Oberösterreich, 2. Klasse Mitte, 24. Runde, 30.5.2025
Urfahr-Platz, 150
Der ehemalige Zweitligist aus Urfahr gewann in der 2. Klasse. In einem starken Match besiegten sie die zweite Mannschaft der ASKÖ SV Viktoria Marchtrenk mit jeweils zwei Toren in beiden Hälften.
Die Sportvereinigung Urfahr wurde 1912 gegründet. Die Geschichte begann laut Überlieferung im Jahr 1908, als ein durchreisender Holländer den unter der Donaubrücke badenden Jugendlichen aus den erst ein Jahrzehnt später vereinigten Nachbarstädten Linz (südlich bzw. rechts der Donau) und Urfahr (nördlich bzw. links der Donau) den Fußballsport beigebracht haben soll. Danach bildeten sich der Linzer Sport-Club, aus dem der LASK wurde, sowie der FC Nußbaum vom Steinmetzplatzl ein Stück weiter westlich zwischen Ottensheimer Straße und der Oberen Donaustraße und der SV Urfahr-Donaukai. Die beiden Urfahraner Mannschaften schlossen sich bald zusammen, eine formelle Vereinsgründung erfolgte schließlich als SV Urfahr erst 1912 da die meisten Mitglieder noch minderjährig waren. Die Vereinsfarben Schwarz-Rot sollen nach Vorbild des Wiener Athletiksport Club gewählt worden sein.
1928 holte die SV Urfahr das oberösterreichische Double aus Landesmeistertitel (insgesamt wurden es vier) und Landescupsieg (insgesamt sollten es acht werden). Der wichtigste oberösterreichische Landesmeistertitel war der vierte Erfolg 1952/53, da der SV Urfahr danach für eine Saison 1953/54 in der Staatsliga B in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse teilnehmen konnte.
Der Landescupsieg 1966/67 brachte die Teilnahme am ÖFB-Cup 1967/68. SV Urfahr unterlag hier vor 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauern der Wiener Austria 0:8. Nach dem Landescupsieg 1968/69 war im ÖFB-Cup 1969/70 der SK Rapid zu Gast und konnte vor unglaublichen 4.500 Leuten hier am Platz durch ein Bjerregaard-Tor nur knapp 1:0 gewinnen.
1983/84 war SV Urfahr zuletzt in der 1. Landesliga (heute Oberösterreich-Liga) in der höchsten Spielklasse in Oberösterreich. 2004/05 spielte SV Urfahr für eine Saison in Spielgemeinschaft mit den in der Oberösterreich-Liga spielenden LASK-Amateuren in der 1. Klasse Mitte. Nach dem letzten Abstieg aus der 1. Klasse 2014/15 ist der Verein nunmehr seit 2015/16 in der 2. Klasse.
Der Urfahraner Franz Fuchsberger war ab 1929 eine Stütze der österreichischen Amateur-Nationalmannschaft, mit der er bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die Silbermedaille gewann. Das führte dazu, dass er als bester Spieler der Olympiamannschaft im Herbst 1936 als erster Spieler, der nicht bei einem Wiener Verein tätig war, wo es seit einem Jahrzehnt im Unterschied zu den Bundesländern Profi-Betrieb gab, in der österreichischen Nationalmannschaft in einem Länderspiel gegen Ungarn an der Üllői út in Budapest spielen durfte (5:3-Sieg Ungarns vor 30.000-32.000 Zuschauerinnen und Zuschauern). Als Amateur wurde er im Unterschied zu den Profis für den Einsatz nicht bezahlt, soll aber eine Salami als Andenken bekommen haben. Während des Zweiten Weltkriegs kam er in der Winterpause 1943/44 nach Hütteldorf zu Rapid, kam im Frühjahr 1944 aber nur in einem Meisterschaftsspiel zum Einsatz und danach seine Spielerkarriere beendete. Gemeinsam mit seinem Vereinskollegen hatte mit Karl Wahlmüller auch ein zweiter Urfahraner 1936 Silber gewonnen.
Der Urfahr-Platz an der Donau wurde 1952 eröffnet. Damals war die Umgebung noch nicht so verbaut wie heute, was dem Platz ein Großstadtpanorama verleiht. Das Klubhaus stammt aus dem Jahr 1982. 1998 bis 2000 wurden neue Kabinen und die Tribüne gebaut. Die Lage an der Donau brachte mehrmals Überschwemmungen und Beschädigungen mit sich. Schon 1953 stand der Platz das erste mal unter Wasser. Zuletzt wurde er 2002 durch Hochwasser zerstört, woraufhin der Verein hier bis zur Wiederherstellung ein Jahr lang nicht spielen konnte. Gleich anschließend ist der Treppelweg, der dem Strom entlang führt. Unweit führt die Eisenbahnbrücke über die Donau, an deren Ende das Donauparkstadion von gegenüber herüberschaut.
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