe 25). Weitere Themen im Heft sind u.a. Hammarby, ein Interview mit Ehrenpräsident Günter Kaltenbrunner („Ein Sir der alten Schule“) und Rudolf Flögel. Gustostückerl historischer sprachlicher Formulierungskunst der Sportpresse hat Gregor Labes aus zwei Jahrzehnten Berichterstattung des (Wiener) Sport-Tagblatts über Rapid 1919 bis 1937 ausgegraben. In seiner Rubrik Vergeigt & vergeben widmet sich Labes diesmal dem Scheitern Rapids im ÖFB-Cup 1953/54.

In meiner Serie Rapid around the world stelle ich das zweite oder je nach Sichtweise einzige wirkliche Weststadion Österreichs vor, Kirchschlag in der Buckligen Welt.

A4 / 5 € / erhältlich im Zeitschriftenhandel

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