Tirol, Regionalliga Tirol, 20. Runde, 26.4.2025
Sportzentrum Wörgl, 1.500
Mit einem routinierten Sieg gewann der FC Wacker Innsbruck in Wörgl vor großer Kulisse und führt damit die Tabelle der viertklassigen Regionalliga Tirol einem guten Vorsprung von neun Punkten an. Der SV Wörgl konnte an diesem Samstagnachmittag ein Vielfaches seiner üblichen Zahl an Zuschauerinnen und Zuschauer begrüßen. Im Spiel versuchten sie sich in der Defensive abzusichern, mussten sich aber dann doch geschlagen geben.
Die letzten Begegnungen zwischen dem SV Wörgl und dem FC Wacker Innsbruck datierten aus der Zweitligasaison 2003/04, damals trugen die Wörgler ihre Heimspiele gegen den Wacker aber nicht hier sondern am Innsbrucker Tivoli aus. Berühmt wurde seinerzeit die „Legalize it“-Rauchchoreographie der Tivoli Nord in einem der Heimspiele gegen den SV Wörgl in jener Saison. Ordentlich viel Rauch gab es auch hier diesmal zum Spielbeginn hinter einem „Unterland 1913“-Vorhang zu sehen. Der Innsbrucker Anhang hatte sich am Nachmittag in der Stadt getroffen und war gemeinsam zum Stadion marschiert, wo man die Hälfte der Tribüne einnahm. Ein ordentlicher Gästesektor, der auch für dem Tifo gut genutzt wurde. Zur zweiten Spielhälfte gab es eine Pyroshow und nach Schlusspfiff konnte man gemeinsam mit der Mannschaft mit „Als ich noch ein kleiner Bub war“ feiern.
Der SV Wörgl wurde 1952 gegründet. Erste Erwähnungen des Fußballs in Wörgl gab es aber schon 1919 im Turnverein und 1932 gab es die erste gründung eines eigenen Fußballvereins als SV Wörgl, der auch schon in der Unterlandmeisterschaft des Tiroler Fußballverbands teilnahm. Daneben gründeten Arbeiter 1931 den Arbeiter-Fußballverein Admira Wörgl,der im Februar 1934 mitsam allen Vereinen der Arbeiterbwegung vom Austrofaschismus im Zuge der Unterdrückung der Demokratie behördlich aufgelöst wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man erneut mit dem Fußballbetrieb und gründete den FC Wörgl, der 1947 zum Wörgler Athletiksportclub wurde. 1950 erfolgte eine Fusion mit Kufstein, die aber nicht lange dauerte und offziell bestand der Verein bis zur Auflösung 1958. Da hatte es schon 1952 die Gründung des heute bestehenden Vereins gegeben. Nachdem dieser bis 1992 in den Ligen des Tiroler Fußballverbands gespielt hatte, schaffte man es in die Vorarlberg, Tirol und Salzburg umfassende Regionalliga West. 1998 gelang über im Rückspiel im Elfmeterschießen entschiedenen Relegationsspielen gegen VSE St. Pölten (was deren Ende bedeutete, danach wurde aus dem blau-schwarzen VSE in Fusion mit dem SV Gerasdorf für eineinhalb Jahre bis zur Spielbetriebseinstellung und Auflösung in der Winterpause 1999/2000 der blau-gelbe FCN St. Pölten) der Aufstieg in die 2. Liga. 1998/99 bis 2004/05 spielt der SV Wörgl in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse. Höhepunkt war der dritte Platz in der Saison 1999/2000. Einige alte Wimpel aus der großen Zeit erinnern im Gebäude noch daran. 2005 gab es aus finanziellen Gründen keine Lizenz für den Profifußball mehr und der Verein begann 2005/06 in der damals viertklassigen Tiroler Liga neu. In der Winterpause 2009/10 musste der Spielbetrieb aus finanziellen Gründen eingestellt werden und der Verein ging in Konkurs. Nach Neubeginn 2010/11 in der Landesliga Ost ging es gleich weiter runter in die Gebietsliga Ost. 2016/17 bis 2020/21 war der SV Wörgl wieder drittklassig in der Regionalliga West bzw. Regionalliga Tirol und ist nach den Ligareformen nun ist der viertklassigen Regionalliga Tirol.
Den Tiroler Cup gewann der SV Wörgl 1992/93, 1993/94, 1996/97 und 2016/17 viermal. Größter Erfolg im ÖFB-Cup war das Erreichen des Achtelfinales 1994/95, wo vor 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauern der spätere Cupsieger SK Rapid nach anfänglicher Wörgler Führung und zwischenzeitlichem Ausgleich schließlich doch 3:2 gewinnen konnte.
Das Sportzentrum Wörgl wurde 1963 eröffnet. 1993 bis 1996 wurde groß umgebaut und dabei auch die Tribüne errichtet. Die Kapazität der Anlage umfasst 3.500 Plätze.
Vor dem Spiel habe ich die Stadt Wörgl besichtigt.
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