Samstag, 18. Oktober 2025

Admira Wacker – Austria Salzburg 4:0 (2:0)

2. Liga, 10. Runde, 18.10.2025
Bundesstadion Südstadt, 2.344

Jubiläumsspiel in der Südstadt. Das 120-jährige Admira-Vereinsjubiläum wurde hier groß gefeiert, aber auch die Gäste zelebrierten zum Vierteljahrhundert Viennola ein Jubiläum. Am Spielfeld entsprach das Ergebnis auch fast dem Verhältnis von 120:25. Aufsteiger Austria Salzburg hat bisher in neun Runden immerhin schon elf Punkte gesammelt und sich im unteren Mittelfeld der Tabelle etabliert. Admira Wacker machte aber an diesem Abend das Spiel, ließ den Salzburgern wenig Luft und gewann klar und deutlich 4:0.
Admira Wacker gegen Austria Salzburg klingt nach einem Klassiker der österreichischen Bundesliga und doch gab es diese Begegnung nunmehr zwanzig Jahre nicht und nunmehr in der zweiten Liga. Aber es gibt sie wieder. „Respekt für euren Weg! Willkommen zurück“ begrüßte ein Spruchband der Gate 2 Admira die Gäste am Auswärtssektoreingang. Vor Spielbeginn freuten sie sich mit einem weiteren Spruchband „Zum Jubiläum endlich wieder gegen die echten Soizburga! Scheiss RB“ über den prominenten Gegner zum Jubiläumsspiel.
Bundesligareif war jedenfalls die Stimmung der Fansektoren.
Mit dem 120-Jahre-Jubiläumswappen und „Österreichische Fußballlegende“ vorne am Sektor startete der in schwarzen und weißen Überziehern in den traditionellen Farben der Admira und von Wacker gekleidete Fansektor in den choreographisch reichhaltigen Abend. Über den Köpfen wurde ein historisches Mannschaftsfoto gezeigt und dahinter „gegründet am siebzehnten Oktober neunzehnhundertfünf“. Im nächsten Schritt wurden die Titelgewinne von Admira, Wacker und Admira Wacker aufgezählt und auf Überrollfahnen über den Köpfen mit Trophäe und Jahreszahlen aufgelistet. Feuer und Rauch feierte die Titel. Ein großes Jubiläumswappen überdeckte später den Sektor und mit goldenen Konfetti-Kanonen zur Minute 19:05 wurde dazu das Gründungsjahr gefeiert. Die bewegte Geschichte des Vereins ließ sich an den zahlreichen Wappen ablesen, die zur Choreographie zum Wiederbeginn nach der Pause gezeigt wurden.
„Seit 25 Jahren kein Weg zu weit!“ hieß es in der Jubiläumschoreographie der im Jahr 2000 gegründeten Gruppe von Wiener Exil-Salzburgern Viennola, die seit 2003 eine Sektion der Union '99 Ultrà Salzburg ist. So umrahmten den Spruch auch der UU-Mozartkopf und das Viennola-V. In violett-weißen Fahnen tauchten jeweils eine Viennola- und UU-Schwenkfahne auf und Doppelhalter zeigten Viennola. Ein UU-Spruchband „Ried ist nur grün-schwarz!“ ging Richtung der SV Ried, wo der vom LASK berüchtigte Sponsor ebenfalls eingestiegen ist und wo nun die Rieder Spieler anstelle in ihren Vereinsfarben ebenfalls in den rosa Sponsorfarben spielen sollen. Ein Antrag aus der Fanszene für Dressen in den Vereinsfarben verfehlte dort auf der Generalversammlung knapp die nötige Mehrheit.
Am 17. Oktober 1905 war in Jedlesee, das damals seit einem Jahrzehnt Teil Floridsdorfs war und mit diesem seit dem 10.1.1905 seit wenigen Monaten Teil der Stadt Wien war, aus der Fusion von Vorgängervereinen der 1. Groß-Floridsdorfer SK Admira gegründet worden, der als SK Admira 1926/27, 1927/28, 1931/32, 1933/34, 1935/36, 1936/37, 1938/39 und 1965/66 achtmal Meister und 1927/28, 1931/32, 1933/34, 1963/64 und 1965/66 fünfmal Cupsieger werden sollte. Nachdem der Verein seit 1960 vom niederösterreichischen Energiekonzern NEWAG/NIOGAS finanziert worden war und als Admira Energie spielte, siedelte der heute EVN heißende Konzern den Verein 1966 von Floridsdorf im Nord Wiens in die von ihm gebaute Trabantenstadt außerhalb der Südgrenze Wiens in das neugebaute Südstadt-Stadion um und machte ihn zu einem niederösterreichischen Verein. 1971 wurde dazu der 1907 gegründete SC Wacker aus Wien-Meidling fusioniert, der jeweils einen Meistertitel und Cupsieg aus seiner Doublesaison 1946/47 mitbrachte. Beide Vereine hatten Schwarz-Weiß als Farben, was auch die neue Admira-Wacker prägte. Die Fanbasis aus Floridsdorf und Meidling wurde allerdings überwiegend nicht nach Maria Enzersdorf gelockt. Um Rot erweitert wurde die Vereinsfarben durch die Fusion mit dem ehemaligen Bundesligisten VfB Mödling 1997. Die letzte Vereinsfusion war die Übernahme des in die Regionalliga abgestürzten Vereins durch den Zweitligisten ASK Schwadorf 2008, wobei beider Eigentümer den Zweitligisten Schwadorf in Admira Wacker umbenennen und in die Südstadt umsiedeln sowie Admira Wacker in ASK Schwadorf umbenennen und nach Schwadorf übersiedeln ließ, womit Admira Wacker wieder in der zweiten Liga war und die Nachwuchs-Akademie weitergeführt werden konnte. Seit dem Abstieg aus der Bundesliga 2021/22 schrammte man 2022/23 knapp am weiteren Abstieg aus der zweiten Liga vorbei und bemüht sich seither um den Wiederaufstieg, der 2024/25 an der SV Ried scheiterte.
Klassenerhalt ist das Ziel der Austria Salzburg und Aufstieg das Ziel der Admira Wacker. Die Saison ist noch lang.

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