ÖFB-Cup, 1. Runde, 20.7.2018
Grenzlandstadion, 2.000
Mit einem beachtlich ungefährdeten Auswärtssieg in Kufstein startete Rapid im ÖFB-Cup. Auch wenn der Regionalligist FC Kufstein nie wirklich gefährlich wurde, war es gut anzusehen, wie souverän Rapid das machte. Das machte Freude und Hoffnung.
Der Rapid-Auswärtsblock sorgte das ganze Spiel über für sehr gute Stimmung. Der Heimanhang Legion Kufstein wandte sich mit einem Spruchband „Das ganze Jahr nicht ein Spiel gesehen, doch heute alle ins Stadion gehen!? FCK LK12 Wir sind immer da!“ gegen Gloryhunter.
Der FC Kufstein entstand 1987 durch Fusion des 1919 als SV Kufstein gegründeten SC Kufstein mit dem 1948 gegründeten Eisenbahnersportverein ESV Kufstein. Als der SV Kufstein nach der Befreiung 1945 als SC Kufstein wiedergegründet wurde, war dabei der große Rapidler Franz „Bimbo“ Binder beteiligt. Zum Kriegsende 1945 kam Binder als kriegsgefangener deutscher Wehrmachtssoldat in das französische Kriegsgefangenenlager in Kufstein. „Der Kommandant des Lagers war ein Fußballfan und kannte den Fußballer mit dem Namen Franz Binder noch aus dem freundschaftlichen Spielverkehr von Rapid mit französischen Vereinen vor dem Krieg.“ berichtet sein Sohn Franz Binder jun. in seinem Buch über seinen Vater. Nach seiner Entlassung konnte Binder aufgrund der Aufteilung Österreichs in die vier Besatzungszonen und der Zonengrenzen nicht nach Wien zurückkehren, arbeitete so im Sommer 1945 auf einem Kufsteiner Bauernhof als Knecht und spielte bei dem von seinem Arbeitgeber Franz Hofer mit weiteren Kufsteiner Fußballanhängern wiedergegründeten Kufsteiner Fußballverein. Drei Monate, bis Juli 1945, blieb Binder in Kufstein, „nicht nur als schussgewaltiger Stürmer, sondern auch als Berater und Trainer“ wie sein Sohn schrieb.
Der SC Kufstein spielte 1983 bis 1985 und von 1986 bis zur Fusion in der Zweiten Division. Der ESV Kufstein spielte bis 1984 in der viertklassigen Landesliga und war zum Zeitpunkt der Fusion fünftklassig. Der FC Kufstein spielte in Nachfolge des SC Kufstein bis zum Abstieg 1990 in der Zweiten Division, in der man dann 1993 bis 1998 und nocheinmal 2005/06 erneut spielte. Seither ist man in der Regionalliga West.
Rapid war hier 1963 bereits einmal im ÖFB-Cup-Achtelfinale zu Gast und gewann damals vor 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauern 1:2.
Das Kufsteiner Grenzlandstadion wurde 1925 eröffnet. Den Rekordbesuch gab es hier 1946, als 7.000 Zuschauerinnen und Zuschauer eine Tiroler gegen eine oberösterreichische Landesauswahl spielen sahen. Den Pflichtspielrekordbesuch gab es 1989 beim Spiel des Mittleren Play-offs gegen Austria Salzburg, wo 4.500 u.a. ein Krankl-Elfmetertor bei der Kufsteiner 0:2-Heimniederlage sahen. 1999 wurde das Grenzlandstadion renoviert. 2005 wurde nebenan eine neue Sporthalle errichtet und das Stadion ebenso wie die Halle offiziell Kufstein Arena benannt.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Kufstein besichtigt.
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