Freitag, 21. April 2023

St. Pölten – Admira Wacker 2:0 (1:0)

2. Liga, 24. Runde, 21.4.2023
NÖ Arena, 1.914

Tabellenführer SKN St. Pölten gewann das Derby gegen Admira Wacker, die beim Stand von 1:0 nach der Pause aber gut mithielten und ihre Ausgleichschance gehabt hätten. Der SKN St. Pölten führt die Tabelle knapp vor Blau-Weiß Linz und dem GAK an und möchte in die Bundesliga zurückkehren. Der letztjährige Bundesliga-Absteiger Admira Wacker konnte in dieser Saison Wiederaufstiegsambitionen früh abschreiben und spielt stattdessen um den Klassenerhalt in der 2. Liga.
Als „Niederösterreich-Derby“ wird die Begegnung bezeichnet. „Die Nummer 1 im Land sind wir!“ sang der Gästesektor beim Aufwärmen der Mannschaften, mit Blick auf den 1:0-Derbysieg in der Hinrunde. Im St. Pöltener Wolfbrigade-Sektor hing am Zaun im Unterschied zu sonst eine Niederösterreich-Landesflagge. Die St. Pöltner Choreographie zu Spielbeginn hatte einen religiöses und landespatriotisches Thema, was durchaus überraschte. „Hl. Leopold führe uns zum Sieg“ hieß es zu einem Abbild des Babenberger Markgrafen Leopold III., 1095 bis 1136 Herrscher über Österreich, 1485 von der römisch-katholischen Kirche zu einem Heiligen und 1663 zum Landespatron erklärt. Wahrscheinlich war aber nicht das runde Jubiläum von 360 Jahren Landespatron Anlass.
Als „Repräsentant von Stadt und Land“ deklarierte sich Admira Wacker im Gästesektor zu Spielbeginn mit einer Choreographie aus schwarz-weiß-rotem Fahnenmuster in den Vereinsfarben und großen Doppelhaltern, welche die Stadtwappen von Mödling, das historische Wappen von Admira-Wacker (mit Bindestrich!) und das Landeswappen Niederösterreichs zeigten. Die Mannschaft spielte übrigens in Dressen in den schwarz-weißen Traditionsfarben von Admira und Wacker, ohne das Rot des VfB Mödling.
Vor allem von Seiten der Kurve von Admira Wacker um Gate 2 Admira und Südstadt Fanatics wurde die Rivalität zum niederösterreichischen Hauptstadtverein entwickelt, u.a. weil er im Unterschied zu Admira Wacker von der Landespolitik gefördert werde. Mit dem Bestreben von Seiten des seinerzeitigen Landeshauptmanns Pröll, einen niederösterreichischen Großverein zu etablieren, spielte Admira Wacker 1996/97 eine Saison unter dem Namen SC Niederösterreich. Die im Konzept der Landespolitik geplante Fusion mit dem damaligen VSE St. Pölten kam aber nicht zustande. Traditioneller St. Pöltner Derbyrivale wäre historisch klar der Kremser SC„es ist das wahre Niederösterreich-Derby“ heißt es dazu auch im Vereinsjubiläums-Heft der St. Pöltner Wolfbrigade. Man schenkte sich aber auf beiden Seiten an diesem Abend nichts und beiderseits wurde die Rivalität und Abneigung optisch und akustisch deutlich gemacht. Ein gutes Zweitliga-Derby in Niederösterreich.
1.914 Zuschauerinnen und Zuschauer wollten das sehen. Das war der zweitbeste Besuch bei einem Heimspiel des SKN St.Pölten in dieser Saison, nur beim Spiel gegen den SV Horn kamen mit 2.124 Leuten mehr. Den Saisonrekordbesuch im St. Pöltner Stadion gab es bei den Frauen im Champions-League-Spiel gegen die AS Roma mit 2.816. Bei meinem Spielbesuch gegen den VfL Wolfsburg waren es immerhin auch noch 1.312 gewesen.

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