Sonntag, 25. Dezember 2022

Ballesterer Bibliothek 2: Diego Armando Maradona




Rezension


ballesterer bibliothek 2
Diego Armando Maradona
Wien, Dezember 2022
148 S.










Buenos Aires, Neapel, Argentinien, Welt, Öffentlichkeit, Kunst – nach diesen Begriffen beschreibt die zweite Ausgabe der ballesterer bibliothek in thematischen Kapiteln Diego Maradona.

Die ersten drei Kapitel beschäftigen sich mit für Maradona prägenden Orten. In Buenos Aires werden Herkunftsstadtviertel und Jugendvereine besucht und beschrieben. Großartig sind die Fotos aus einem früheren Wohnhaus der Familie Maradona, das zu einem sichtlich liebevoll gestalteten Museum umgewandelt ist, und das Interview mit seinem Betreiber. Er ist ehemaliger Klubsekretär der Argentinos Juniors, der 1977 den ersten Profivertrag Maradonas verfasste.
Neapel ist ohne Maradona nicht mehr vorstellbar und Maradona wäre ohne Neapel nicht das gewesen, was er war. Das wird auch hier noch einmal klar, wenn man mit dem ballesterer aus der Spaccanapoli in die Quarteri Spagnoli wandert.

In den folgenden drei Kapiteln widmet sich das Buch drei Themen. Zur Geschichte Maradonas in der argentinischen Nationalmannschaft ragt die WM 1986 heraus. Sie wird betrachtet und dazu gibt es Fotostrecken über Maradona im Nationalmannschaftsdress 1979 (Junioren-WM), 1982, 1990 und 1994.
Die ganze Welt kannte Maradona und so gab es auch Österreich-Konnexe. Vom Live is Life über einen zehnsekündigen Auftritt in einer der seinerzeit beliebten Trash-TV-Fernsehserien im Wörthersee-Milieu. Die argentinische Nationalmannschaft hatte einen Wörthersee-Aufenthalt im Vorfeld der WM 1994 bevor sie „nach Zagreb, wo eine Partie gegen Kroatien ansteht“, abreiste.
Einen besonderen Einblick gewährte Oliver Pohle von den Ultras Rapid dem ballesterer in seine, mit Stücken aus zwei Jahrzehnten Sammelleidenschaft gefüllte, Iglesia Maradoniana Viena.

Das Kapitel Öffentlichkeit analysiert Maradonas Verhältnis zu Medien und thematisiert auch sein Verhältnis zu seinen Frauen, die er betrog, schlug, belästigte und mit seinen Kindern ohne zu zahlen alleine ließ. Als Mensch ist Maradona verstorben, im Kapitel Kunst ist aber seine Fortwirkung zu sehen.

Viel wurde über bereits Maradona geschrieben und gesagt, dennoch gewinnt man in diesem Buch neue Perspektiven.

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