Samstag, 2. September 2023
Parma – Reggiana 0:0
Italien, Serie B, 4a giornata, 2.9.2023
Stadio Ennio Tardini, 16.307
Nach sechs Jahren gab es wieder das Derby dell'Enza in Parma. Der Name ist vom die Provinz Parma von der Provinz Reggio Emilia trennenden Fluss Enza abgeleitet. Vor der Gründung des italienischen Nationalstaats 1861 gehörten Parma und Reggio Emilia zu unterschiedlichen Herzogtümern, die sich seit dem Mittelalter immer wieder Grenzkonflikte lieferten. Getrennt und verbunden sind die beiden Städte durch den seit 800 Jahren in der Region zwischen Parma und Reggio hergestellten Parmesankäse, dem Parmigiano Reggiano. Fast genauso alt ist der Streit, ob der Käse jetzt in Parma oder in Reggio erfunden wurde. Der originale Parmesan darf nur in den Provinzen Parma, Reggio Emilia, Modena, Bologna und Teilen von Mantua produziert werden. Von den jährlich 130.000 Tonnen des Hartkäses wird nur 20% exportiert, 80% werden in Italien verspeist. Alles in allem beste historische Voraussetzungen für ein italienisches Derby.
Zum Triumphmarsch aus der Oper Aida des in einem Dorf bei Parma geborenen Komponisten Giuseppe Verdi zogen die Mannschaften ein. Die ausgeglichene Bilanz ist aber auch nach diesem Tag mit je 27 Siegen von Parma und Reggiana und nun 28 Remis fortgeschrieben. Das 0:0 entsprach einem Match, in dem Parma Calcio mehr vom Spiel hatte als der Aufsteiger aus der Serie C AC Reggiana.
Angespannte Atmosphäre, viele Leute, Gesänge gegen das Gegenüber. Ein Derby.
Eine gesteckt volle Curva Nord Matteo Bagnaresi beging das 82. Derby dell'Enza mit einem Intro von tausenden blau-gelben Fahnen, die im ganzen Stadion verteilt und geschwenkt wurden. Zu Gast bei den Boys waren die Tornados Rapid mit mehr als zehn Leuten und Umfeld. Dazu waren aufgrund des Donnerstags-Termins noch mehr als ein dutzend Rapidfans auf den Längsseitentribünen. Dem angesprochenen Verdi ist auch ein Doppelhalter gewidmet, auf dem er mit unfreundlicher Geste das Gegenüber grüßt.
Die Gäste um Teste Quadre und Gruppo Vandelli kamen verspätet, nachdem ihr Zug einen außerplanmäßigen längeren Aufenthalt vor Parma hatte. Zum Einzug in den Auswärtssektor warfen sie Fackeln auf das Spielfeld und taten das auch im weiteren Verlauf oft. 1.500 Gäste waren erlaubt. Zunächst hatte es nur 1.200 Karten aufgrund von Sicherheitsauflagen gegeben, die dann noch um 300 aufgestockt wurden. Aber immer noch bedeutend weniger als die 4.000, die möglich wären.
Es war mein zweiter Besuch hier nach 2015 bei einem Spiel der Serie A gegen Juventus. Das war damals die letzte Saison vor Pleite und Neugründung. Nach Neubeginn 2015/16 in der Serie D schaffte Parma es 2018/19 bis 2020/21 wieder in die Serie A und ist seither in der Serie B.
Vor dem Spiel bin ich in der Stadt Parma spaziert.
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