Steiermark, Unterliga West, 19. Runde, 20.4.2025
Sportplatz Ragnitz, 150
Punktgewinn im Abstiegskampf für Ragnitz im Derby gegen Flavia Solva. Während sich die Gäste als Drittplatzierter nach oben orientieren, liegen die Ragnitzer mit Respektabstand zu Söding und Gralla am letzten Tabellenrang. Der ehemalige Zweitligist (1981/82 bis 1988/88, 1989/90, 1994/95 bis 1996/97) aus Wagna mit lateinischem Name der römischen Stadt, der noch als Landesligist 1992/93 im ÖFB-Cup erst im Viertelfinale am späteren Finalisten Rapid gescheitert war, ging so auch einige Minuten vor Ende der ersten Hälfte in Führung. Doch Ragnitz konnte nach der Pause ausgleichen und nach zwei verlorenen Spielen wieder einen Punkt einfahren.
Die Ragnitzer „Trommel-Kids“, wie sie der Platzsprecher nannte, hatten für das Spiel etwas vorbereitet. „Im Nebel des Kessel entsteht unsere Magie. Wer uns sieht, vergisst uns nie!“ stand gereimt unter einem aus Zetteln zusammengesetzten Plakat mit gemaltem Vereinswappen. Dazu leuchtete zu Spielbeginn und Torerfolg auch eine Fackel und manch Sprechchor zur Unterstützung der Mannschaft ertönte von der Kindergruppe.
Der USV Ragnitz wurde 1974 als SV Union Ragnitz gegründet. Zuvor waren 1969 Haslach und Badendorf mit Ragnitz zu einer neuen größeren Gemeinde zusammengeschlossen worden. Den Spielbetrieb begann man 1974/75 in der damaligen 2. Klasse Süd B des Steirischen Fußballverbands, wobei in der ersten Saison der eigene Sportplatz noch nicht fertiggebaut war und man die Heimspiele im benachbarten St. Georgen/Stiefing austrug. Nach fast zwei Jahrzehnten in der 2. Klasse Süd B stieg man als Tabellenzweiter 1992/93 in die Gebietsliga West auf, da mit einer Ligenreform damals die 2. Klassen aufgelöst wurden. Nach einem Gebietsliga-Jahrzehnt schaffte man mit dem dritten Tabellenplatz 2002/03 erneut einen Aufstieg aufgrund einer weiteren Ligenreform und spielte 2003/03 in der Unterliga West. Dort gewann Ragnitz 2003/04 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte einen Meistertitel und marschierte als Unterliga-Meister in die Oberliga Mitte/West durch, in der man 2004/05 für eine Saison spielte. 2006/07 gelang der zweite Meistertitel in der Unterliga West. 2007/08 bis 2014/15 spielte man diesmal mehrere Saisonen in der Oberliga Mitte/West. Seither ist der Verein ein Jahrzehnt wieder in der Unterliga West.
Der Sportplatz wurde 1975 eröffnet. Er liegt in Gundersdorf, einer der neun Ortschaften aus denen die Gemeinde Ragnitz besteht. Mitte der 200er Jahre wurde die Anlage saniert und mit neuem Gebäude und Tribüne versehen, die 2006 fertiggestellt waren. 2009 verlieh die Gemeinde Ragnitz, in welcher die Familie Meinl seit der Regentschaft von Julius Meinl III. einen Landsitz hat und sich als Mäzen und Sponsor betätigt, dem Familienoberhaupt Julius Meinl V. die Ehrenbürgerschaft. Die Sportanlage, deren Ausbau von Meinl mitfinanziert wurde, wurde Julius-Meinl-Stadion benannt. 2023 hat man dies für einen Sponsornamen geändert. Die Tribüne war an diesem ungewöhnlichen Sonntagabendtermin sehr gut gefüllt.
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