Dienstag, 29. März 2022
Gnas – Heiligenkreuz am Waasen 0:2 (0:0)
Steiermark, Landesliga, 17. Runde, 29.3.2022
Sportzentrum Gnas, 600
Pflichtspielpremiere am neuerrichteten Sportplatz in Gnas.
Das dafür am 18. März angesetzt gewesene Meisterschaftsspiel USV Gnas gegen TUS Heiligenkreuz am Waasen musste wegen zu vieler Coronainfektionen bei den Gästen abgesagt werden. So wurde der neue Sportplatz damals mit einem Freundschaftsspiel gegen den SV Lebring, dessen Spiel gegen den ESV St. Michael ebenfalls wegen Coronainfektionen abgesagt hatte werden müssen, mit der für ein Freundschaftsspiel sonst ungewöhnlichen Kulisse von 300 Zuschauerinnen und Zuschauern eröffnet. Zum Nachtragstermin am 29. März konnen die Heiligenkreuzer wieder eine Mannschaft stellen. Gnas hatte Chancen, in der ersten Hälfte blieb es aber torlos. Nach der Pause erzielten die Gäste das 0:1, waren besser und setzten in der Nachspielzeit das 0:2 drauf.
Der SV Gnas wurde 1949 als Österreichische Turn- und Sportunion Gnas gegründet. 1960 meldete sich die Fußballsektion im Steirischen Fußballverband an und begann den Meisterschaftsbetrieb. 2001/02 bis 2007/08 spielte man erstmals in der Landesliga. Nach Abstieg erreichte man sie 2013/14 erneut und spielt hier seither.
Der liebevoll Gnaser Gruabn genannte alte Sportplatz im Ortszentrum war über die Jahrzehnte zu klein geworden. In der Landesliga hatte man auch nur mehr mit einer Ausnahmegenehmigung spielen dürfen. Ab Mai 2021 wurde beim vorherigen Trainingsplatz im Süden des Ortes die neue Spielstätte errichtet. Die Hintertor-Stehplatztribüne hat man am alten Sportplatz abgebaut und hier neu aufgebaut. Prunkstück des neuen Stadions ist die Haupttribüne mit 500 Sitzplätzen. 100 VIP-Sitze sind goldfarben hervorgehoben. Daneben hat man sich auch einen Kunstrasenplatz gebaut.
Es war dies nun an diesem Abend zwar nicht das erste Spiel, aber das erste Pflichtspiel hier. Die offizielle Eröffnung folgt aber erst in einem Monat, am 24. April.
Sonntag, 27. März 2022
Siena – Lucchese 1:1 (1:1)
Italien, Serie C, girone B, 34a giornata, 25.3.2022
Stadio Artemio Franchi, 2.315
Remis, nachdem Siena bereits nach drei Minuten das 1:0 erzielt hatte, die Taktik des Verteidigens dieses Vorsprungs aber nicht aufging. Lucchese erzielte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Elfmeter den Ausgleich. In der zweiten Hälfte war es spannend, es gab die eine oder andere Aufregung und auch eine rote Karte, der Spielstand blieb aber beim 1:1.
Im Gästesektor um die Curva Ovest aus Lucca hatten sich 158 Leute eingefunden und sorgten (bei umgedrehtem Zaunbehang) mit Fahnen und Gesängen für entsprechenden Tifo.
In der Curva Robur, die 2016 nach einem verstorbenen Ultra Curva Lorenzo Guasparri benannt wurde, war hingegen wenig los, nachdem der Zusammenschluss mehrerer Gruppen Ultras Siena sich nach internem Konflikt und Schlägerei nach einem Spiel gegen Montevarchi im Februar, was sogar Polizeieinsatz und Stadionverbote nach sich zog, zurückgezogen hatte. Einige Leute supporteten dann aber doch. Eine eigene Tribüne haben die älteren Herrschaften des Siena Club Fedelissimi mit stolzem Gründungsjahr 1970.
Die AC Siena wurde 1904 als Società Studio e Divertimento gegründet, wobei hier verschiedene unterschiedliche Aktivitäten im Vordergrund standen. 1908 benannte man sich Società Sportiva Robur und trug die ersten Fußballspiele aus. 1933 wurde daraus die AC Siena. 1938/39 verpasste man den erstmaligen Aufstieg in die Serie A um nur einen Punkt. Die größten Erfolge stellten sich in den 2000er Jahren ein, als man von der Bank Monte dei Paschi die Siena großzügig finanziert wurde. 2003/04 bis 2009/10 sowie 2011/12 spielte man neun Saisonen in der Serie A. Nachdem die Bank gekracht hatte, wurden auch die finanziellen Probleme des Fußballvereins offenbar. 2014 ging man in der Serie B pleite und die AC Siena wurde aufgelöst. Als Nachfolgeverein gründete man die Robur Siena SSD, die in der Serie D neu begann und sogleich aufstieg. Das Corona-Frühjahr 2020 war für Robur Siena von Zahlungsschwierigkeiten geprägt und im Sommer stellte man schließlich den Spielbetrieb in der Serie C ein. Ein armenischer Investmentfonds, der mehrere Fußballvereine besitzt, kaufte sich die Spielberechtigung und somit begann eine neue AC Siena unter Hinzufügung eines N für den Firmennamen 2020/21 in der Serie D neu. Zwar ohne sportlich einen Aufstiegsplatz erreicht zu haben, aber aufgrund zahlreicher Abgänge aus der Serie C, rückte Siena zur Saison 2021/22 in die Serie C auf.
1924/25 war hier der Österreicher Peter Illich Spielertrainer.
Das Stadio Artemio Franchi von Siena wurde 1938 eröffnet. Damals war es nach dem Faschisten Rino Daus benannt, der 1921 von Antifaschisten erschossen wurde, als seine mit Schusswaffen bewaffneten Truppe aus Siena vor Grosseto lagerte und auf Verstärkung wartete, um wie zuvor Linke in ihren Wohnungen und Büros gewaltsam zu überfallen, zu verprügeln und zu töten. Nach der Befreiung hieß das Stadion Rastrello. Nachdem der italienische Fußballverbandspräsident und UEFA-Präsident Artemio Franchi bei Siena 1983 in einem Autounfall getötet wurde, benannte man das Stadion nach ihm. Ebenso nach ihm benannt ist das Stadio Artemio Franchi in seiner Geburtsstadt Florenz. Zunächst gab es hier nur die jetzige Haupttribüne. 1955 wurde eine weitere unüberdachte Tribüne gebaut. Den heutigen Ausbau erfuhr das Stadion vor zwei Jahrzehnten für die Serie A. Heute gibt es hier eine Kapazität von 15.373 Plätzen. Die alten Stufen der Gegentribüne wurden im unteren Rang teilweise frisch betoniert (der obere Rang ist Stahlrohr), weshalb diese Tribüne nicht offen war. Durch die Lage in einer Senke zwischen Hügeln bietet sich ein herrliches urbanes Panorama der Häuser ringsum.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Siena besichtigt.
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