Mittwoch, 13. November 2019

1899fm – Folgen 10, 11 und 12




Rezension


Heinz Deutsch
1899fm
Rapidfunk
1899fm.net







In der Jubiläumssendung, der bereits zehnten Folge, begrüßt Heinz Deutsch mit Oliver und Jakub zwei der Protagonisten der Aktion Wiener helfen Wienern, mit der alljährlich von den Ultras Rapid und dem Block West für einen karitativen Zweck gesammelt wird. Beide erzählen wie auch andere Gäste des Podcasts, zunächst kurz ihre Fanbiographie und sprechen dann darüber, welche Organisation heuer unterstützt wird, BONsurprise. Der Verein unterstützt schwerkranke Kinder und ihre Familien. Die beiden erzählen, dass der Ablauf heuer etwas anders sein wird, da es nicht nur keinen Europacup gibt sondern das letzte Heimspiel vor der Winterpause auch noch das Derby ist. Die Spendenübergabe wird daher beim ersten Heimspiel im Februar vorgenommen werden. Heinz Deutsch fragt weiters auch nach einer Bilanz der beiden nach dreieinhalb Jahren neuem Weststadion. Unter Eindruck des emotionalen Cupspiels gegen die Dosen verweist Oliver darauf, dass er zuletzt beim PAOK-Spiel so ein Gemeinschaftsgefühl im ganzen Stadion verspürt habe und dieses Spiel so etwas wie das legendäre Meistertitel-Spiel 1982 gewesen sein könnte, als das Hanappi-Stadion für viele Rapidfans nach fünf Jahren auch emotional zum Heimstadion wurde.

In den zeitgleich veröffentlichten Folgen 11 und 12 sind die beiden Kandidaten für das Präsidentenamt des SK Rapid zu Gast.

Martin Bruckner erzählt in Folge 11, wie er vor 40 Jahren zu Rapid gekommen ist und im Hanappi im Lauf dieser Zeit von der West auf die Nord und dann auf die Süd wanderte. Seit sechs Jahren ist er im Präsidium des Vereins. Er stellt im Interview sein Team vor und erklärt, warum er diese Personen ausgewählt hat. Sein Argument für Leute aus den Bereichen Schi- oder Autorennen ist es, Erkenntnisse aus Einzel- und Mannschaftssport nützen zu wollen. Dafür soll man „neue Wege gehen, Dinge auch einmal anders denken und die Warum-Frage stellen.“ Heinz Deutsch stellt im Laufe des Gesprächs Fragen zum Thema Einbindung von Legenden und zum geplanten Trainingszentrum. Hier plädiert Bruckner für keine Abenteuer sondern einen vernunftgeleiteten Ansatz. Den Block West bezeichnet er als „Alleinstellungsmerkmal Rapids“.

Roland Schmid erzählt in Folge 12, dass er auf der Nordtribüne des Hanappi-Stadions „aufwachsen“ ist. Seit 2012 ist er Sponsor. Bruckner habe ihn im März gebeten, in sein Team zu kommen. Da Schmid Zoki Barišić aber nicht als Sportdirektor wollte und eine andere Gesprächsbasis mit der Bundesliga will, habe er abgesagt. Darüber hinaus habe ihm das Logenkonzept Rapids nicht gefallen und er eine Bar für die anderen Logengäste eingerichtet. Seine Kandidatur hat sich in wechselnder Zusammenarbeit und Trennung mit Robert Grüneis entwickelt. „Was ich in den letzten Monaten hier erleben musste, ist nicht immer sauber gewesen.“ sieht Schmid sich im Wahlkampf in einer unterdrückten Position und kritisiert das Wahlkomitee („Maulkorb umgehängt)“. Zum Investor Tojner und dessen Interesse an Finanzierung des Rapid-Nachwuchszentrums meint er, dass man von fünf Millionen Euro über fünf oder zehn Jahre rede und 500.000 Euro pro Jahr zu geben wäre „ganz weit weg von gönnerhaftem Verhalten“. Er sagt aber klar: „Rapid ist unverkäuflich.“ und verweist darauf, dass die Statuten einen Verkauf Rapids an Investoren verbieten, selbst wenn er das tun wollte, was er nicht wolle. Die Ideen zur Einbindung von Legenden erfragt Heinz Deutsch auch hier und fragt zur Fanpolitik. „Gesprächskultur neu“ nennt Schmid seinen Ansatz. Der Block West sei ein wichtiger „Stakeholder“ und die Blicke auch der VIP-Tribüne richteten sich auf ihn. Aber wenn Rapid geschadet werde, werde es „Konsequenzen geben“.

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