Sonntag, 9. März 2025

Hartberg – Rapid 2:1 (0:0)

Bundesliga, 21. Runde, 9.3.2025
Stadion Hartberg, 4.480

Rapid verliert wieder und steht diese Woche am Abgrund. Eine schlicht schwache Mannschaftsleistung Rapids in allen Belangen führte zu einer Hartberger 2:0-Führung. In der Rapidviertelstunde schien der Mannschaft bewusst zu werden, dass sie im Begriff ist zu verlieren. Es gelangen noch der Anschlusstreffer und ein aberkanntes Abseitstor. Meisterschaftsniederlagen in englischen Wochen sind der Normalfall Rapids und leider nicht überraschend. Aufgrund der 1:1-Ausgangslage für das Europacuprückspiel und einem notwendigen Pflichtsieg in der letzten Meisterschaftsrunde vor der Aufspaltung der Liga stehen zwei Entscheidungsspiele an, in denen alles gelingen muss, damit Rapid zweimal gewinnt. Eine 100%-Erfolgsquote ist selten. Somit wird der rettende Sprung über den Abgrund schwer. Abgrund mag ein hartes Wort für das erneute Weiterspielen nur im Unteren Play-off sein. Aber Anspruch, Plan und Aufwand dafür waren ein anderer.
Das Spiel wurde eine Dreiviertelstunde später angepfiffen, da die Polizei aus einer Routineangelegenheit im Eingangsbereich des Rapidsektors Chaos und Gewalt in erstaunlichem Ausmaß entstehen ließ. Der ballesterer nimmt mit fasste die Angelegenheit zusammen: „Nachdem die Polizei bei den Eingangskontrollen einen Fan des SK Rapid abführt, eskaliert die Situation. Die völlig überforderte Polizei formiert sich im Zuschauer*innenbereich der Gästefans. Wenig später sind die behelmten Beamten mit einem aufgebrachten Mob konfrontiert. Es fliegen Fackeln, Teile der Sanitäranlagen, Mülltonnen, Absperrgitter, Flaschen und vieles mehr. Die Polizei reagierte mit Pfefferspray und Schlagstöcken. Es geht mehrere Minuten heftig hin und her. Verängstigte Kinder und Familien können den Gefahrenbereich nur schwer verlassen. Rapid Geschäftsführer Steffen Hofmann versucht die Lage zu beruhigen, kann jedoch weder die aufgebrachten Fans noch die Einsatzkräfte besänftigen. Die Polizei muss sich mehrmals vor den Angriffen zurückziehen, will das jedoch nicht hinnehmen. Sie stürmt die volle Tribüne gewaltsam, auf die sich verängstigte Frauen und Kinder begaben, die zuvor am Erdwall daneben noch vor den Ausschreitungen davongekommen waren. Die Fans flüchten schließlich auch aus dem Auswärtssektor. Einige klettern über versperrte Fluchttüren, andere drücken ein Tor des Zauns auf und strömen auf die Laufbahn. TSV-Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl und Steffen Hofmann vermitteln vor dem leeren Auswärtssektor, während die mitgereisten Rapid-Fans am Feld Zuflucht finden. Es dauert, bis die Fans zurück in den Sektor und die Spieler zurück zum Aufwärmen kommen.“
Der Rapidblock meldete sich danach noch mit Verschwünschungen der Polizei zu Wort. Support gab es nicht und einzig der ACAB-Fetzen hing. Nur die Rapidviertelstunde wurde eingeklatscht, wie es sich gehört.
Auf Hartberger Seite hängte die Local Unity ihren Fetzen in der ersten Hälfte ab und in der Pause wieder auf und supportete dann.
Ob Rapid im Unteren Play-off wieder in Hartberg zu Gast sein wird, ist unklar. Klar ist hingegen, dass mit dessen Ende das gegenwärtige Antlitz des Stadions ein Ablaufdatum hat, da für die Erreichung der Bundesligatauglichkeit ein Umbau ansteht.

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