Freitag, 10. Juni 2022
ASK Voitsberg – DSV Leoben 0:0
Steiermark, Landesliga, 30. Runde, 10.6.2022
Hans Blümel-Stadion, 2.400
Im Spitzenspiel der letzten Runde wurde der Meistertitel der steirischen Landesliga entschieden. 70 Punkte hatte das Donawitzer Hochofenballett und 69 Punkte der Arbeitersportklub Voitsberg. Den Gästen reichte daher auch ein 0:0 und das Spiel blieb einem Finale entsprechend lange Zeit auch matt. Die Spannung war allerdings stets hoch. Nach Seitenwechsel sah man einen immer offensiver werdenden ASK Voitsberg. Unglaubliche zwei Mal trafen sie in den Schlussminuten an die Latte. Ein bitteres Ende für die Voitsberger.
Die aufmarschierten Ordner konnten trotz mancher versuchter Ringkampfeinlage nicht einen von sichtlich großer Freude und Jubel getragenen Platzsturm der 600 angereisten Fans des DSV Leoben verhindern. Nach fast einem Jahrzehnt (Abstieg 2013) kehrt der Ex-Bundesligist in die Regionalliga zurück.
Mit 2.400 Zuschauerinnen und Zuschauer war das Voitsberger Stadion bereits tagelang ausverkauft gewesen. Die Polizei war in Kompaniestärke angerückt. Auf Voitsberger Seite wurde von sichtlich Sturm Graz-affinen Leute immer wieder mit Gesängen, Händen und Pyrotechnik supportet. Im mit Bauzäunen zuerst eng gesteckten und dann etwas erweiterten Auswärtssektor hatte sich ein für Landesligaverhältnisse starker Auswärtsanhang versammelt, im Zentrum mit den alten Haudegen in der Steel City Crew und den mit Unterstützung des Investor-Energydrinks („Kaif schmeckt sensationell“) auffallenden jungen Alten Garde.
Der Arbeiter-Sport-Klub Voitsberg wurde 1921 gegründet. Nach dem Verbot und der behördlichen Auflösung sozialdemokratischer Arbeitervereine durch den Austrofaschismus spielte man nach einer Fusion mit dem Athletiksportklub Krems-Voitsberg weiter und nannte sich Grün Weiß Krems. Krems ist eine Siedlung in der Stadtgemeinde Voitsberg im Bezirk Voitsberg Nach der Befreiung 1945 wurde daraus wieder der ASK Voitsberg. Größter Erfolg der Vereinsgeschichte waren die Saisonen in der damals zweitklassigen Regionalliga Mitte 1962/63 und 1967/68 bis 1970/71 sowie in der gesamtösterreichischen Zweiten Division 1983/84 und 1984/85. Aufgrund der Ligareform 1985 mussten elf der 16 Zweitligisten absteigen, darunter auch Voitsberg. Nach insgesamt sieben Jahren auf Ebene der zweihöchsten Spielklasse spielte man in den letzten vier Jahrzehnten in der drittklassigen Regionalliga Mitte oder der viertklassigen Landesliga.
Im ÖFB-Cup schied der ASK Voitsberg 1997/98 nach Siegen über Friesach und Fürstenfeld erst in der dritten Runde und auch da erst im Elfmeterschießen gegen den Bundesligisten GAK aus.
Das Hans Blümel-Stadion ist nach dem Sozialdemokraten Johann Blümel benannt, der langjähriger Bürgermeister von Voitsberg war.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Voitsberg besichtigt.
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