2. Liga, 7. Runde, 13.9.2019
Karawankenblickstadion, 1.450
In einem spannenden Zweitligaspiel trennten sich die Austria Klagenfurt und die Austria Lustenau 3:3 remis. Die Gäste gingen in Führung, die Klagenfurter drehten die Partie auf einen 3:1-Vorsprung, um schließlich in den Schlussminuten doch noch den Anschlusstreffer und in der Nachspielzeit den Ausgleich zu kassieren. Dazu Elfmeter, kurze Rudelbildung am Feld, rote Karte für einen Trainer – gute Fußballunterhaltung.
Die Klagenfurter Fanszene supportete auf der Tribüne unter der Überdachung des Stadionvorbaus nebenan durchgehend. Aus Lustenau war eine Abordnung erschienen und feierte dann nach Schlusspfiff kurz ihre Mannschaft.
Aufgrund der sehenswerten Kunstinstallation For Forest im Wörthersee-Stadion spielt die Austria Klagenfurt in einem am Nebenplatz eigens errichteten Ausweichstadion.
Das Karawankenblickstadion bietet rund 2.000 Plätze und erfüllt alle Kriteren der Zweitligatauglichkeit der österreichischen Fußball-Bundesliga. Dazu wurden Stahlrohrtribünen aufgestellt und auf sie Sessel und Holzbänke platziert. Das Kriterium der notwendigen Überdachung eines Bereichs schaffte man, indem man Tribünen unter das Vordach des angrenzenden Stadions rückte. Die Presseplätze sind in auf das Stahlrohrgerüst gestellten Ersatzbänken. Für das anstehende Cupspiel gegen Sturm Graz soll die Kapazität ausgebaut werden. Das am Nebenplatz errichtete Ausweichstadion soll auch nach Abbau des Stadionwalds erhalten bleiben und als Spielstätte dienen, wenn im Wörtherseestadion Konzerte oder andere Veranstaltungen stattfinden. Nach sinnlosem Hin- und Her um das heurige Cupfinale entschied der ÖFB an diesem Abend auch, dieses zumindest bis 2022 weiter im Wörtherseestadion auszutragen.
Der SK Austria Klagenfurt wurde 1920 als Kaufmännischer Sportverein Klagenfurt gegründet. 1923 fusioniert man mit dem Amateur-SK Klagenfurt zum KASK Klagenfurt und dieser 1927 wiederum mit dem Klagenfurter SK zum SC Austria Klagenfurt. Nach einer Spielgemeinschaft mit SK Rapid Klagenfurt als SG Austria Rapid Klagenfurt während des Zweiten Weltkriegs trat die Austria nach der Befreiung 1945 wieder eigenständig als SK Austria Klagenfurt auf. Die Vereinsfarben wurden erst in den 1960er Jahren violett-weiß, zuvor war man blau-gelb gewesen. Die größten Erfolge waren die Erstligajahre in Staatsliga, Nationalliga und Bundesliga 1962/63, 1965 bis 1970, 1972 bis 1976 und 1982 bis 1989. 1997 bildete man eine Spielgemeinschaft mit dem Villacher SV. 1999 wurde der Traditionsname Austria Klagenfurt gestrichen und Austria/VSV zu FC Kärnten umbenannt. Auch die violett-weißen Vereinsfarben wurden durch die Kärntner Landesfarben gelb-rot-weiß ersetzt. Mit Trainer Walter Schachner spielte der neue Verein 2001/02 in der Bundesliga und gewann den ÖFB-Cup. 2005 stieg der Verein wieder ab. 2007 ließ die freiheitliche Landesregierung den FC Kärnten fallen und kaufte die Bundesligalizenz des FC Pasching, um mit Austria Kärnten ein neues Retortenkonstrukt zu gründen, das unter Verschleuderung von vielen Millionen Euro Steuergeld und finanziert von Unternehmen des Landes eine Showbühne für die freiheitliche Politiker bot. Der FC Kärnten konnte nicht in das neugebaute Wörthersee-Stadion zurückkehren sondern musste im Ausweichstadion Fischl bleiben, wo er im Herbst 2008 überschuldet den Spielbetrieb einstellen musste und 2009 aufgelöst wurde. Eine bereits 2007 als Verein neugegründete Austria Klagenfurt begann als Nachfolgeverein in einer formalen Spielgemeinschaft mit dem SC St. Stefan im Lavanttal den Spielbetrieb in der Regionalliga Mitte, konnte 2015/16 wieder eine Saison in der 2. Liga spielen (Zwangsabstieg durch Lizenzverweigerung) und ist nunmehr seit 2018 erneut wieder zweitklassig.
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