Sonntag, 1. Mai 2022

Pro Vercelli – Pergolettese 0:0

Italien, Serie C, girone A, Playoff, 1° turno, 1.5.2022
Stadio Silvio Piola, 880

Torloses Remis in der ersten Runde des Playoff der Serie C. Damit stieg das in der Meisterschaft höherplatzierte Pro Vercelli auf. Den Matchball zum Aufstieg hatte Pergolettese mit einem Elfmeter in der Schlussphase. Pergolettese hatte zum ersten Mal überhaupt die Playoffs erreicht. Das Spiel war arm an Torraumszenen. Die Spannung hielt aber an, da ja ein Tor für die Gäste zur Entscheidung gereicht hätte. Man of the Match war der Vercelli-Goalie, der den Elfmeter abwehrte.
In der Curva Ovest von Pro Vercelli hatten die West Side Unterstützung von den Freunden der Curva Vito Porro von Pro Sesto. Pergolettese war im Auswärtssektor ebenfalls ordentlich vertreten. Supportet wurde beiderseits zu Beginn gut. Das zeitweise ohne Höhepunkte ablaufende Match brachte auch keine Höhepunkte auf den Rängen hervor.
Der Football Club Pro Vercelli wurde 1892 als Sportverein Società Ginnastica Pro Vercelli gegründet. Eine Fußballsektion gab es ab dem Jahr 1900. Im Ersten Weltkrieg stellte die Società Ginnastica Pro Vercelli den Betrieb ein. Ihr folgte 1919 die US Pro Vercelli. Die größten Erfolge der Vereinsgeschichte stellten sich früh ein. Siebenmal wurde Pro Vercelli italienischer Meister: 1907/08, 1908/09, 1910/11, 1911/12, 1912/13, 1920/21 und 1921/22. Pro Vercelli hat damit ex aequo mit Bologna und Torino die fünftmeisten Meistertitel in Italien. Unter dem Dach der Tribüne sind sieben Wappenschilder für die Scudetti angebracht.
Nachdem der Verein im Meisterschaftsfinale gegen Inter 1909/10 aus Protest gegen den Verband, der eine Terminverschiebung verweigert hatte, nur die Jugendmannschaft auflaufen ließ, wurden die Spieler von Pro Vercelli für die italienische Nationalmannschaft gesperrt. Die Nationalmannschaft ist zwar als Squadra Azurra bekannt, spielte in ihren ersten beiden Länderspielen aber nicht in Blau sondern in Weiß. In der Farbe von Pro Vercelli zu Ehren der gesperrten Spieler. Im nächsten Länderspiel danach traten bereits wieder neun Spieler von Pro Vercelli für Italien an.
In den 1920er Jahren sackte Pro Vercelli langsam ab. 1935 folgte der Abstieg aus der 1929 gegründeten aus der Serie A in die Serie B. Nach einer ersten Pleite 1990 folgte 2010 eine weitere Pleite und Neugründung, nunmehr als FC Pro Vercelli. Zuletzt gelang 2012 64 Jahren nach dem letzten Abstieg 1948 der Wiederaufstieg in die Serie B. Man stieg am Saisonende 2012/13 gleich wieder ab, kehrte aber 2014 direkt zurück und spielte dann 2014/15 bis 2017/18 nocheinmal in der Serie B. Seither ist man in der Serie C.
Der seit 1924 in Italien erst als Spieler und dann als Trainer arbeitende Wiener Rudolf Soutschek (Ex-Wiener Sport-Club) war 1926 bis 1929 und nocheinmal 1941/42 Trainer von Pro Vercelli.
Das Stadio Silvio Piola wurde 1932 eröffnet. Zunächst war es nach einem Flugpionier und Militärpiloten im Kriegseinsatz Campo polisportivo Leonida Robbiano benannt. An der Mauer neben der Tribüne steht auch ein Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1921 für in den Ersten Weltkrieg zum Töten geschickte Vereinsmitglieder, die dort als Soldaten getötet wurden. Das Denkmal stand schon am vorigen Sportplatz und wurde nach der Stadioneröffnung hierher verlegt. Der Zahn der Zeit hat die Inschrift der Namen verblassen lassen. 1997 benannte die Stadt Vercelli das Stadion neu nach der Fußballlegende Silvio Piola, der 1929 bis 1934 für Pro Vercelli gespielt hatte. Er gilt als Erfinder des Fallrückziehers und spielte später bei der WM 1938 für Italien. Das Stadion in Novara ist ebenfalls nach ihm benannt. Für die Serie B wurde das Stadion 2012 und 2015 renoviert und die Kapazität von 4.215 Plätzen auf 5.500 Plätze erhöht. Mit einer Stahlrohrtribüne hat man die offene Längsseite aufgestockt.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Vercelli besichtigt.

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