Sonntag, 13. April 2025

Rapid – Austria 2:0 (1:0)

Bundesliga, Oberes Play-off, 3. Runde, 13.4.2025
Weststadion, 22.669

Derbysieger! Das 345. große Wiener Derby war anders als die vorherigen Heimderbys. Gleich war aber der erneute Rapid-Sieg. Nach der langen Durststrecke nun bereits der dritte Derbysieg in Hütteldorf in Folge. Die Vorzeichen war schwierig. Mit der Europacup-Auswärtsreise Rapids unter Woche während die Lilanen die Füße am Fernsehsessel hochlagern konnten. Angesichts der bitteren Erkenntnis, dass sich der FAK im Lauf der Saison zum Titelkandidaten aufgeschwungen hat während sich Rapid währenddessen zum Kandidaten für Platz fünf oder sechs abgeschwungen hat. Rapid trat mit einer rotierten Mannschaft an und der Gegner mit der Stammelf. Die Sperre des Lilanen Dragović war vom Bundesliga-Senat vor dem Derby extra reduziert worden, sodass er hier wie von ihm gewünscht spielen konnte. Erstaunlich an der Entscheidung war weniger, dass für die Bundesliga unflätige Schiedsrichterbeleidigung im Fall eines Austrianers nicht sonderlich ermahnenswert ist, sondern eher, dass lediglich Spiele der Sperre hierfür gestrichen wurden und ihm nicht noch zusätzlich eine Ehrenmedaille am violetten Band mit besten Wünschen für das Derby verliehen wurde. Doch ein Derby ist ein eigenes Spiel. Schon nach fünf Minuten erzielte Seidl nach Vorarbeit von Beljo das 1:0. Rapid war besser und Sangarè schoss mit dem Tor des Monats das 2:0.
„Gegen Kollektivstrafen – Stoppt Sektorsperren und Gästefanverbote!“ stand das ganze Spiel über am Block West. Prächtige Choreographien gab es diesmal nicht. Genauso wenig wie prickelnde Stimmung im Angesicht von Auswärtsfans. Es war ein anderes Derby als sonst. Das zweite der Serie von vier Derbys ohne Gäste nach den Ausschreitungen im Herbst. Das hatten die beiden Vereine in Vorwegnahme einer Bundesligastrafe vereinbart. Mit Spruchband „SK Rapid GmbH & FK Austria Wien AG – in den Farben getrennt, bei Kollektivstrafen vereint“ und „Wir sind Rapid und wer seid ihr?“-Gesängen dazu prangerten die Ultras Rapid dies harsch an. Trotz Verzicht auf optische Aktionen war die Stimmung und Lautstärke derbywürdig. Gänsehaut gab es auch bei den Gesängen für Burgstaller beim Aufwärmen und seiner Einwechslung.
Die Tornados Rapid zeigten wieder eines ihrer humorvollen Spruchbänder und baten im Polizei-Sprech um Mithilfe bei der Vervollständigung eines Satzes. Hinweise geben die genannten Personen wie der Hartberger Polizist Heschl, der Wiener Polizist Herbst oder der „Hurn-Finda“ – jener nebenberuflich für den Fernsehsender ATV arbeitende Wiener Polizeibeamte, der offiziell gegen Zuhälterkriminalität ermittelt, aber nebenbei in südostasiatischen Gefilden Prostituierte organisiert, die dann für eine TV-Serie von den Serienhelden in den Zustand von Alkoholleichen volltrunken gemacht und misshandelt werden.
An den Todestag des Nürnbergers Adrian Fiedler erinnerten die UR mit einem Spruchband. Die UR Gioventù richtete zur Rapidviertelstunde auch noch Wünsche aus.
Gleichzeitig gab es an diesem Tag auch Derby in Stockholm, wo Hammarby IF zur Feier ihres Derbysiegs gegen Djurgårdens IF das ihnen am Donnerstag von den Ultras Rapid überreichte Spruchband „Stockholm in grün-weißer Hand“ der Rapid-Choreographie vom Europacup-Auswärtssieg dem Gegenüber „Always look on the bright side of life“ singend zeigte.
Derbysieger Rapid. Danke für diese Woche!

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