Sonntag, 14. November 2021
Messina – Avellino 0:1 (0:1)
Italien, Serie C, 14a giornata, 14.11.2021
Stadio San Filippo – Franco Scoglio, 1.270
Ein wenig ereignisreiches Spiel wurde durch das Tor für Avellino nach einer halben Stunde entschieden. Der Torschütze wählte sich für seinen Torjubel einen Kameramann, zu dem er hinlief und dessen Kameralinse er dann abbusselte. Der Aufsteiger ACR Messina verteidigte, der Aufstiegsaspirant US Avellino suchte und fand den Torerfolg.
1.270 Zuschauerinnen und Zuschauer (davon 265 im Gästesektor) sahen dies. Es war der bislang höchste Saisonbesuch hier. Nur im Abstiegskampfduell gegen Vibonese waren zuvor schon einmal über tausend Leute gekommen. Messina stieg erst heuer wieder aus der Serie D in die Serie C auf und kämpft im Tabellenkeller gegen den Wiederabstieg.
Die Freundschaft der beiden Kurven drückte sich nicht nur in „Avellino!“-Rufen der Heimkurve und vice versa „Messina!“-Sprechchören aus dem Gästeblock sowie Freundschaftsgesängen aus sondern auch beiderseits in Spruchbändern, in denen die Freundschaft betont wurde. „Messina ed Avellino dal 1984 stessi valori nel nostro cammino!“ verkündete die Curva Sud Messina. „In alto i colori delle nostre città ... Messina e Avellino fino all' eternitá!“ tat die Curva Sud Avellino kund. Die Ultras aus Avellino waren untertags stilvoll mit der Fähre in Messina angekommen, wie im Internet zu sehen war. Entstanden ist die Freundschaft 1984 anlässlich eines auf neutralem Boden in Messina ausgetragenen Spiels von Avellino gegen den gemeinsamen Rivalen Catania.
Die Associazioni Calcio Riunite Messina (ACR Messina) wurde 1900 als Messina Football Club gegründet. Nach der Fusion des Messina FC mit der US Giostra, wurde daraus 1947 die Associazioni Calcio Riunite Messina. 1993 schaffte die ACR Messina die Anmeldung in der Serie C nicht mehr und wurde von dieser ausgeschlossen. Die AS Messina begann als Nachfolgeverein im Campionato Nazionale Dilettani (Serie D). 1994 wurde die US Peloro aus der Fusion von Villafranca und Tremestieri gebildet und spielte in der Eccellenza. 1997 benannte sich dieser Verein in FC Messina Peloro um und trat die Nachfolge der Vereinstradition an. Mit dem Aufstieg in die Serie A 2004 folgte ein Höhepunkt, mit dem Ausschluss aus der Serie B 2008 und der Eingliederung in die Serie D 2008/09 ein Tiefpunkt. Die Associazione Calcio Rinascita Messina wurde neugegründet und übernahm im Gerichtsverfahren den Platz von FC Messina Peloro. 2014 wurde daraus die Associazioni Calcio Riunite Messina. 2017 musste man nach Pleite und Ausschluss aus der Lega Pro als Associazione Calcio Rilancio Messina in der Serie D neu beginnen, änderte 2019 den Namen wieder in Associazioni Calcio Riunite Messina und schaffte 2021 den Wiederaufstieg in die Serie C.
Österreichische Trainer waren hier 1931/32, 1932/33, 1939/40 und zu Saisonende 1949/49 Engelbert König, 1936/37 die erste Halbsaison Richard Klug sowie 1952/53 und die ersten fünf Runden 1953/54 Rudi Hiden.
Das Stadio San Filippo – Franco Scoglio wurde 2004 eröffnet und ersetzte das innerstädtische Stadio Giovanni Celeste als Spielstätte. Ursprünglich hieß es nach der Gegend Stadio San Filippo. 2016 kam zusätzlich der Name des aus Messina stammenden, 2005 verstorbenen Trainers Franco Scoglio dazu. Die Stadionbauarbeiten hatten bereits 1991 begonnen, aber wurden nach dem Konkurs von Messina 1993 eingestellt. Erst im Jahr 2000 wurden sie wiederaufgenommen und 2004 das Stadion schließlich fertiggestellt. Damals waren 40.200 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen, so viele kamen auch 2005 zum Spiel gegen Juventus. Mit heute 38.722 Sitzplätzen ist es immer noch das größte Stadion Siziliens. Durchaus beeindruckend ist aber der Rückgang des Stadionbesuchs. Im Vergleich der letzten vier Saisonen in der Serie C kamen 2014/15 2.240 Zuschauerinnen und Zuschauer im Durchschnitt hierher, 2015/16 3.529, 2016/17 2.119 und 2021/22 waren es vor diesem Spiel nach sechs Matches 745 im Schnitt. Durch die Lage am Berghang und die architektonische Mischung aus einer offenen Schüssel und eng am Spielfeld anliegenden Tribünen hat das Stadion jedenfalls einen eigenen Charakter.
Bereits am Vortag wurde die Stadt Messina besichtigt.
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