Sonntag, 4. Juni 2023
Admira Wacker – Vorwärts Steyr 3:0 (0:0)
2. Liga, 30. Runde, 4.6.2023
Bundesstadion Südstadt, 5.200
Im direkten Duell um den Klassenerhalt in der 2. Liga gewann Admira Wacker. Vorwärts Steyr muss absteigen. Vorwärts hatte gewinnen müssen, um in der Tabelle vorbeizuziehen, Admira Wacker hätte ein Punkt gereicht. Die Spannung war am Spielfeld zu sehen, auf dem sich ein maues Match entwickelte. Erst gegen Ende, in der letzten halben Stunde, suchten beide Mannschaften die Entscheidung. Sie fiel mit dem 1:0 in Minute 75, was dann in der zehnminütigen Nachspielzeit noch auf 3:0 erhöht wurde.
Mit der Aktion von freiem Eintritt beim Tragen eines Admira-Wacker-Fanartikels füllte sich das Stadion zu diesem Endspiel anständig.
Admira Wacker spielte zuletzt 2007/08 eine Saison in der Regionalliga Ost. Vorwärts Steyr war erst 2018 nach langem Weg durch das Unterhaus nach dem Neubeginn in die zweite Liga zurückgekehrt.
Mit einem Pyro-Spalier hatte die Admira-Kurve vor Spielbeginn den Mannschaftsbus empfangen und die Spieler mit Gesängen motiviert. Zu Spielbeginn zeigten sie ein Schal-Intro und dann zu den Toren und zur Feier des Klassenerhalts Pyro. Ein Manko bleibt hier die fehlende Überdachung der Kurve, wodurch man akustisch immer unter den Möglichkeiten bleibt. Vor der Kurve hängt ein Fetzen Admira Wacker in den schwarz-weißen Traditionsfarben von Admira und Wacker mit rotem Element (Rot kam vom VfB Mödling). Die Gruppen Gate 2 und Südstadt Fanatics hängen daneben.
Innerhalb der Steyrer Südtribüne hatte es nach dem Anlass eines Skandalspiels mit politisch einschlägigem Auftreten des Anhangs von Dynamo České Budějovice in den letzten Monaten unterschiedliche Meinungen gegeben und eine Konfliktlage mit dem Verein, der den Budweisern den Zutritt verbot und auf das Verbot von rassistischem und rechtsextremen Verhalten in seiner Hausordnung pochte. So gab es seit dem Herbst keinen organisierten Support mehr. Zuletzt hatte die Volksstraße aufgrund der dramatischen sportlichen Lage aber auch ohne die Weggebliebenen gebebt, da die ältere Generation nach dem Abschied der Jüngeren für das Saisonende wieder das Heft in die Hand genommen und Support organisiert hat. So führten sie auch in der Südstadt einen lautstarken Vorwärts-Anhang an. So zahlreich war man aus Steyr jahrelang nicht mehr auswärts gefahren. Rund 700 Auswärtsfans war mehr als beachtlich. Sie gestalteten auch eine besondere Premiere und nutzten den Umstand, dass man in der Südstadt nach der Überdachungs-Vorschrift der Bundesliga den Auswärtssektor auf die Haupttribüne verlegt hat, der Gästeeingang aber wie gehabt auf der anderen Seite ist. So marschierten sie im Corteo am Hintertorweg innerhalb des Stadions vom Eingang in den Sektor. Einen Fanmarsch in einem Stadion hatte ich bisher noch nicht gesehen. Am Schluss gab es ein kurzes Scharmützel mit vom VIP-Balkon herab provozierenden VIPs, die robusten Konter von unten bekamen. Die Polizei entfernte die aggressiven VIPs aus der Gefahrenzone.
Man kann nur wünschen, das Vorwärts Steyr schnell wieder zurückkommt.
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