Mittwoch, 7. Mai 2025

Myslibořice – Sokol Stařeč 4:3 (1:0)

Tschechien, Kraj Vysočina, Pohár OFS Třebíč, semifinále, 7.5.2025
Fotbalový Stadion Rouchovany, 40

Sieben Tore im Cup-Semifinale des Okresní fotbalový svaz Třebíč (Bezirksfußballverband von Třebíč) im schönen Stadion von Rouchovany. Das Frühjahr 2025 bietet die Gelegenheit, hier im sonst im Erwachsenenfußball seit drei Jahren nicht mehr bespielten, schönen Stadion von Rouchovany Pflichtspiele der 1988 gegründeten TJ Myslibořice zu sehen, da deren im selben Jahr eröffneter Sportplatz derzeit umgebaut wird. Erst vor zehn Tagen waren man hier in der Meisterschaft auf die Ligakollegen der TJ Sokol Stařeč getroffen. Dabei hatte es ebenfalls sieben Tore gegeben, allerdings waren diese mit einem 0:7 deutlich ungleicher verteilt gewesen. Im Cup-Spiel gab es eine offene Partie, bei welcher die Heimmannschaft in Führung gingen, die Gäste ausglichen und den Spielstand drehten, Myslibořice ausglich, Stařeč erneut in Führung ging, aber schließlich doch der Cup-Spezialist das Spiel nochmal ausglich und schließlich per Elfmeter zum 4:3 gewann.
Die TJ Myslibořice stand die letzten drei Jahre jeweils im Cupfinale. 2020/21 und 2022/23 waren sie erfolgreich und Cupsieger, 2023/24 unterlagen sie. Nun treffen sie im Final auf den SK Valeč, die im parallelen Semifinale Hajduk Lipník besiegten.
Star des Abends war das Stadion. Der Fußballverein SK Rouchovany wurde 1932 gegründet. Fußball war hier zuvor aber schon von Schülern seit den 1920er Jahren gespielt worden, allerdings lose und eher unorganisiert, da der Fußballsport dem tschechisch-nationalen Turnverein Sokol verpönt war, sodass man schließlich zu einer eigenständigen Vereinsgründung schritt. In der Nachkriegszeit wurde der Fußballverein 1950 im Zuge der Unterstellung des Sports in der Tschechoslowakei unter die Sokol-Organisation darin eingegliedert und spielte als TJ Sokol Rouchovany. 1998 traten die Fußballer aus dem Sokol-Verein aus und wurde der eigenständige 1. SK Rouchovany gegründet. Fußballerisch kam man in all den Jahrzehnten nicht über die unteren Spielklassen hinaus. Zuletzt spielte der 1. SK Rouchovany mit einer Kampfmannschaft 2021/22 in der neuntklassigen III. třída im OFS Třebíč. Aktuell spielen hier nur noch zwei Nachwuchsmannschaften des Vereins in Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn SFK Dukovany.
Das Stadion wurde ab 1956 an einem felsigen Abhang unterhalb des 1928 errichteten großen Sokol-Hauses (Sokolovna) gebaut und 1962 eröffnet. Das Dach der sehr markant steil in den Hang errichteten Tribüne stammt aus dem Jahr 1985. „Sportem ke zdraví“ („Sport für die Gesundheit“) steht als Leitspruch über dem Eingangstor.
Eines der größten Spiele hier war das Jubiläumsspiel zum 50-jährigen Jubiläum des Fußballvereins von Rouchovany im Juli 1982 gegen die Altherrenmannschaft von Slavia Prag mit u.a. František Cipro. Betreut wurde sie vom legendären Pepi Bican, dem 1913 in Wien geborenen Tscheche, der u.a. für Rapid (1931/32 bis 1934/35, wobei er in der Meistersaison 1934/35 nur zwei Meisterschaftsspiele bestritt und dann rausgeworfen wurde) und die Floridsdorfer Admira (Meister 1935/36 und 1936/37) sowie die österreichische Nationalmannschaft (19 Länderspiele mit 14 Toren, u.a. WM 1934) spielte, bevor er in die Tschechoslowakei ging, wo er bei Slavia Prag zur Vereinslegende wurde (Mitropacupsieg 1938, viermal tschechischer Meister und 1946/47 tschechoslowakischer Meister) und in der tschechoslowakischen Nationalmannschaft spielte (14 Länderspiele mit 12 Toren).
Vor dem Spiel habe ich Rouchovany besichtigt .

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