Sonntag, 2. Oktober 2022
Zlín – Slovácko 0:2 (0:0)
Tschechien, 1. liga, 10. kolo, 2.10.2022
Stadion Letná, 4.107
Es war ein ostmährisches Derby (východomoravské derby) zweier Mannschaften, deren Meisterschaftssaison bisher suboptimal verlaufen war. Die Gäste des 1. FC Slovácko verwerteten in einem weitgehend ausgeglichenen Match ihre Vorteile und erzielten in der zweiten Hälfte zwei Tore. Sie sprangen mit ihrem ersten Sieg seit fünf Runden damit vom 12. auf den 10. Tabellenplatz. Zlín hatte besser begonnen, kam dann aber ins Hintertreffen und rutschte mit der Niederlage vom 14. auf den 15. Rang ab.
„Zlíneček je náš nejlepší“, „Zlín ist unser Bestes“, stand anfangs über die Länge der Tribuna Jih und wurde zu Spielbeginn von den Ultras Zlín pyrotechnisch erleuchtet. Sie supporteten mit Banner und Sprechchören die „Ševci“ („Schuhmacher“), der Spitzname von Zlín aufgrund der Baťa-Schuhfabriksgeschichte der Stadt, die ich beim Besuch hier vor sieben Jahren auch erkundet und besichtigt habe. Zum Schluss, trotz schon verlorenem Spiel, zeigten sie noch eine Pyroshow.
Der Anhang von Slovácko aus ihrem Sektor B3 war mit der Eisenbahn angereist und mit hierzulande üblicher hochgerüsteter Polizeibegleitung zu Fuß zum Stadion marschiert. „Z Velké Moravy“, „Aus Großmähren“ (ein mittelalterliches Reich des 9./10.Jh.) stand in der ersten Hälfte groß vorn am Zaun des Auswärtssektors. Zur 25. Minute erschien dann darüber eine Überrollfahne mit dem Wort „Šohaji“, „Burschen“, sodass sich insgesamt „Šohaji z Velké Moravy“, „Burschen aus Großmähren“, ergab. Der Überrollfahne folgte eine blau-weiße Rauchwand in den Vereinsfaben. Nach der Pause stand vorn am Sektor dann „jeden kraj – jeden klub“, „eine Region – ein Klub“. Der Support war lautstark und beinhaltete auch Wechselgesänge mit einigen im Eck der Haupttribüne sitzenden Auswärtsfans.
Nach einem ereignisreichen Spielbesuch hier im Jahr 2015 gegen Baník Ostrava bot sich das Derby an, wieder in Zlín vorbeizuschauen. Der 1919 gegründete FC Zlín, tschechoslowakischer Cupsieger 1969/70, wurde seither 2016/17 tschechischer Cupsieger und spielte dann in der Gruppenphase der Europa League. Rapid hatte sie im Jänner 2018 in einem Wintervorbereitungsspiel zu Gast. Das Stadion hat sich in Zlín in den letzten sieben Jahren nicht verändert. Bemerkenswert sind weiterhin die der Lage geschuldet nur auf einer Hälfte der Längsseite stehende Tribüne gegenüber und die am Fuß des Hangs liegende Nordseitentribüne, zu der die Gästefans aus dem Wald herab steigen.
(Anm.: Eishockey)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen