Mittwoch, 8. Dezember 2021
Sporting Lokeren-Temse – Zelzate 2:1 (0:1)
Belgien, Tweede afdeling VV A, speeldag 13, 8.12.2021
Daknamstadion, ca. 1.500
Sporting Lokeren gewann das Nachtragsspiel der viertklassigen tweede afdeling, zurvor tweede klasse amateurs, der 2. Amateurklasse im flämischen Fußballverband Voetbal Vlaanderen (VV), gegen KVV Zelzate am Mittwochabend verdient. Nachdem die Heimmannschaft mit der ersten gefährlichen Chance der Gäste in Rückstand geraten war, drehte man den Spielstand noch in der Schlussviertelstunde.
Für mehr Aufsehen als das Spiel sorgte eine Gruppe von KAA Gent, die dem ostflämischen Rivalen Sporting Lokeren einen Besuch abstattete. Mit ordentlich Pyro und Buffalo-Gesängen machten sie zu Beginn auf ihre Anwesenheit aufmerksam und randalierten unter der Tribüne. Ob sie die gewünschte Auseinandersetzung mit
Interessierten aus dem Heimfansektor (Authentics) hinter der Haupttribüne gefunden haben, war nicht zu erkennen. Mehrmals liefen sie dabei kreuz und quer über die Haupttribüne, überkletterten Zäune etc. Der schlussendliche Polizeieinsatz blieb konfus. Laut Medienberichten gab es fünf Festnahmen, der Rest verließ unbehelligt noch vor Ende der ersten Spielhälfte das Gelände.
Der Koninklijke Sporting Club Lokeren-Temse (KSC Lokeren-Temse) entstand 2020 aus der Fusion des 2019 pleitegegangenen Sporting Lokeren mit dem 1945 seinerseits aus einer hervorgegangenen KSV Temse. Es wird die stamnummer 4.297 des blau-weiß gewesenen KSV Temse geführt, ansonsten wird in den weiß-schwarz-gelben Farben von Sporting Lokeren und auch in dessen Stadion gespielt. Offiziell zog der KSV Temse nach Lokeren um, de facto nutzte Sporting Lokeren die Übernahme der Spielberechtigung. Sporting Lokeren war 1923 als Racing Club Lokeren gegründet worden. Dies war eine Nachfolgevereinsgründung, nachdem der 1915 gegründete Vorgängerverein Racing FC Lokeren 1923 überschuldet aufgelöst wurde. Das neue Racing zahlte die Schulden des Vorgängers, benannte sich 1945 in Racing Athletiek und Football Club Lokeren um und erhielt 1951 vom belgischen König den königlichen Titel verliehen. Dadurch wurde daraus der Koninklijke Racing Club Lokeren. 1970 fusionierte der bisher in Schwarz-Weiß spielende Verein mit dem 1931 gegründeten, gelb-schwarzen Standard FC Lokeren zum seither in weiß-schwarz-gelb spielenden Koninklijke Sporting Club Lokeren. 1974 kam der KSC Lokeren dank einer Aufstockung der ersten belgischen Liga erstmals in die höchste Spielklasse. Zwei Jahrzehnte etablierte man sich als Erstligaverein, der auch mehrmals im Europacup spielte. 1993 stieg man zwar wieder in die zweite Liga ab, kehrte aber 1996 in die Eerste klasse / Division 1 zurück. Im Jahr 2000 fusionierte Sporting Lokeren mit der ihrerseits erst 1998 aus einer Fusion entstandenen Koninklijke Sint-Niklase Sportkring Excelsior. Bis 2001 hieß man dann drei Jahre Koninklijke Sporting Lokeren Sint-Niklaas Waasland, kehrte danach aber zum Namen Sporting Lokeren zurück. Die größten Erfolge der Vereinsgesichte waren die belgischen Cupsiege 2011/12 und 2013/14. 2019 stieg man aber nach 23 Jahren erneut in die zweite Liga ab. Finanzielle Probleme mit ausstehende Spielergehälter und hohen Schulden führten aber im April 2020 zum Bankrott.
Das Daknamstadion wurde 1956 als Het Stedelijk Stadion (städtisches Stadion) eröffnet, aber bald nacnach dem Stadtteil Daknam von Lokeren benannt. Zunächst gab es nur eine Tribüne. Mit dem Erstligaaufstieg 1974 wurden drei neue Tribünen gebaut und eine Kapazität von 18.000 Plätze erreicht. 2001 wurde eine baufällig gewordene Hintertortribüne abgerissen und durch eine Werbewand ersetzt. 2014 wurde hier eine neue Tribüne errichtet, sodass es wieder vier Tribünenseiten gibt. Die Kapazität beträgt mit 8.000 Sitzplätzen und 4.000 Stehplätzen insgesamt 12.000.
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