Mittwoch, 1. Dezember 2021

Der Kompass, 9





Rezension


Der Kompass
Ausgabe 9
2021
100 S.









Im Dezember 2021 befindet sich Europa entweder bereits im Lockdown oder in der Phase davor. 2020 war das noch alles neu und Kev bilanziert den Umgang mancher damit im Vorwort gleich einmal mit deutlichen Worten: „Was eine gewisse Minderheit an Groundjägern während des vergangenen Lockdowns so getrieben hat, ließ nicht nur mir die Schamesröte in die Gesichtszüge fahren. Geisterspiele in Luxemburg mit Presse-Akkreditierung, für Geisterspiele quer durch Europa jetten, Frauenfußball in Deutschland ebenso per Presse oder von außen gucken oder gar irgendwelche U-Kicks von hinter dem Zaun ,genießen‘ (,Fence-Hopping‘ kam mir dabei zu Ohren). Hat die deutsche Groundi-Bewegung denn echt kein anderes Leben? Besteht tatsächlich der Sinn von manch armer Seele darin, Grounds mit der Attitüde ,koste es was es wolle‘ abzuhaken und sich für nichts zu lächerlich zu sein?!“

Entschuldigend schreibt Kev über den Heftinhalt, dass er diesmal für „Stammleser und Randalefreunde“ großteils eher ernüchternd wäre, da umständehalber diesmal ein „Ausreißer in Richtung schöne Amateurgrounds“ gemacht wurde. Als Freund des Amateurfußballs stört mich das gar nicht. Ich hätte angesichts der Pandemie auch wenig anderes erwartet und wäre das nicht eingangs derart herausgestrichen worden, wäre es mir vielleicht nicht einmal explizit aufgefallen. Ich vermelde jedenfalls keine Spur von Ernüchterung hier.

Von Juni bis Oktober 2020 führen die Matchberichte, die, wie könnte es auch anders sein, im Juni 2020 in Tschechien begannen. Bereits im Juni ging die Reise aber auch schon wieder nach Polen, wo neben Freundschaftsspielen mit Kapazitätsbeschränkung auch Pflichtspiele zu besuchen waren wie Lech Poznań gegen Legia Warschau mit Support (ohne Gäste) und Choreo vor immerhin 8.167 Zuschauerinnen und Zuschauern am 4. Juli 2021. In der Woche darauf folgte das von einer großen Hoppinggemeinde inklusive meiner Person besuchte Match Slovan Bratislava – Spartak Trnava. Unter den deutschen Amateurfußballspielen ragen aufgrund der herrlichen Stadien das Spiel von Wacker Gladbeck in der Vestischen Kampfbahn und des Dresdner SC im Heinz-Steyer-Stadion hervor.

Weiters gibt es im Heft ein Interview mit Igor von den Crveni Đavoli von Radnički Kragujevac (der vorausgegangene Matchbericht war in der vorherigen Ausgabe zu lesen gewesen). Um die oben angesprochenen „Stammleser und Randalefreunde“ nicht ganz zu verschrecken, gibt es Rückblicke. Timo berichtet von einem Spiel mit Randalen bei Újpest 2009 und Kev über ein ebensolches im alten Stadion Bazaly in Ostrava 2014.

Erfreulich ist der umfangreiche Fanzine-Rezensionsteil. Darunter findet sich auch eine positive Rezension des Strawanza, in deren Rahmen meine Person gegrüßt wird. Ich grüße hiermit zurück!

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