Oberösterreich, 2. Klasse Süd, 20. Runde, 3.5.2025
Rudolf-Engl-Stadion, 100
Am Samstagnachmittag in einem kleinen Traunseederby zwischen der ASKÖ Ebensee vom Südufer des Traunsees und der zweiten Mannschaft des SV Gmunden von dessen Nordufer. Der Tabellenführer aus Gmunden ging schnell in Führung und gewann gegen die ersatzgeschwächten Ebenseer deutlich.
Ebensee ist ein guter Boden für Rapid-Fans, wenn man sich etwa an die seinerzeitige Linz-Ebensee-Gründungsgeschichte der Green Lions erinnert. Heute gibt es hier seit 2016 den Fanklub Sons of Rapid, der sich hier bei der ASKÖ Ebensee stark einbringt.
Die ASKÖ Ebensee wurde 1919 gegründet, als sich innerhalb der Sozialdemokratie Ebensees eine erste Turnerriege zusammenfand. 1920 gründeten die Arbeiterturner auch formell den Arbeiter- und Sportverein Ebensee (ATSV Ebensee). In den nächsten Jahren kamen weitere Sportsektionen dazu, Fußball war aber noch nicht darunter. Im Zuge der Niederschlagung des Aufstands des sozialdemokratischen Schutzbunds gegen die Zerschlagung der Demokratie im Februar 1934 besetzen faschistische Heimwehrtruppen aus dem Mühlviertel Ebensee. Das Vermögen und die Geräte werden beschlagnahmt, der Verein wie alle Arbeitervereine behördlich aufgelöst. Die Vereinsfahne stahlen die Heimwehrler und nahmen sie als Kriegstrophäe ins Mühlviertel mit. 1960 taucht sie dort in Haslach auf und wurde dem ATSV Ebensee zurückgegeben.
Nach der Befreiung 1945 wurde der ATSV Ebensee wiedergegründet und 1979 in ASKÖ Ebensee umbenannt. 1949 war erstmals auch eine Sektion Fußball gegründet worden. 1950/51 begann man in der damaligen 3. Klasse D im Spielbetrieb des Oberösterreichischen Fußballverbands, gewann sie gleich auf Anhieb und wurde mit einem 7:3-Sieg gegen Union Wels (Meister der 3. Klasse C) und einem 6:1-Sieg gegen die Union Ansfelden (Meister der 3. Klasse B), die in der Vorrunde ASKÖ Schwertberg (Meister der 3. Klasse A) besiegt hatten, oberösterreichischer Meister der 3. Klasse. Der ATSV Ebensee stieg in die 2. Klasse D auf, wo man in der ersten Derbysaison auf den SV Ebensee traf. Insgesamt gab es von 1951/52 bis 2022/23 41-mal Ebenseer Derbys. Die größten fußballerischen Erfolge waren die fünftklassige Bezirksliga Mitte 1969/79, die sechstklassige Bezirksliga Mitte 1970/71 und 1971/72 (Meister), die fünftklassige 2. Landesliga 1972/73 bis 1975/76, die fünftklassige 2. Landesliga West 1976/77 bis 1978/79 und die sechstklassige Bezirksliga Süd 1979/80 bis 1984/85 sowie 1990/91 bis 1992/93.
Die ASKÖ-Sportanlage in Langwies, einer der elf Ortschaften der Marktgemeinde Ebensee, ist nach dem jahrzehntelangen verdienstvollen Funktionär Rudolf Engl benannt. Der 2018 verstorbene Engl hielt den Sportplatz seit 1990 als Platzwart in Schuss und war jahrzehntelang für den Verein aktiv. Eine Gedenktafel am Klubhaus erinnert an ihn. Einen herrlichen Anblick bietet hier am Platz die schöne Holztribüne.
Vor dem Spiel habe ich Ebensee am Traunsee besichtigt.
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