Deutschland, Regionalliga West, 17. Runde, 17.12.2016
Stadion Rote Erde, 3.359
Torlos blieb das Ruhrgebietsderby der Amateurmannschaften von Borussia Dortmund und Schalke 04. Torchancen waren selten, so war das 0:0 eine logische Folge. Während die BVB U23 an der Tabellenspitze dran bleibt und im Frühjahr mit einem Wiederaufstieg in die 3. Liga spekulieren kann, spielen die Schalker gegen den Abstieg.
Für sehr gute Stimmung sorgte das ganze Spiel über der Fanblock um den Zusammenschluss der „Ultras von die Amateure“, der mit einem lauten „Amateure!“ in die Partie startete und zu Matchbeginn eine Choreographie zeigte. „Gegen Spieltagsüberschneidungen“ bezieht ein Banner in der Stadionkurve grundsätzlich Stellung. In der Bundesliga hatte der BVB bereits am Vortag und auswärts gespielt, sodass doch eine ansehnliche Zahl an Zuschauerinnen und Zuschauern das Spiel besuchte.
Das Match war ein Nachtragsspiel und wurde wie üblich so angesetzt, dass außer engerer Verwandtschaft der Spieler keine Schalker Auswärtsfans anwesend waren, da Schalke parallel in der Bundesliga spielte. Die wenigen Leute wurden in einem Eck der Haupttribüne mit riesigem Pufferblock dennoch hermetisch abgeschirmt.
Das Stadion Rote Erde wurde 1926 als Kampfbahn Rote Erde in Dortmund eröffnet. Der Bau wurde 1924 bis 1926 hauptsächlich von zuvor Arbeitslosen als Arbeitbeschaffungsmaßnahme („Notstandsarbeiten“) durchgeführt. Das Stadion war Teil eines Bauprojekts, das auch die Westfallenhalle, ein Schwimmbad oder eine Kleingartenanlage umfasste. 1937 musste die 1909 gegründete Borussia Dortmund nach Verlust des eigenen Sportplatzes der „Weißen Wiese“ nahe des Borsigplatzes hierher umziehen, wie u.a. im Vereinsmuseum Borusseum dargestellt ist. Die Rote Erde blieb die Heimstätte des Vereins bis zur Eröffnung des für die WM 1974 unmittelbar daneben errichteten Westfalenstadions, in dessen Schatten sie heute steht.
Seine höchste Kapazität erreichte das Oval als es 1965 mit einer hölzernen Stehplatz-Zusatztribüne ausgestattet wurde. 42.000 Zuschauerinnen und Zuschauer passten dann hier herein. Borussia Dortmund feierte in den 50er und 60er Jahren mit mehreren Meisterschaften und dem Europacupsieg große Erfolge. Die Holztribüne wurde nach 1974 wieder abgebaut und nach Hannover verkauft, wo das Dach bis heute bei Arminia Hannover und die Tribüne beim OSV Hannover stehen. Das heute 25.000 Plätze bietende Stadion wird von mehreren Leichtathletikvereinen genutzt. Als Spielstätte der zweiten Mannschaft ist es für genau 9.999 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen. Die überdachte Haupttribüne bietet 3.000 Sitzplätze. Den Rekordbesuch gab es hier nicht bei einem Fußballspiel, sondern 1952 bei einem Boxkampf. Dessen 51 Sekunden verfolgten hier über 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, 47.600 mit Karten und tausende ohne Karte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen