Mittwoch, 25. Oktober 2023
St. Andrä – Parndorf 0:7 (0:3)
Burgenland, BFV-Cup, 2. Runde, 25.10.2023
Stefan-Husz-Sportanlage, 250
Flutlichtpremiere und Oktoberfest beim FC St. Andrä. Klarer Sieg für den SC/ESV Parndorf. Der Burgenlandligist ging schnell in Führung, gab der Heimmannschaft aus der burgenländischen 1. Klasse Nord dann etwas Platz im Spiel, gewann schließlich aber deutlich und nicht zu niedrig.
Nach Schlusspfiff des im Schein des neuen Flutlichts absolvierten Matchs vor stattlicher Publikumsanzahl machte das Festzelt zu einem Oktoberfest auf und eine Musikgruppe begann darin zu spielen. Dass man hier zu feiern weiß, legt der Spitzname Zeislbären für die hier ansässigen Leute nahe.
Der FC St. Andrä wurde 1968 gegründet. Die Fußballgeschichte in St. Andrä am Zicksee begann allerdings schon im Jahr 1928 mit der ersten Fußballvereinsgründung. Der vom 18-jährigen Hilfsarbeiter Ernst Nemeth gegründete Verein war ein Arbeitersportverein und spielte auch im Spielbetrieb des Arbeiterfußballverbands VAFÖ. 1932/33 spielte St. Andrä in der Gruppe Neusiedl der 1. Klasse der Kreismeisterschaft VAFÖ Burgenland. Die Farben waren bereits wie später und heute blau-gelb. 1934 löste der Austrofaschismus den Verein wie alle Arbeitervereine behördlich auf. Die Polizei führte im Zuge der gewaltsamen Unterdrückung der Sozialdemokratie auch bei Vereinsobmann Ernst Nemeth eine Hausdurchsuchung durch und beschlagnahmte vier rote Wimpel, die als Eckfahnen des Fußballplatzes gedient hatten. Nach der Befreiung 1945 gründete 1952 erneut Ernst Nemeth den SC St. Andrä, der ab 1953/54 in der 2. Klasse A Nord des Burgenländischen Fußballverbands spielte, aber in der Saison 1958/59 den Spielbetrieb wieder einstellte. Ein Jahrzehnt später entstand der heutige Fußballklub, und wiederum trat neben Stefan Husz auch diesmal der 2006 mit 95 Jahren verstorbene Ernst Nemeth als Vereinsgründer auf. Diesmal konnte man überdauern. Die größten Erfolge sind die mit dem zweiten Tabellenplatz in der 1. Klasse Nord 1979/80 erreichte Saison in der fünftklassigen II. Liga Nord 1980/81 und die mit dem Meistertitel der 1. Klasse Nord 1988/89 erreichten weiteren Saisonen in der II. Liga Nord 1989/90 und 1990/91. Einen Meistertitel feiern konnte der FC St. Andrä 1978/79 in der 2. Klasse Nord A, 1988/89 in der 1. Klasse Nord und zuletzt in der 2. Klasse Nord 2022/23, was den Wiederaufstieg in die 1. Klasse Nord 2023/24 brachte.
Die Stefan Husz Sportanlage ist nach dem 2019 verstorbenen Vereinsgründer Stefan Husz benannt, der 38 Jahre lang Obmann des FC St. Andrä gewesen war. 2022 eröffnete man einen Zubau. Auffällig sind auf der Tribüne die Vereinswappen einer vergangenen Bundesligasaison.
Vor dem Spiel habe ich in St. Andrä den ehemaligen Zicksee besichtigt.
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