Mittwoch, 26. April 2023

Rapid – Red Bull 1:1 (1:1)

Bundesliga, Oberes Play-off, 5. Runde, 26.4.2023
Weststadion, 14.600

Ein gutes Spiel der Rapid. Wie beim 1:1 im Herbst ein angesichts der Gesamtsituation im Vorfeld nicht zu erwarten gewesener Punktgewinn. Von Sekunde 1 weg startete Rapid gut und drückte eine Viertelstunde, bis die Dosenkonzern-Marketingangestellten das 0:1 erzielten. Das 1:1 wenige Minuten vor der Pause war hochverdient. Vor der Pause fiel auch das 2:1. Es wurde vom VAR aber mit Abseitsbegründung aberkannt. Möglicherweise ein Staubflankerl an der Schuhspitze von Kerschbaum wird vorn gewesen sein. Zu erkennen ist das nicht, aber mit dem VAR wird die praktikable Regel „im Zweifel für den Angreifer“ zur scheinbare Genauigkeit vorschützenden Regel „wir tun so als ob es feststellbar wäre“. Chancen gab es auch in der zweiten Hälfte. Am Schluss zeigte der Schiedsrichter noch einem foulenden Dosenkicker Gelb und dem sich revanchierenden Sollbauer Rot.
Im Block West feierten die Gladiatori zu Beginn beider Spielhälten groß ihr zehnjähriges Jubiläum nach. Die 2022 geplante Choreographie der 2012 gegründeten Gruppe hatte damals umständehalber nicht stattfinden können und wurde nun nachgeholt. „10 Jahre Gladiatori – für die schönsten Farben der Welt“ hieß es anfangs und die West wurde dementsprechend in Grün-Weiß getaucht. Aus den Zetteln kam dann das Logo mit Gladiatorenhelm und antikem Muster zum Vorschein. In der zweiten Hälfte zeigten sie einen Vorhang mit Wahrzeichen Wiens, der schön von hinten beleuchtet wurde. Das sah gut aus.
Mit „General“ (die Nachricht kam während des Spiels, Gedenken erfolgte nach Schlusspfiff) und „Sepp Osterhasi“ (Spruchband) wurde an diesem Abend zwei Verstorbenen im Block West gedacht.
2023 lassen ÖFB und Bundesliga das Cupfinale an einem regulären Meisterschaftswochenende stattfinden, weswegen die Spiele der Cupfinalisten unter die Woche verschoben werden mussten. Der ÖFB ist in Sachen Attraktivierung des Cups erfindungsreich. 2018 wurde das Cupfinale für die Jahre 2019 bis 2022 vom ÖFB an den Verteilerkreis vergeben, um durch eine „Ticket-Verknappung“ eine „Aufwertung“ seines Stellenwerts zu generieren, schließlich fand aber kein Finale jemals dort statt. Für das Cupfinale 2009 hatte sich der ÖFB ein Jahrzehnt davor das hochattraktive Mattersburger Pappelstadion ausgewählt.
Mit 14.600 Zuschauerinnen und Zuschauer war es an diesem Abend das am schwächsten besuchte Heimspiel gegen den Dosenkonzern mit Ausnahme von Geisterspielen und dem Match unter Pandemiebedingungen am 11.2.2022. Zuvor waren die 15.100 im Hanappi-Stadion am 27.4.2013 die niedrigste Anzahl gewesen.
In einem vor Spielbeginn im Stadion abgespielten Video gab Niki Hedl unter Jubel die Verlängerung seines Vertrags bis 2027 bekannt. Er erhielt nach Spielende bei der Verabschiedung der Mannschaft auch wieder Sonderapplaus vom Block West.
Sprechchöre gab es vor Spielbeginn zur Begrüßung des letzten Cupsieg-Torschützen Rapids aus dem Jahr 1995, Peter Guggi.
Der SK Rapid ist unsere Droge und wir holen den Pokal.

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