Mittwoch, 19. Juli 2023

Union Berlin – Rapid 3:0 (0:0)

Testspiel, 19.7.2023
Stadion an der Alten Försterei, 17.284

Rapid-Testspiel beim 1. FC Union Berlin, bei dem Christopher Trimmel gefeiert wurde. Optisch war es insofern etwas ungewohnt als beide Mannschaften in ihren Ausweichdressen spielten, somit Union Berlin in (dunklem) Grün und Rapid in den roten Leiberln und blauen Hosen. Trotz der außerordentlich guten Kulisse von 17.284 Leuten und mehr als anständigen 685 Rapidfans bei einem Testspiel unter der Woche in Berlin, war es eben auch ein Testspiel. Es wurde viel getauscht. Nach einer Halbzeit, in der hüben und drüben wenige Chancen zu verzeichnen gewesen war, entschied Union Berlin das Match nach der Pause klar. Erst gab es einen Stangentreffer, drei Minuten später das Union-Führungstor und dann noch zwei Gegentore. Burgstaller fehlte.
Wenn die Union-Hymne im Stadion mit „Wir aus dem Osten geh'n immer nach vorn, Schulter an Schulter für Eisern Union“ anhebt, dann hat das was. Das muss man schon sagen. „FC Union international!“ tönte es von der Waldseite um das Wuhlesyndikat. Es hing zum Testspiel einzig ein Eisern Union-Banner am Zaun. Supportet wurde testspieltypisch, aber zeitweise war das schon wieder wie in einem Pflichtspiel, samt „Eisern! Union!“ und „Wir lieben Union, jawoll“-Wechselgesänge mit dem übrigen Tribünen.
„Hurra, Hurra, die Wiener, die sind da!“ erschallte es erstmals in der neuen Saison in einem fremden Stadion. Ein motivierter Rapidanhang hatte sich aufgemacht und supportete mit allem Drum und Dran. Fahnenintro zu Beginn und schöne Pyro zur Rapidviertelstunde. Erstmals wurde der Fetzen für den verstorbenen Genua Flo (siempre presente) nicht nur im Sektor präsentiert, sondern hing vorne. Die Partie wäre für ihn ein besonderes Spiel gewesen, da er öfters hier war. „Christopher Trimmel!“-Gesänge erschallten bereits zum Aufwärmen der Union-Mannschaft aus dem Gästesektor. Das Spruchband für Trimmel in Minute 28 (seine Rückennummer) wurde vom übrigen Stadionpublikum mit Applaus bedacht und es folgten Christopher-Trimmel-Sprechchöre von der Waldseite. Der Block West sang erneut den aus seiner Spielerzeit bei uns bekannten Trimmel-Gesang und dann auch bei seiner Auswechslung in Minute 59. Nach Schlusspfiff wurde die Rapid-Mannschaft verabschiedet und später kam dann auch Christopher Trimmel noch vor den Sektor. Der von den Ultras Rapid gezeigte Fetzen mit seinem Abbild mit seinerzeitiger Kurzhaarfrisur vor einem Jahrzehnt im Rapiddresse wurde ihm präsentiert und er wurde vom Rapidanhang bejubelt. Samt „Trimbo, komm zu uns!“-Wunsch.
Christoper Trimmel spielte von 2008/09 bis 2013/14 149 Meisterschaftsspiele, 13 Cupspiele und 37 Europacupspiele für Rapid und spielt seither bei Union Berlin, wo er mittlerweile langjähriger Kapitän ist. Er ist aufgrund Person, Einsatz und Leistungen ist sehr guter Erinnerung bei Rapid.
Vor sieben Jahren hatte ich das Stadion an der Alten Försterei zu einem Meisterschaftsspiel von Union Berlin gegen Dynamo Dresden besucht. Damals handelte es sich sich um die 2. Bundesliga. Seither stieg Union Berlin 2019 erstmals in die Bundesliga auf, spielt in der kommenden Saison zum dritten Mal hintereinander im Europacup (2021/22 Conference League, 2022/23 Europa League, 2023/24 Champions League) und hat mit sechs Derbysiegen bei einem Remis und zwei Niederlagen in neun Derbys 2019/20 bis 2022/23 (achtmal Bundesliga und einmal DFB-Pokal) den mittlerweile auch abgestiegenen Stadtrivalen aus dem Westen Hertha BSC übertrumpft. Laut anstehender Ausbaupläne will man zur Kapazitätserweiterung in der Saison 2024/25 die drei Tribünenseiten abseits der Haupttribüne abreißen und größer neu bauen, um nach dem Umbau 37.000 Plätze statt derzeit 22.000 zu haben.
Die deutsche Hauptstadt Berlin ist mir von mehreren Besuchen im Lauf der Jahrzehnte gut bekannt.

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