Deutschland, 3. Liga, 1. Spieltag, 28.7.2018
Stadion Zwickau, 7.125
Zum Drittligaauftakt gewann Zwickau mit effizienter Chancenauswertung in der ersten Halbzeit, während die Gäste aus Halle ihre Torchancen nicht verwerten konnten. Zwickau spielte mit dem österreichischen Verteidiger Nico Antonitsch, der 2017 von der LASK-Amateurmannschaft hierher gekommen war.
Der Zwickauer Anhang feierte mit lauten FSV-Rufen („F!“ vom Fanblock gerufen, „S!“ von der Osttribünen-Längsseite und „V!“ von der westseitigen Haupttribüne). Die Red Kaos sorgten für Stimmung auf der Fantribüne, hatten Spruchbänder für die Freunde bei Juve Stabia und Videoton und besangen jene aus Dresden. Gegenüber supporteten 1.060 Auswärtsfans Chemie Halle und zeigte zu Spielbeginn eine Choreo.
Der Fußball-Sportverein Zwickau wurde 1990 gegründet, seine Geschichte reicht aber zum 1912 im Zwickauer Vorort Planitz gegründeten Planitzer SC zurück. Nach der Auflösung aller Sportvereine in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 wurde 1946 die SG Planitz neugegründet. 1949 wurde mit Fußballern der SG Planitz die ZSG Horch Zwickau als Betriebssportgemeinschaft des Fahrzeugwerks Horch gebildet. Die SG Planitz löste sich 1950 wieder auf. Im Rahmen der Organisation des Sportbetriebs der DDR (Sportvereinigung Motor für den Bereich Maschinen- und Fahrzeugbau) wurde 1950 aus der ZSG Horch Zwickau die BSG Motor Zwickau. 1968 benannte man sich als erste Betriebssportgemeinschaft in den höheren Fußball-Ligen nach dem Trägerbetrieb VEB Sachsenring Automobilwerke (vormals Horch) und hieß fortan BSG Sachsenring. Im Zuge der Wende von 1989/90 gründeten Mitglieder der Sektion Fußball der BSG Sachsenring per 1.1.1990 den FSV Zwickau. Die größten Erfolge in der DDR waren Ostzonenmeister 1948 der SG Planitz, DDR-Meistertitel 1950 der BSG Motor Zwickau sowie die FDGB-Pokalsiege der BSG Motor 1963 und 1967 und der BSG Sachsenring 1975. 1975/76 stürmte Sachsenring Zwickau im Europacup der Cupsieger mit Siegen gegen Panathinaikos, die Fiorentina und Celtic ins Semifinale, wo man Anderlecht unterlag. Größter Erfolg des FSV Zwickau waren die Jahre in der 2. Bundesliga von 1994 bis 1998. Aus finanziellen Gründen rasselte man aber bis in die Fünftklassigkeit hinunter. Zuletzt stieg man 2012 in die Regionalliga Nordost und 2016 in die 3. Liga auf.
Rapid spielte im Sommer 1938 im Rahmen einer Freundschaftsspiel-Tournee durch Deutschland nach der Eingliederung Österreichs in Nazideutschland u.a. auch in Zwickau gegen den Planitzer SC. Rapid gewann zwar 2:3 (1:2), verlor aber zwei Spieler durch Knochenbrüche (einmal Schienbeinbruch, einmal Mittelfußknochenbruch).
Das Stadion Zwickau wurde 2016 im Stadtteil Eckersbach eröffnet. Bereits 2013 hatte man das alte Westsachsenstadion verlassen und drei Jahre im Übergangsstadion, dem Sportforum Sojus 31, gespielt. Der um 19 Mio € errichtete Neubau bietet auf seinen vier freistehenden Tribünen in grasbewachsenen Böschungen 10.134 Plätze.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Zwickau besichtigt.
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