Samstag, 26. März 2022

Lecco – Trento 2:1 (2:0)

Italien, Serie C, girone A, 34a giornata, 26.3.2022
Stadio Rigamonti-Ceppi, 1.132

Nach einem schnell 2:0 in den ersten fünf Minuten schien das Match früh entschieden, doch ein Ausschluss für Lecco machte es dann doch noch spannend für die die Blucelesti (nach den blau-hellblauen Vereinsfarben, die vom Ruderclub der Canottieri übernommen worden waren). AC Trento konnte in der zweiten Halbzeit auch den Anschlusstreffer erzielen, den Ausgleich schafften sie aber nur bei den Gelb-Roten Karten. Das Spiel ging beiderseits mit zehn Mann zuende und blieb bei 2:1.
Zur Unterstützung in der Curva Nord hatten auf Plakaten Cani ? Sciolti und Veterani aufgerufen. Unonoveunodue Lecco hatte sich im Jänner aufgrund der Pandemiemaßnahmen zurückgezogen. Auffällig ist bei den Cani Sciolti einerseits der Gruppenname, steht doch die Bezeichnung „streunende Hunde“ gemeinhin für gruppenlose Einzelgänger-Ultras, und andererseits das markante Markenzeichen des Fragezeichens.
Das große Spiel ist hier ohne Zweifel ein Derby gegen Como. Aufgrund der sportlichen Situation, in der es um die Qualifikation für das Play-off geht, war aber auch dieses Spiel gegen Trento ganz ordentlich. Neben Support für die eigenen Farben gab es immer wieder auch Verwünschungen der Gegenseite.
Die Ultras aus Trento zogen effektvoll gemeinsam in den Auswärtssektor ein und zeigten zu Spielbeginn eine Choreographie mit großem Spruchband, dazu Schalparade und nacheinander ein wenig Pyro und ein wenig Rauch. Das sah schon gut aus. Sie boten einen kompakten Tifo, teilweise oberkörperfrei. Untertags war es zwar bereits teils unangenehm warm gewesen, am Abend wurde es dann allerdings doch noch frisch.
Calcio Lecco wurde 1912 als Fußballsektion des seit 1895 bestehenden Ruderclubs Società Canottieri Lecco gegründet. 1930 wurde daraus die AC Lecco und 1971 Lecco Calcio. Die beste Zeit hatte der Verein in den 1960er Jahren, mit drei Saisonen in der Serie A 1960/61, 1961/62 und 1966/67. In der Serie B spielte man zuletzt 1972/73. Nach der Saison 2001/02 ging der Verein pleite, wurde zur Saison 2002/03 als AC Città die Lecco wiedergegründet und trat anstelle der Serie C1 nun in der Eccellenza an. 2005 benannte man sich in AC Lecco und 2007 in Calcio Lecco um. 2016 ging Calcio Lecco in der Serie D pleite, wurde im Rahmen der Insolvenz verkauft und konnte unter Beibehaltung des Namens weitermachen. 2019 schaffte man den Wiederaufstieg in die Serie C, in der man seither spielt.
Das Stadio Rigamonti-Ceppi wurde 1922 als Campo sportivo di via Cantarelli eröffnet. 1923 und 1924 wurden Tribüne und Infrastruktur errichtet. 1949 wurde das Stadion nach dem beim Flugzeugabsturz der Grande Torino getöteten Torino-Spieler Mario Rigamonti benannt, der 1945 hier in Lecco gespielt hatte. Auch das Stadio Mario Rigamonti in Brescia ist nach ihm benannt. Zum Aufstieg in die Serie A wurden die beiden bestehenden Längsseitentribünen zum ersten Mal mit Stahlrohrtribünen ergänzt, um so hier eine Kapazität von 22.000 Plätzen zu schaffen. Dazu wurde auch ein Flutlicht errichtet. Die nicht mehr gebrauchten Stahlrohrtribünen der 1960er Jahren wurden in den 1980er Jahren abgebaut. 1987 baute man stattdessen die heutige Gegentribüne. Heute sind hier 4.997 Plätze zugelassen. Anlässlich seines zehnten Todestags 1993 wurde das Stadion zusätzlich auch nach Mario Ceppi benannt, der von 1948 bis 1983 mehrmals Vereinspräsident gewesen war. Vollständig heißt das Stadion somit Stadio Mario Rigamonti – Mario Ceppi oder eben kurz Stadio Rigamonti-Ceppi. 2018 und 2019 wurde das Stadion renoviert, frisch gestrichen, neue Sitze installiert und am Spielfeld ein Kunstrasen verlegt. Durchaus bemerkenswert sind hier aber nicht bauliche Maßnahmen sondern die ein Panorama bildenden Berge im Hintergrund.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Lecco besichtigt.

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