UEFA Conference League, Achtelfinale, Rückspiel, 13.3.2025
Weststadion, 23.000
Meine Rapid, was bist du nervenaufreibend. Europacup-Viertelfinale! Rapid hatte Chancen, schoss ans Aluminium, aber der Ball ging nicht ins Tor. Wie beim 1:1 im Hinspiel gab es stattdessen nach vergebenen Chancen mit dem ersten und einzigen Torschuss von Borac Banja Luka (Борац Бања Лука) das Gegentor. Glücklicherweise brach Dion Beljo schon wenige Minuten darauf den Bann und traf zum 1:1 ins Tor. Mehr ging aber trotz viel Druck dennoch nicht. So viel Aufwand für so wenig Torerfolg lässt einen schiach altern. Euro-Louis Schaub schoss aber Rapid in der Verlängerung ins Glück und ins Viertelfinale. Ein Europacup-Viertelfinale mit Rapid. Im Jahr 2025. Es ist unglaublich, aber wahr.
Mit der Devise „Euer Kampfgeist – unser Stolz“ erinnerte eine schöne Choreographie der Lords an die Leistungen der Europacuphelden Carsten Jancker, Hans Krankl, Antonín Panenka und Steffen Hofmann. Mit leicht modifizierten Dressen mit Lords (Jancker) und Ostkurve (Hofmann) anstelle der Sponsoraufschriften. Umrahmt von grün-weißem Rapidwappen und Wiener Stadtwappen. Europacuptypisch war die Lautstärke des Block West oft sehr mächtig. Das war würdig.
Aufgrund diverser Ausschreitungen in der vorherigen Runde zwischen Borac Banja Luka und Olimpija Ljubljana hatte die UEFA ein Gästeverbot über Borac verhängt. Der Gästesektor blieb leer und verschlossen. Ob er im Fall eines organisierten Auftretens eines Gästeanhangs der Lešinari (Лешинари) auf den Tribünen bei Zustimmung der UEFA aus Sicherheitsgründen geöffnet hätte werden können wie 2021 gegen Sparta Prag, bleibt offen. Es standen zwei- oder dreihundert normale Leute links und rechts des Sektors und meldeten sich ab dem 0:1 das eine oder andere Mal, wurden aber von umstehenden Rapidfans auch fleißig übertönt. Die Tornados sandten solidarische Grüße an die Boys Parma, die letzte Woche fünf neue Stadionverbote (zweimal sechs Jahre, einmal fünf Jahre, zweimal drei Jahre) erhalten haben.
Ex-Rapidler Srđan Grahovac, der beim Hinspiel nach Schlusspfiff zum Auswärtsblock gekommen war, wurde hier schon beim Aufwärmen vom Block West besungen und bedankte sich applaudierend. Nach Schlusspfiff wurde er noch von den Ultras Rapid mit einem Schal geehrt.
In den letzten Europacup-Achtelfinalteilnahmen Rapids 1995/96 (gegen Sporting CP aus Lissabon) und 1997/98 (gegen S.S. Lazio aus Rom) fanden die Heimspiele im Ernst-Happel-Stadion statt. Das bislang letzte Europacup-Achtelfinale in Hütteldorf war das UEFA-Cup-Hinspiel gegen den RFC Liège („FC Lüttich“) im November 1989 gewesen. Rapid gewann es vor 18.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im alten Gerhard-Hanappi-Stadion 1:0. Im Rückspiel schieden wir aber im Nebel von Lüttich unglücklich mit 3:1-Niederlage aus. Nach 3:0-Rückstand brachte uns Fjørtoft in der Rapidviertelstunde mit dem Treffer zum 3:1 zwar wieder ins Spiel, scheiterte vom Elfmeterpunkt aber am 3:2. Das hätte mit Auswärtstorregel den Aufstieg gebracht.
Ein Teilnehmer des ersten Europacupfinales Rapids 1985 feierte seinen 65. Geburtstag und wurde vor dem Spiel vom Verein geehrt. Ihn kennt ein jeder: Karli Brauneder. 1985 hatte das Viertelfinale Rapid nach Dresden geführt. 2025 geht es zu Djurgården („Jürgodn“ gesprochen), die im Nya Söderstadion von Hammarby spielen.
Next stop semi final. Against Chelsea no chance, but let's enjoy another 2 rounds of Block West's choreographies and european away matches
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