Donnerstag, 30. Juni 2022

Austria Puch Graz – Grazer Sportklub Straßenbahn 4:3 (1:3)

Grazer Stadtpokal, Gruppe B, 30.6.2022
Austria-Platz, 70

„Schienenderby“ im Grazer Stadtpokal zwischen den Eisenbahnern des FK Austria ASV Puch Graz und dem Grazer Sportklub Straßenbahn. Ein Grazer Derby, das in den 1950er Jahren schon in der zweitklassigen Staatsliga B gespielt worden war. Heute sind beide Vereine in achtklassigen 1. Klassen. Der Grazer Stadtpokal wurde im Pandemiesommer 2021 erstmals ausgetragen und findet nunmehr im Pandemiesommer 2022 zum zweiten Mal statt. Vorjahresfinalist GSC trat de facto mit der 1b an, die aber sehr gut ins Match startete und nach 25 Minuten schon 2:0 führte. Nach dem Austria-Anschlusstreffer zum 1:2 ging es nach einem Elfmeter mit 1:3 für die Gäste in die Pause. In narrischen drei Minuten erzielte die Austria nach Wiederbeginn drei Tore, das letzte ebenfalls per Elfmeter, und stellte damit den Spielstand auf den Kopf. Der GSC war ab dann gebrochen und die Heimmannschaft gewann sicher.
Das freute die Heimfans hinter dem Tor, die das eine oder andere Mal „Austria!“-Rufe hören ließen und „Populaere Front Graz“ mit Anarchie-A, altem ÖBB-Logo und Puch-Wappen aufgehängt hatten. „GSC!“ erschallte es demgegenüber von den Tramway Funatix an diesem heißen Sommerabend.
Der FK Austria ASV Puch entstand 2004 durch Fusion des traditionsreichen Eisenbahnervereins ESV Austria Graz, gegründet 1921 als SC Südbahn Graz, mit dem 1935 gegründeten Puch-Werksverein ASV Puch, dessen Geschichte Frank Stronach mit dem Verkauf des Werksgeländes durch seine Magna und dem damit verbundenen Verlust des Sportplatzes beendet hatte. Südbahn stieg 1925 erstmals in die steirische Landesliga auf, in der man ab 1931 durchgehend spielte. 1943/44 gewann der unter der Nazi-Herrschaft als Reichsbahn Graz antretende Verein erstmals die steirische Landesmeisterschaft. Nach der Befreiung hatte man in der Nachkriegszeit die besten Jahren. 1948 wurde Südbahn in ESV Austria Graz umbenannt. 1950 stieg man in die neueingeführte Staatsliga B, die zweithöchste Liga auf. 1955 qualifizierte sich die Grazer Austria für die Relegationsspiele zum Aufstieg in die Staatsliga A. Nach 2:2 und 3:3 gegen den FC Dornbirn musste vor der Einführung der Auswärtstorregel ein Entscheidungsspiel entscheiden. Auf neutralem Boden in Linz gewann die Austria Graz glatt 4:0 und war erstklassig. Die beiden ersten Runden hatten es in sich, doch man gewann zum Auftakt gegen den GAK 2:1 und gleich darauf in der zweiten Runde gegen Sturm mit 2:1. Rapid gewann gegen Austria Graz am damaligen Platz des GSC 0:1 und auf der Pfarrwiese 7:0. In Summe reichte es dann mit 15 Punkten aus 26 Spielen in der Saison 1955/56 nicht zum Klassenerhalt und man stieg wieder ab. Gespielt wurden die Erstligaspiele nicht hier sondern im Liebenauer Stadion, am GSC-Platz oder an der Körösistraße. Bis 1962 spielte Austria Graz erst in der Staatsliga B und nach deren Auflösung 1959 in der Regionalliga Mitte noch zweitklassig, wanderte aber dann langsam die Ligen nach unten.
Der Austria-Platz wurde 1932 eröffnet. Er liegt im 4. Grazer Stadtbezirk, Lend, im Nordwesten der Stadt Graz. Böschungen erinnern an ein einstiges Stadion. Ein altes Signal signalisiert die Eisenbahnervereinstradition.

Mittwoch, 29. Juni 2022

Loipersdorf-Kitzladen – Hannersdorf 4:4 (1:2)

Testspiel, 29.6.2022
Sportplatz Loipersdorf-Kitzladen, ca. 20

Abwechslungsreiches Testspiel zwischen dem SC Loipersdorf-Kitzladen aus der burgenländischen 1. Klasse Süd und dem SV Hannersdorf aus der burgenländischen 2. Klasse Süd B. Die Hannersdorfer gingen in Führung und lagen lange voran, zum Schluss glichen die Loipersdorfer aber aus.
Der SC Loipersdorf-Kitzladen wurde 1968 als SC Loipersdorf gegründet. Es war die zweite Vereinsgründung, denn zuvor hatte man den Sportclub schon 1948 einmal gegründet. Es war in der Nachkriegszeit aber schwierig und die Auswärtsfahrten weit, sodass es 1951 wieder Schluss war. Die Neugründung begann 1968/69 in der 2. Klasse B Süd. Mit der Zusammenlegung der südburgenländischen Gemeinden Loipersdorf und Kitzladen zu einer Gemeinde wurde der Verein 1970 in SC Loipersdorf-Kitzladen umbenannt. Der größte Vereinserfolg waren der Meistertitel der 1. Klasse Süd 1978/79 und die darauffolgenden Saisonen 1979/80 und 1980/81 in der II. Liga Süd. Zuletzt schaffte man nach einem Jahr in der 2. Klasse Süd A 2018/19 den sofortigen Wiederaufstieg und spielt nun seit 2019/20 in der 1. Klasse Süd.
Der Sportplatz im Ortszentrum wurde 1977/78 gebaut. An beiden Längsseiten befinden sich erneuerte Holzbankreihen.

Rapid – Lafnitz 5:2 (2:0)

Testspiel, 29.6.2022
Fußballarena Bad Tatzmannsdorf, Platz „Champion“, unter Ausschluss der Öffentlichkeit
32°C

Zweites Testspiel Rapids in der Sommervorbereitung. Am Trainingsplatz neben dem Trainingslager-Hotel in Bad Tatzmannsdorf gegen den SV Lafnitz, der ein sichtlich beliebter Testspielgegner geworden ist. In allen drei vergangenen Vorbereitungen spielte Rapid gegen den Ex-Verein von Feldhofer (2015 bis 2019), im Winter 2022, im Sommer 2021 und im Winter 2021. Bei hohen Temperaturen begann das Match gegen den Zweitligisten mit etwas Abtasten, bevor dann doch durch Neuzugang Kühn sowie Grüll Tore fielen. In der Pause wurde die Mannschaft wie üblich durchgewechselt. Auch die Lafnitzer konnten treffen, beim zweiten Tor während Oswald am Boden lag und eine Spielunterbrechung zu erwarten gewesen wäre. Für Rapid erzielten noch zweimal Zimmermann sowie in der Nachspielzeit Savić die Tore zum 5:2-Testspielsieg. Burgstaller spielte in der ersten Hälfte. Zum ersten Mal seit acht Jahren lief er wieder im Rapiddress auf. Auch damals war es ein 5:2-Sieg Rapids gewesen.
Gespielt wurde auf dem 2017 errichteten Platz Champion der 2008 eröffneten Fußballarena Bad Tatzmannsdorf. Die Infrastruktur der Sportanlage ist für Trainingslager von im angrenzenden Thermenhotel residierenden Mannschaften mit dem Hauptfeld mit Tribüne (Platz „Professional“), auf dem der SC Bad Tatzmannsdorf spielt, sowie einem Kunstrasenplatz gut ausgebaut. Bei der EM 2008 hatte hier die kroatische Nationalmannschaft ihren Stützpunkt.
Der hiesige SC Bad Tatzmannsdorf wurde 1923 gegründet. Damals hieß der Kurort noch Tatzmannsdorf, der Titel „Bad“ wurde ihm 1926 verliehen. Der Badebetrieb hier wurde im Jahr 1620 erstmals schriftlich erwähnt und ab 1889 zudem Moorvorkommen für Moorbäder genutzt sodass Tatzmannsdorf unter dem ungarischen Ortsnamen Tarcsafürdő einer der wichtigsten Kurorte im damaligen Ungarn war (seit 1921 gehört das Burgenland zu Österreich). Größter Vereinserfolg war der Aufstieg in die burgenländische Landesliga als Meister der 1. Klasse Süd 1952/53. In der einzigen Landesliga-Saison der Vereinsgeschichte 1953/54 wurde man mit sieben Punkten in 26 Spielen Letzter und stieg sogleich wieder ab. 1990/91 bis 1992/93 spielte man noch einmal in der fünftklassigen II. Liga Süd. Seither ist man in der 1. Klasse oder 2. Klasse, so auch derzeit in der 1. Klasse Süd.
Vor dem Spiel wurde das Freilichtmuseum Bad Tatzmannsdorf besichtigt.