Samstag, 5. Februar 2022

Rapid – Hartberg 1:2 (1:2)

ÖFB-Cup, Viertelfinale, 5.2.2022
Weststadion, 2.000

Eine Konstante: Der Cup bleibt ein Krampf. Rapid scheidet im Viertelfinale aus. Eine Konstante: Rapid macht Hoffnung, aber es bleibt nicht dabei. Das Match begann auch ohne Fountas und Ljubičić (und dem aus dem Aufgebot gestellten Strebinger) gut gegen Hartberg – deren Matchvorbereitung durch ein Coronacluster und dem zeitweisen Ausfall von elf infizierten Spielern in Quarantäne beinträchtigt gewesen war – und Knasmüllner brachte mit einem seiner technisch bemerkenswerten Knasmüllner-Tore die Führung. Das war schon ordentlich. Eine Viertelstunde danach kam aber die Wende. Unglücklicher Ausgleich. Hofmann musste verletzt raus. Glück, da der Schiedsrichter nach VAR-Einschreiten seinen Elfmeterpfiff gegen uns zurücknahm. Als der Schiedsrichter übrigens pfiff, um den zum Elfer bereitstehenden Spielern zu signalisieren, dass er zum Fernsehgerät schreitet, rannte der Hartberger Schütze und schoss. Eine weitere der absurden Szenen, die der VAR dem Fußball gebracht hat. Das 1:2 kam dann wenige Minuten darauf doch noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. In der Rapidviertelstunde gelb-roter Ausschluss von Velimirović. Unterm Strich: Zeitweise waren gute Rapidszenen zu sehen, großteils nicht. So verliert man.
Eine Konstante: Auch nach Demirs Rückkehr spielt Rapid nach seiner Einwechslung besser als vorher. Nachdem er im Trainingslager mit seiner ursprünglichen Nummer 48 ausgelaufen war, trägt er nach Ballos Abgang wieder seine Nummer 10 wie vor seiner Leihe nach Barcelona. In der Nachspielzeit hätte ein Kopfball von ihm Rapid fast in die Verlängerung gebracht. „Hättiwari“ nannte Herbert Hufnagl einst so einen Konjunktiv, um den man sich nichts kaufen kann.
Eine Konstante: Im neuen Weststadion tut sich Rapid gegen Hartberg schwer, verlor vier von acht Spielen und gewann nur zwei. Das liegt weniger an Hartberg im speziellen als am Umstand, dass die große Rapid über alle Wechsel von Konzepten, Trainern und Spielern hinweg ein Problem mit kleinen Vereinen hat. Diese haben gegen Rapid wenig zu verlieren und viel zu gewinnen, bei uns ist es umgekehrt. Zuletzt war der TSV Hartberg 2019 im Cup in Hütteldorf zu Gast gewesen, ebenfalls im Viertelfinale im Februar. In Erinnerung blieb das torreiche Spiel unter anderem auch deshalb, weil die konstant gut informierte und top-professionelle Wiener Polizei mit hunderten Beamten, Hubschrauber und Wasserwerfer den Hütteldorfer Bahnhofsplatz zernierte, um einen Hartberger Sonderzug zu empfangen, aus dem Familien und Pensionisten ausstiegen. Vergangene Zeiten.
Eine Konstante: So oft die Pandemie von Leuten mit wenig Ahnung und viel Meinung für am Ende erklärt worden war, so sehr prägt sie nach 2020 und 2021 auch 2022 das Stadionerlebnis. Zu diesem Spiel waren 2.000 Zuschauerinnen und Zuschauer mit 2G-Regeln und FFP2-Maskenpflicht zugelassen. Darunter waren drei dutzend Hartberg-Fans im Gästesektor und nocheinmal soviele auf der VIP-Tribüne. Zwei schnell verhallende, müde Stimmungsversuche in der zweiten Hälfte, begrüßender Applaus bei der Einwechslung von Neuzugang Druijf und Rückkehrer Demir sowie das Einklatschen der Rapidviertelstunde waren das, was die Rahmenbedingungen hergaben.
Eine Konstante: Rapid wird heuer keinen Titel gewinnen.
Eine Konstante: Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Rapid nicht.

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