Erste Liga, 20. Runde, 2.12.2016
Waldstadion Pasching, 4.012
Der Tabellenführer LASK ließ diesmal gegen den Tabellenletzten Blau-Weiß nichts anbrennen, nachdem sie das vorige Derby verloren hatten. Blau-Weiß war teils hoffnungslos unterlegen. In den Schlussminuten legte der LASK noch zwei Tore drauf und machte aus der Derbyniederlage für sie noch ein Debakel.
Der Stadionsprecher bat vor Ankick, unter Androhung von Stadionverbot, keine Gegenstände und Becher auf das Spielfeld zu werfen. Auf LASK-Seite gab es sozusagen ein Becherwurf-Intro mit Spruchband „Hausverbote? Zu viel gebechert?!“ und Bechern, die dazu in hohem Bogen über die Bande flogen.
Als „Verbannungsort“ bezeichnete das große Banner auf der LASK-Fantribüne wie eh und je den seit dieser Saison fixen Spielort Pasching. Richtige Derbystimmung gab es aber vor allem deshalb nicht, da nur die LASK-Gesänge durch das Stadion schallten und der Derbygegner auf den Rängen fehlte. Aufgrund der Vorkommnisse beim letzten Linzer Derby in Pasching im Auswärtssektor − Pfefferspray-Einsatz der Polizei mit einigen Verletzten − hatte die blau-weiße Fanszene zum Boykott aufgerufen: „Notausgänge wurden zugehalten und Rettungskräfte wurden nicht in den Sektor gelassen − für die Zuschauer gab es keine Fluchtmöglichkeiten. Egal wer und wo, alle wurden mit Reizgas eingedeckt. Eigentlich kann man von Glück sprechen das nichts schlimmeres passiert ist. Daher werden wir dieses Mal diese ,Todesfalle‘ nicht mehr betreten.“ Nur wenige standen daher im Gästekäfig. Viel vom Spiel konnten sie nicht sehen, da die Plexiglasscheiben des als Terrarium gestalteten Sektors bald anliefen. Eher hilflos wirkten die Versuche zweier LASK-Verantwortlicher, mit Fetzen herumzuwischen und so die Sicht wiederherzustellen. Wenn da nicht 20 sondern 200 Leute drin gestanden wären, wäre die Aufregung wohl erheblich gewesen. Der Auswärtssektor scheint in dieser verglasten Form nur für die Sommermonate geeignet. Auf einem Sitzplatzbock neben dem Auswärtssektor befanden sich auch einige Blau-Weiß-Fans, die kurz einmal etwas anstimmten.
Vor dem Spiel hatte es beim letzten Derby hier auch einen Tumult gegeben, da Blau-Weiße aus dem Auswärtssektor bis an den Trennzaun im Heimsektor gelangen konnten. Der Zaun war jetzt oben mit einer Plane überdeckt und es standen Ordner und Polizisten daneben.
Eine Schweigeminute gedachte vor Spielbeginn den Opfern des Flugzeugabsturzes der brasilianischen Fußballmannschaft Chapecoense.
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