Donnerstag, 1. Mai 2025

Kundl – Wacker Innsbruck 0:5 (0:3)

Tirol, TFV-Cup, Viertelfinale, 1.5.2025
Achenstadion Kundl, 1.192

Kantersieg von FC Wacker Innsbruck in Kundl im Tiroler Cup-Viertelfinale. In der Meisterschaft hatten die beiden Vereine in der Regionalliga Tirol bereits zweimal gegeneinander gespielt. Hier im Achenstadion hatte Wacker Innsbruck in der Hinrunde im August vor 1.200 Zuschauerinnen 3:1 gewonnen und in der Rückrunde im März am Innsbrucker Tivoli 2:0. Das Cupspiel dominierten die Innsbrucker von Beginn weg, gingen nach zwanzig Minuten überfällig auch in Führung und bauten diese im Lauf des Spiels auf ein 5:0 aus. Die Kundler Chance zum Ehrentreffer eine Viertelstunde vor Schluss wehrte der eingewechselte zweite Wacker-Goalie ab. Im Semifinale wird Wacker Innsbruck entweder ein Innsbrucker Stadtderby gegen die SVG Reichenau oder den IAC haben oder erneut auf die WSG Wattens Junioren treffen.
Die Tivoli Nord war wieder mit dem Zug angereist, stellte sich wie in der Meisterschaft im Sommer unter dem Schatten spendenden Dach im Hintertorbereich auf und supportete dort lautstark. Ein Unterland-Spruchband ging nach Thun, die am Freitag im Schweizer Zweitliga-Spitzenspiel gegen Aarau den Aufstieg in die erste Liga erreichen könnten. Mit „Tiroler Cup, in diesem Jahr“ konnten die Innsbrucker Fans nach Schlusspfiff ausgiebig feiern.
Der SC Kundl wurde 1946 gegründet. 1958 stieg man erstmals in die Tiroler Landesliga auf, die damals höchste Spielklasse in Tirol und schaffte es ein Jahrzehnt später weiter hinauf in die damals zweitklassige Regionalliga West, in welcher der SC Kundl 1968/69 bis zu ihrer Auflösung nach der Saison 1973/74 spielte. Für die nun zweitklassige bundesweite Nationalliga qualifizierte man sich nicht, sodass man zunächst in der Tiroler Landesliga spielte und ab 1977/78 in der aus Salzburg und Tirol gebildeten drittklassigen Alpenliga . Mit Wiedereinführung der Regionalliga West aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg 1980 war Kundl wieder dabei und spielte 1980/81 bis 1987/88, 1989/90 bis 2002/03 und 2007/08 in der nun drittklassigen Regionalliga. Nach der zwischenzeitlichen erneuten Auflösung der Regionalliga West erreichte der SC Kundl 2022/23 erneut die nunmehr drittklassige Regionalliga Tirol. In dieser Liga blieb der Verein auch bei der Wiedereinführung der Regionalliga West 2023/24, womit aus der Regionalliga Tirol dann die vierthöchste Spielklasse wurde.
Den Tiroler Cup gewann der SC Kundl 1994/95, 1998/99 und 1999/2000 dreimal. Im ÖFB-Cup 1995/96 stürmte Kundl mit Siegen über die WSG Wattens, den SV Wörgl, den FC Kufstein und den Vorjahresfinalisten DSV Leoben bis ins Viertelfinale, in dem man hier im Achenstadion knapp mit einem Elfmeter 0:1 gegen einen mit Rot und Gelb-Rot auf neun Mann dezimierten GAK verlor. Bereits 1985/86 hatte der SC Kundl das ÖFB-Cup-Achtelfinale erreicht, in dem man dann gegen Vorwärts Steyr ausschied. In der Runde davor hatte man hier im Achenstadion vor 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sensationell Wacker Innsbruck (mit u.a. Westerthaler, Hörtnagl, Linzmaier, Müller, Streiter und Trainer Latzke) mit 6:2 aus dem Bewerb geschmissen.
Das Achenstadion wurde 1948 eröffnet. Es liegt an der Mündung des Flusslaufs der Wildschönauer Ache in den Inn. Zum Spitzenspiel am Tag der Arbeit füllte sich das Stadion erneut. Der Stadionsprecher verkündete zuerst gar die Zahl von 2.192 Zuschauerinnen und Zuschauern, korrigierte den Versprecher aber sogleich auf 1.192. Volle Tribüne und ringsum standen Leute. Ein prächtiger Anblick eines richtigen Fußballfests.
Vor dem Spiel habe ich Kundl besichtigt.

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