England, Premier League, week 19, 31.12.2016
Stamford Bridge, 41.601
Tabellenführer Chelsea gewann auch gegen Stoke City wie erwartet. Die Gäste zeigten sich aber auch ohne den gesperrten Arnautović als harter Gegner: Die Chelsea-Führung aus der ersten Halbzeit glichen sie Sekunden nach Wiederbeginn nach der Pause aus. Zehn Minuten später macht Chelsea das 2:1, doch Peter Crouch erzielt für die Potters aus Stoke fünf Minuten später den erneuten Ausgleich. Dies währt aber ebenfalls nur wenige Minuten, bis Chelsea wieder in Führung liegt. Den Abschluss zum 4:2 für Chelsea machte Diego Costa, der sich sehenswert gegen Verteidiger durchsetzte und wuchtig ins Tor schoss.
Mit dem Trainer Antonio Conte scheint man bei Chelsea im Moment ganz zufrieden, „Antonio, Antonio, Antonio ...“ sangen sie auf den Rängen.
Der Chelsea Football Club wurde 1905 gegründet, um den Sportplatz an der Stamford Bridge zu bespielen, da der Fulham FC abgelehnt hatte. Noch 1905 wurde man in die Football League aufgenommen und 1907 stiegen The Blues erstmals in die First Division auf. 1955 wurde Chelsea erstmals Meister, die weiteren der insgesamt fünf Titel folgten in den letzten Jahren seit 2005 (zuletzt 2015) nachdem sich der russische Oligarch Roman Abramowitsch den Verein als Spielzeug gekauft hatte. Den FA-Cup gewann Chelsea siebenmal (zuletzt 2012). Nach den ersten beiden FA-Cup-Siegen 1970 und 1997 wurde dann jeweils im Folgejahr 1971 und 1998 auch der Europacup der Cupsieger gewonnen. Den englischen Ligacup gewann Chelsea zwischen 1965 und 2015 fünfmal. Der Chelsea FC ist einer von nur vier Vereinen, die alle drei Europacupbewerbe gewonnen haben: Champions League 2012, Cup der Cupsieger 1971 und 1998, Europa League 2013.
Zur Eröffnung des neuen Weststadions war Chelsea 2016 bei Rapid zu Gast. Der Rapidler Jürgen Macho wechselte 2003 von Sunderland hierher, kam aber verletzungsbedingt zu keinem Pflichtspieleinsatz.
Das Stadion an der Stamford Bridge wurde 1877 als Leichtathletikstadion an der Fulham Road im Westen Londons eröffnet. 1905 wurde es unter dem stilprägenden Stadionarchitekten Archibald Leitch zum Fußballstadion umgebaut. Die Tribünen wurden seither mehrmals um- oder neugebaut. Die Laufbahn bestand dabei bis in die 1990er Jahre. Die älteste Tribüne ist der 1974 fertiggestellte dreirangige East Stand (gegenüber). Die Hintertortribünen, wo sich einst Stehplatz-Terraces befanden, wurden Mitte der 1990er als Sitzplatztribünen neu errichtet. Erst jetzt wurde aus dem bisherigen Oval das heutige enge Fußballstadion. Die jüngste Tribüne ist der 2001 neuerrichtete West Stand (rechts von meiner Position). Heute hat das Stadion eine Kapazität von 41.629 Plätzen. Von 2017 an soll das Stadion in drei Jahren neu gebaut werden. Das Äußere soll als Zitat der Industriearchitektur in Ziegelbauweise gestaltet werden, wie im Ballesterer zu lesen war. Schön wird es nicht.
1932 fand hier eines der berühmtesten Spiele des Wunderteams statt, eine knappe 4:3-Niederlage der österreichischen gegen die englische Nationalmannschaft. Im November 1945 spielte hier die sowjetische Spitzenmannschaft Dynamo Moskau gegen Chelsea. Zu den 74.496 Zuschauerinnen und Zuschauern mit Karten kamen zehntausende weitere, die hineinkletterten, sodass sich zum Match wohl 100.000 Menschen versammelten.
Das 2011 eröffnete Museum am Stadion hatte leider am Spieltag geschlossen, sodass es nicht besichtigt werden konnte.
Eine Statue erinnert vor dem Stadion an Peter Osgood, der für Chelsea von 1964 bis 1974 in 289 Spielen 105 Tore schoss. Nach seinem Tod 2006 wurde seine Asche unter dem Elfmeterpunkt vor dem Shed End, der einstigen Fantribüne, bestattet. Heute sind am Shed End die Auswärtsfans untergebracht. Das letzte Erinnerungsstück an das alte Stadionoval ist ein erhaltenes äußeres Mauerstück des Shed End. Es wurde als vereinsgeschichtlich bedeutend gekennzeichnet und mit Portraits von Vereinshelden verschiedener Generationen geschmückt.
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